Für uns ging es nun in den Westen nach Kalpitiya in ein Kitsurf Resort. Da im April keine Saison zum Kitsurfen ist, hat das Management sich überlegt, ein kleines Festival „wild Collective„ zu veranstalten. Auf diesem Festival sollen wir hinter der Bar aushelfen. Ich kenne zwar einige Longdrinks und Cocktails, wie diese jedoch gemacht werden und welche Getränke gemixt werden, weiß ich aber leider nicht. Wir kamen donnerstags an und haben noch etwas beim dekorieren und aufräumen geholfen. Das Resort liegt wunderschön, fast direkt am Strand. Nur getrennt von einer Lagune , die über die „sunset Bridge“ ( auf dieser Brücke kann man traumhafte Sonnenuntergänge bestaunen) überquert werden kann. Das Resort ist relativ groß und hat Bungalows im unterschiedlichen Preissegment und auch kleine Zelte, die jedoch eher luxuriös sind im Gegensatz zu normalen Zelten. Wir haben in einem solchen Zelt geschlafen. In dem Resort ist alles bunt geschmückt, überall Möglichkeiten zum chillen oder in der Hängematte zu liegen. Freitag am Mittag sollte es los gehen. So wie fast alles hier in Sri Lanka, geht es selten pünktlich los und meistens – für Europäer - ziemlich chaotisch. Man denkt immer „ das geht niemals gut“ aber am Ende ist alles besser! Überall wurde noch aufgebaut und dekoriert. Die Beachbar, unser eigentlicher Arbeitsplatz, war noch komplett leer – keine Getränke, kein Eis, keine Gläser – nichts. Alles musste von der Hauptbar im Resort zum Strand geschleppt werden. Wir fingen an mit Vorbereitungen wie z.B. Früchte schneiden, Bier in die Kühlschränke räumen und Limettensaft pressen. So langsam kommen die Festivalbesucher auf das Gelände. Wir bekommen noch eine kurze Einweisung ins Cocktail und Longdrink mixen und einige andere Informationen über den Ablauf und werden dann zum arbeiten geschickt. Ich arbeitete mit unserem „Bärchen“ Sebastian in der Hauptbar und Cindy mit Ranjit in der Beachbar. Die Stimmung, die Menschen, darunter viele Einheimische und einige Touristen und die Musik sind super. Hinter der Bar haben wir viel zu lachen, fallen aber jedoch um 12 Uhr tot ins Bett. Ich höre noch von meinem Bett aus, dass die Party noch bis in die Morgenstunden geht und schlafe mit dem Technobeat ein. Die Stimmung im Ganzen Team ist einfach nur super. Wir fühlen uns in dem ganzen Resort willkommen und verstehen uns super mit allen, besonders den Einheimischen. Die gute Musik bringt alle schnell zum tanzen, feiern und trinken. Die Stimmung auf dem Festival ist ausgelassen. Auch wir gönnen uns beim arbeiten das ein oder andere Bier und Gin Tonic. Später am Abend haben wir frei und gehen mit den anderen Mitarbeitern zur Bühne auf die Tanzfläche und tanzen bis früh am Morgen auf Elektro Sounds. Am nächsten Tag fällt uns das Arbeiten nicht ganz so leicht und wir entscheiden uns erstmal für ein „Konterbier“ . Die Musik bringt uns schnell wieder zum Tanzen. Wir tanzen, lachen und reden mit allen und die Stimmung ist sehr familiär . Die Sonne geht auf und wir tanzen bis zum Sonnenaufgang . Gegen 7 Uhr morgens entscheiden wir uns dann doch fürs Bett, da wir nachmittags beim Abbau helfen sollen. Ein super schönes, kreatives und hippilastiges Festival geht zu Ende. Wir sind glücklich ein Teil davon gewesen zu sein. Wir bleiben noch 2 weitere Tage in dem Resort und beschließen, nicht weit entfernt in Kalpitiya zu bleiben um uns weitere Gedanken über den Verlauf der Reise zu machen. Auf dem Festival haben wir Sebi aus Deutschland kennengelernt. Er lebt in Kalpitiya, verkauft selbstgemachte Pizza und unterschiedliche Kitetouren und Touren in den naheliegenden Wilpattu Nationalpark. Da noch keine Saison ist und er ganz froh über etwas Abwechslung ist, zeigt er uns alles rund um Kalpitiya. Wir fahren zu unterschiedlichen Stränden, in ein unbewohntes Hotel irgendwo im Nirgendwo und genießen, ausgestattet mit Pizza, die Aussicht auf das türkisfarbene Meer. Wir machen eine Delfin Tour und sehen eine Schule von „Bottlenose“ Delfinen, einige „Shortfinpirate“ Wale und bestimmt 500 „spinner“ Delfine. Es ist einfach wahnsinnig schön, diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Die Delfine folgen unserem Boot und machen ständig kleine flips im Wasser. Er bringt uns zu dem nördlichsten Zipfel der Halbinsel, zu dem es nur mit einem 4wd geht und wir machen einen Tagesausflug mit dem Kanu im Wilpattu Nationalpark. Unterschiedlicher kann eine Landschaft nicht sein. Der Zipfel ist karg und sandig und nur Kühe, Esel und Ziegen finden ihren Weg dahin. In Trincomalee waren es die Rehe und in Kalpitiya laufen die Esel auf den Straßen. Dagegen ist im Wilpattu Nationalpark alles saftig grün und es gibt viele verschiedene Vogelarten und mit etwas Glück lassen sich Elefanten sehen. Diese Natur ist einfach wunderschön. Mit dem Kanu sind wir 3 alleine mit der Tierwelt auf dem Wasser . Kein Boot, keine anderen Touristen. Diese Stille ist traumhaft. Mit Sebi fühlt es sich an, als würden wir uns schon lange kennen und die Woche zu dritt haben wir sehr viel Spaß und des öfteren Bauchschmerzen vor lachen. Nach 2 Wochen Kalpitiya entscheiden wir uns, unser Visa in Colombo zu verlängern um noch mehr Zeit in diesem wundervollen Land zu verbringen. Da unser Weg vom Süden Richtung Norden wieder an Kalpitiya vorbei führen soll, lassen wir ein Teil unseres Gepäckes bei Sebi. So lässt es sich doch gleich angenehmer reisen. Über die Visaverlängerung haben wir schon einige Horrorgeschichten gehört. Wartezeiten von 8 Stunden sind keine Seltenheit . Auch im Office of Immigration wird darauf hingewiesen, dass eine Visa Verlängerung um die 4 Stunden dauern kann. Als wir nach 2 Stunden unseren Pass wieder in der Hand halten, sind wir uns nicht sicher, ob wir wirklich gehen dürfen. Was machen wir jetzt noch mit dem ganzen Tag? So war es nicht geplant, daher machen wir uns auf zum shoppen. Am Karfreitag wollten wir von Colombo mit dem Zug in den Süden nach Hikkaduwa. Dass es dieses Mal nicht nach Plan läuft, realisierten wir, als der Zug in den Bahnhof einfuhr. Unser 3. Klasse Ticket hatten wir bereits, auf dem Gleis warteten schon einige andere auf den Zug. Schon beim einfahren ist unser Zug bereits so voll, dass die Menschen aus den Türen hängen und der Ausstieg teilweise über Fenster erfolgt. Vielleicht wollen ja doch alle nach Colombo? Leider steigen nur wenige aus, zu wenige sodass noch Platz wäre für alle Wartenden. Wir laufen bis zum Ende des Zuges und kommen tatsächlich noch mit unserem Backpack in den Zug. Jedoch mitten im Gang ohne Fenster, völlig eingeengt, stehend mit dem Backpack auf dem Rücken, 3 Stunden! Diese Gedanken sind zu viel für mich. Ich muss hier umgehend raus, Panik macht sich breit. Ein Glück steht der Zug noch, sodass wir diesen zitternd verlassen können. Und Nu? Es stehen noch andere Menschen etwas verloren am Gleis. Ein englisches Pärchen fragt uns, ob wir ein Taxi in den Süden teilen wollen. Das war eigentlich nicht unser Plan aber wir gestehen uns auch ein, dass der Bus oder der nächste Zug genauso aussehen wird und entscheiden uns für das Taxi. Nach 2,5 Stunden kommen wir in Hikkaduwa an. Auch im Süden haben wir gerade die Saison verpasst und es sind wohl eindeutig weniger Touristen da. Ob das jetzt gut oder schlecht für uns ist? Auf der einen Seite, sind wenig Touristen gut, auf der anderen Seite haben einige Restaurants und Läden bereits geschlossen. In Hikkaduwa besuchen wir ein Tsunami Foto Museum. Hier bleiben unsere Augen nicht trocken. Herzzerreißende Geschichten und Bilder. Wir bleiben ziemlich lange und versuchen die Bilder zu verarbeiten. Auch ich habe 2004 den Tsunami in den Nachrichten vernommen, jedoch war das alles so weit weg. Und nun steht man an dem Fleck, wo viele Menschen ihr Leben, ihre Familie und ihr Hab und Gut verloren haben. Von da aus geht es zu einer Schildkröten Aufzuchtstation. Hier wird hart gearbeitet um den Bestand der Schildkröten zu erhöhen. Zudem werden auch behinderte und verletzte Schildkröten aufgenommen, da sie im Meer keine Überlebenschance haben. Die Schildkröteneier werden auf dem Gelände vergraben, nachdem die kleinen geschlüpft sind werden diese nach Männlein und Weiblein sortiert. Die Männer werden schon sehr klein ins Meer entlassen, die Weibchen hält er sich für die Eierproduktion. Am nächsten Morgen beim Frühstück spüren wir, dass irgendwas nicht stimmt. Die Einheimischen wirken betroffen, traurig und ruhig. Nach dem uns einige Bekannte von der Insel fragen, ob alles okay bei uns ist und wir in Sicherheit sind, hören wir von den Attacken in Colombo, Negombo und Baticallua. Die Informationen kommen schleppend und noch nicht in unserer Sprache. Wir verbringen den Tag am Strand und machen uns erstmal keine Gedanken bzw. haben nicht realisiert was passiert ist. Erst als wir zurück im Hotel sind und uns viele besorgte Nachrichten aus Deutschland erreichen, realisieren wir das Ausmaß! Endlich erhalten wir mehr Informationen über die deutschen Nachrichten. Wir sind geschockt, sprachlos und unsicher. So viele Menschen haben in unserer Nähe ihr Leben verloren! Der Terror ist auf einmal so nah! Dann wird Social Media abgeschaltet und kommunizieren geht nur noch über eine VPN App. Es wird eine Ausgangsperre verhängt, so dass nicht mal Zeit blieb etwas zu Essen zu besorgen. Für uns drehen sich die Gedanken, ob wir weiterhin in diesem Land reisen wollen oder diese Reise hier abbrechen. Die Angst vor weitern Anschlägen ist da, denn keiner kann eine Entwarnung geben. Wir entscheiden uns erstmal hier zu bleiben, was sich im Nachhinein als richtig rausstellt. Sri Lanka leidet 4 Wochen nach den Attacken bereits unter den Stornierungen und Fernbleiben der Touristen. Dabei ist dieses Land so auf den Tourismus angewiesen. Die Straßen, Züge, Hotels, Restaurants und Strände sind leer. Jeder hofft, dass es sich in einigen Monat wieder normalisiert. Ich wünsche es diesem wunderschönem Land. Die Ausgangssperre bleibt in den Abendstunden für ca. 1 Woche bestehen. Social Media bleibt fast 2 Wochen gesperrt. Wir versuchen nun erstmal die größeren Städte sowie Touristen Hotspots zu meiden und buchen uns eine kleine „Hundehütte“ direkt am Strand. In diese Hütte passt nur eine Matratze und kein Gepäck. Abends mit Meeresrauschen einschlafen und morgens mit Meeresrauschen aufwachen. Einfach traumhaft. Wir angeln uns langsam die südliche Küste entlang über Galle nach Unawatuna nach Mirissa. In Galle machen wir nur einen Tagesausflug um den Dutch Fort zu besuchen. Als wir die Stadtmauern betreten, sehe ich auf der Wiese ein kleines Kalb stehen. Ich denke mir eigentlich nichts dabei, schließlich laufen Kühe überall frei herum. Aber irgendwas ließ mich nochmal zum Kalb schauen und plötzlich rennt dieses Kalb mit hoher Geschwindigkeit auf mich zu. Kopf bereits gesenkt um mich umzustoßen. Völlig erschrocken fange ich an zu rennen. Das Kalb hinter mir her! So Kühe können richtig schnell sein. Fasst hätte es mich erwischt, ich konnte mich jedoch noch mit einem Sprung auf die Stadtmauern retten. Wir beide werden wohl keine Freunde! Was ich dem kleinen getan hab, konnte nicht geklärt werden! Innerhalb des Forts fühlt es sich nicht mehr nach Sri Lanka an, überall kleine Cafes, die Häuser stehen noch aus der Kolonialzeit. Ein schöner Spaziergang auf der Stadtmauer zum Uhrenturm und zum Lighthouse begleitet mit tollen Aussichten. Leider ist im Süden bereits Regenzeit, so dass es die meiste Zeit bewölkt ist und am Nachmittag anfängt zu regnen. Daher lässt es sich nicht wirklich am Strand relaxen oder lange Tagesausflüge unternehmen. Der letzte Stopp für uns im Süden ist Dewinuwara. Dies ist der südlichste Punkt der Insel und vom Leuchtturm soll es einen schönen Ausblick geben. Wir buchen uns ein Homestay direkt neben dem Leuchtturm. Die komplette Familie erwartet uns als wir ankommen. Es gibt Tee und wir werden ausgefragt und alle sind neugierig. In dem Haus wohnen 3 Generationen und alle empfangen uns herzlich. Leider erfahren wir, dass aufgrund der Attacken der Leuchtturm erstmal geschlossen bleibt. Als Wiedergutmachung gibt es das beste Reis &Curry auf der ganzen Reise. Nach einer Nacht machen wir uns auf nach Arugam Bay – der Surfer Hotspot in Sri Lanka. Die Busfahrt soll circa 8 Stunden dauern. Es ist ein ganz normaler Stadtbus, die Musik voll aufgedreht und Fahrgäste steigen ein und steigen aus. Mir macht es Spaß die Menschen , sowie die Landschaft zu beobachten. Nach circa ¼ der Strecke sind wir noch die einzigen Touristen in dem Bus. An einem Busbahnhof stehen zwei Kerle mit ihren Surfboards und möchten in den Bus. Wohin soll denn noch dieses Surfboard passen? Natürlich wird das Surfboard direkt vor mir auf den Sitz gestellt, so dass ich 5 Stunden nach vorne nur auf ein große Surfboard schaue und nichts mehr im Bus mitbekomme. Dadurch zieht sich die Busfahrt am Ende sehr, da ein Surfboard weniger interessant ist. Der Bus rast, alles ruckelt, besonders die Kurven nimmt der Busfahrer wie ein Rennfahrer. Im Osten gibt es aufgrund der Anschläge einige Checkpoints. Das heißt, alle Einheimischen müssen aussteigen und sich ausweisen. Soldaten kommen in den Bus, kontrollieren uns, den Bus und alle Gepäckstücke. Schnell kommen wir mit den Surferboys aus Neuseeland ins Gespräch. Zufälligerweise sind die beiden auch noch im gleichen Guesthouse. Zusammen trinken wir nach der Ankunft noch einige Biere, diskutieren über Englische Grammatik und sie überreden mich zum surfen. Eine Surfstunde stand bisher auf meiner Bucket List und endlich konnte ich ein Häkchen machen. Ich bekam eine 2stündige Surfstunde von einem singhalesischen Surfer. Und ich muss sagen, es hat mega Bock gemacht! Am Anfang dachte ich, das klappt niemals, doch nach einigen Bauchplatschern stand ich schon bald sicher auf dem Board und konnte schon in eine Richtung lenken. Der Surflehrer hat sich so gefreut und meinte, das wäre schön wahnsinnig gut, was mich natürlich sehr stolz gemacht hat . Mir hat das Surfen so viel Spaß gemacht, dass ich beschlossen habe, auf Bali einen Kurs zu machen. Den ganzen Abend hielten diese Glückshormone an und ich grinste wie ein Honigkuchenpferd. Am nächsten Tag wollten Cindy und ich etwas den Osten mit einem Roller erkunden. Cindy fährt nicht gerne, ich hätte es gemacht aber so 100% sicher fühle ich mich auch nicht auf dem Scooter . Also fragten wir Tim und Tom, die Neuseeländer, ob sie Interesse hätten. Als ich erwähnte, man könnte ja auch ein Tuktuk leihen und selbst fahren damit ihre Surfboards mitkommen, waren die beiden sofort einverstanden und liehen ein Tuktuk bei einem Einheimischen aus. Oft vermieten die Einheimischen ihre Tuktuk um noch was Geld zu verdienen und alles geht auf Vertrauensbasis. Am nächsten morgen wurden also die Surfboards auf dem Dach befestigt und es ging zu einem etwas entfernten und schwer zu erreichenden Strand „Peanut Farm“ . Cindy und ich beobachten die Surfer vom Schatten aus als ich plötzlich einen Schmerz in meinem Zeh verspüre. Eine seeeeeeehr große Ameise hat mich gebissen. Schon des Öfteren wurde ich von Ameisen gebissen, kurzer Schmerz und gut ist, aber dieser Schmerz war für mich kaum aushaltbar. Ein pochender Schmerz der mir ständig Gänsehaut machte. Weder die Kühlung im Meer, noch die von Einheimischen organisierte Limette brachte Linderung. Ich war fest davon überzeugt, dass ich den Zeh verlieren würde. Nach 12 Stunden ließ der Schmerz nach und ich habe meinen Zeh behalten. Trotz Schmerzen bekam ich von Tom noch eine kleine Surfstunde bevor es voll gepackt mit Banane, Ananas und Papaya in unser Guesthouse ging. Abends wollten wir dann noch zum Sonnenuntergang auf den Elephant Rock . Marvin, der ebenfalls in unserem Guesthouse wohnte, schloss sich an. Eigentlich sind nur 4 Plätze in einem Tuktuk, aber die Singalesen stapeln sich des Öfteren in dem kleinen Tuktuk, daher gibt es wohl hier keine Regeln. Kaum aus der Stadt, werden wir von der Polizei angehalten. Alle erstmal aussteigen und Führerschein vorzeigen. Der Polizist zeigt auf das Tuktuk und zählt die Sitze „ One, Two, Three, four“ , zeigt auf uns „ One, Two, Three, Four, five“ er wollte dann 1000 Rupien von uns haben, dann dürften wir weiter fahren. Auch versuchte Verhandlungen lehnte er ab. Erst als wir äußerten, wir würden dann lieber zur Polizeistation fahren und es dort klären, wechselt er zum „good Cop“ , grinste und ließ uns abdüsen. Mit Sonnenuntergängen haben Cindy und ich aktuell nicht so viel Glück. Oben auf dem Hügel angekommen war wieder alles Wolken verhangen. Trotzdem war die Aussicht sehr schön und die Stimmung super entspannt. Zurück im Guesthouse spielt ein Australier Gitarre, ein Ami die Trommel und wir -3 deutsche und 2 Neuseeländer- entspannen und unterhalten uns. Das ist das, was für mich das Reisen so schön macht. Immer wieder begegne ich unterschiedlichen Menschen aus unterschiedlichen Ländern und man hat eine gute Zeit zusammen.
Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus ins Hochland nach Ella. Die Temperaturen mit 25 Grad waren traumhaft und abends musste ich zum ersten mal seit 7 Wochen mit Decke schlafen. Mit dem Zug ging es für einen Tagesausflug zum Lipton Seat nach Hapathule. Der Lipton Seat liegt bei den Teeplantagen von Lipton und der Gründer Thomas Lipton selbst hat hier schon seinen Tee getrunken. Schon die einstündige Zugfahrt war traumhaft. ( ich glaube diese gehört auch zu den schönsten Zugfahrten weltweit) Durch Teeplantagen, vorbei an Dörfern, durch Nadelwälder über Brücken mit den tollsten Aussichten auf Täler. Der Lipton Seat ist ganz oben auf einem Berg. Ein Tuktuk fährt uns hoch. Auf dem Berg genießen wir einen Tee mit einer schönen Aussicht. Auf dem Rückweg geht es noch in eine Teefabrik, die aber leider geschlossen hatte. Es ist einfach Wahnsinn, wie facettenreich dieses Land ist. Vom heißen Strand ist man innerhalb weniger Stunden in der schönsten Berglandschaft. Für die nächsten 4 Tage ging es für uns in ein Yoga Retreat irgendwo zwischen Tee- und Bananenplantagen 1 Stunde von Ella entfernt. An dem Ort gibt es kaum Internetempfang und um uns rum eine große Insektenvielfalt, Vögel und andere Tiere. Wir sind die einzigen Gäste und bekommen daher morgens und abends private Yoga Stunden. Am 2. Tag gehen wir vormittags zu einem Wasserfall. Wir erklimmen diesen bis zum 3. Pool und lassen uns von den Fischen eine Pediküre geben. Kurze Zeit später kommen ca. 15 Singahlesen ausgestattet mit Trommeln und Alkohol, setzen sich in den Schatten und singen und trinken. Sehr schöne Atmosphäre. Am 3. Tag geht es nach der Yoga Stunde auf den little Adams Peak in Ella . Vor 2 Monaten war dieser noch komplett mit Touristen überlaufen, an diesem angenehmen Tag sind wir die einzigen auf dem Berg. Wir sitzen lange auf der Spitze und schweigen . Genießen den Moment, die Luft, die Umgebung, die Ruhe. Von hier oben wirkt alles so klein. Danach laufen wir 2km über die Gleise zur 9 Arches bridge. Die sonne geht langsam unter und taucht die Brücke neben den Teeplantagen und Bananenbäumen in ein warmes Licht. Nach diesem anstrengenden Tag fallen wir völlig kaputt ins Bett und werden pünktlich zum morgendlichen Yoga wach. Danach geht es zur einer schönen 3 stündigen Wanderung hoch und runter durch die Bananen- und Teeplantagen. Die Luft ist so schön. Je später es wird, desto tiefer hingen die Wolken. Die tiefen Wolken in den Teeplantagen hatte irgendwas mystisches an sich. Nach dem morgendlichen Yoga geht es für uns mit dem Zug 8 Stunden nach Kandy. Kandy dient nur noch als Zwischenstopp um weiter nach Kalpitiya zu reisen. Cindy hat ein Jobangebot als Masseurin in dem Kitsurf Resort erhalten und soll am 15. Mai anfangen. Ich werde in der Zeit zu Sebi und meine Aus- und Weiterreise planen. Nach 2 Monaten in diesem wunderschönen Land zieht es mich aber nun langsam weiter. Die Zugfahrt ist mit 8 Stunden lange, aber die Landschaft ist einfach unbeschreiblich schön. Wir kommen mit Einheimischen ins Gespräch da wir dieses mal in der 3.Klasse fahren, wir lehnen uns aus der Tür und genießen den Fahrtwind und die schöne Aussicht. Wir fahren durch schönste Berglandschaften, durch wolkenverhangenen Dörfer, vorbei an winkenden Kindern. Jeder Reisende in Sri Lanka sollte die Zugfahrt von Ella nach Kandy oder umgekehrt erleben. Zum zweiten mal in Kandy merken wir schon einen großen Unterschied zu unserem ersten Besuch. Die Stadt ist nicht mehr so voll, keine Touristen und somit sind auch weniger Einheimische auf der Straße unterwegs. Tuktuk Fahrer fahren uns kostenlos um uns eventuell noch eine andere Tour zu verkaufen. Mir tut es richtig weh zu hören, was es für die Existenz der Menschen bedeutet. Auf dem Weg von Kandy nach Kalpitiya machen wir einen Stopp in Kurunegala. Hier wohnt ein Bekannter, den wir auf dem Festival kennengelernt haben, er hat uns zu sich und seiner Familie zum Essen eingeladen. Die komplette Familie begrüßt uns und wir essen alle zusammen eine große Auswahl an Reis&Curry. Die Familie ist so herzlich und gastfreundlich, ich hätte mich noch Stunden mit seiner Mutter unterhalten können. Aber leider haben wir noch eine 4 stündige Busfahrt vor uns und müssen daher zeitig los. Kurz vor Kalpitiya heißt es erstmal schweren Herzens Abschied von Cindy nehmen. 7 Wochen, fast 24 Stunden zusammen und noch immer mögen wir uns! Vielleicht führt uns unser Weg nochmal zusammen! In Kalpitiya bin ich verwundert, dass bereits um 19 Uhr alles verriegelt ist und keine Menschen auf der Straße zu finden sind. Bei Sebi erfahre ich dann, dass erneut, wegen Ausschreitungen in der Nähe, eine Ausgangsperre verhängt wurde. Nun sitzen wir mal wieder eingeschlossen, ohne Essen und Trinken und warten das die Sperre aufgelöst wird.
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Von Colombo ging es mit dem Zug in der ersten Klasse für knapp 3 EUR in das 3 Stunden entfernte Kandy . Eigentlich wollten wir in der 3. Klasse fahren, jedoch wussten wir nicht, dass diese Klasse nicht vorab reserviert werden kann und so hat uns der Angestellte am Schalter einfach direkt die erste Klasse verkauft. Am Bahnhof war so ein Troubel, so viele Menschen, so viele Lautsprecherdurchsagen. Entweder, wir sahen so verloren aus oder es sind einfach alle Singhalesen super freundlich. Heute weiß ich, letzteres stimmt. Alle fragten uns wohin wir fahren und zeigten uns, wo wir warten müssen. Als der Zug auf ein anderes Gleis verlegt wird, kamen die Einheimischen direkt zu uns gelaufen um uns Bescheid zu geben. Am Bahnhof wurde uns der Unterschied zwischen Einheimischen und Touristen nochmal deutlich gemacht, denn es gab extra Toiletten nur für Touristen. Die Zugfahrt war sehr angenehm in dem klimatisierten Abteil, vorbei an kleinen Dörfern, grünem Dschungel, Affen und Tälern. Leider ließ sich diese Aussicht in dem geschlossenen Abteil nicht so gut genießen. Kandy ist eine viel zu kleine Stadt mit zu vielen Autos, Tuktuks , Bussen und Menschen. Diese Stadt platzt aus allen Nähten, ist super laut und dreckig, aber irgendwie hat sie uns direkt gefallen und wir haben uns wohl gefühlt. Es gibt Orte/Städte die in einem etwas auslösen, etwas Unbeschreibliches. So erging es mir mit Kandy. Auch wenn ein Fußgänger hier gar keine Rechte ( im Ganzen Land nicht) hat und es so gut wie keine begehbaren Bürgersteige gibt und diese meist als Parkplatz benutzt werden und dadurch auf die befahrene Strasse ausgewichen werden muss, laufen wir trotzdem quer durch die Stadt. Die „Bürgersteige“ – falls es überhaupt solche sind- sind uneben, haben lockere Steine und sogar große Löcher, in denen man direkt in die Kanalisation fällt. Wie „HansguckindieLuft“ durch die Straße zu laufen, könnte böse enden. Wir laufen vorbei an Affen, die über die Stromleitungen hüpfen, Kühe, Hunde und Katzen, die durch die Straßen laufen, Kinder mit Schuluniform die aus der Schule kommen, kleinen Restaurants und Geschäften. Neben uns hält ein Auto im Verkehr, das Fenster geht runter und ein kleines Mädchen steckt ihren Kopf aus dem Fenster und fängt uns an Fragen zu stellen: „ where are you from, how long in Sri Lanka, what’s your name, do you like it…“ die Fragerei geht so lange, bis ihre Stimme vom lauten Verkehr verschluckt wird. Auffällig ist, dass so viele Singalesen ziemlich gut Englisch sprechen, besonders die Kleinen, und sehr neugierig sind. Alle wollen immer wissen, wie uns das Land gefällt und sie scheinen auch sehr stolz auf ihr Land zu sein. Vergleichsweise sind Sehenswürdigkeiten in Sri Lanka ziemlich teuer. So kostet der Eintritt in den Zahntempel in Kandy ca. 9 Euro und der Zahn von Buddha lässt sich hier morgens und abends bestaunen. Zusätzlich sollen wohl auch Elefanten in dem kleinen Tempel leben. Wir entscheiden uns gegen einen Besuch und laufen stattdessen um den Kandy Lake. Dieser See könnte auch in Europa sein, wenn die Bürgersteige ausgebauter gewesen wären. Es wird aber wohl daran gearbeitet, denn es gab viele Baustellen um den See. Wie auch in vielen anderen Ländern zu sehen, arbeitet jedoch nur einer und die 10 anderen gucken zu oder schlafen! Unser Hostel in Kandy ist auf einem Berg, so dass wir zum einen das gute Essen abtrainieren können und zum anderen bietet dieses Hostel einen tollen Blick über die Stadt, besonders der Sonnenaufgang ist zu empfehlen. Vom Kandy Bahnhof geht es für uns mit einem Minivan ins kulturelle Dreieck nach Dambulla. Der Bahnhof von Kandy ist einfach nur stressig. 100 Busse versuchen sich durch einen viel zu kleinen Bahnhof zu hupen, dazu die ganzen Menschen , die ihren Bus suchen und die Schreier, die Ihren Bus anpreisen. Dagegen war der Bahnhof in Colombo fast eine Wellnessoase. Dambulla ist ein guter Ausgangsort um einige Touren zu machen z.b. Safari oder zum Lions Rock . Die Stadt selbst hat nicht so viel zu zeigen, außer die Dambulla Cave Temple. Von unserem Guesthouse wurde ein kostenloser Abholservice am Busbahnhof angeboten. Wir gaben dem Hotel unsere Koordinaten via whats App und warteten auf den Fahrer. Nach ca. 8 Minuten hielt ein Tuktuk vor uns und winkte uns zu sich. Als ich ihn fragte, ob er vom Guesthouse sei, bejahrte er dies. Also nichts wie rein! Er fuhr auch direkt los, in meinen Augen in die falsche Richtung aber man weiß ja nie. Nach einigen Minuten hielt er an und fragte uns nach der Adresse . Er war also doch nicht der Fahrer! Nun war ich etwas sauer über diese Art und Weise, zeigte ihm die Adresse und machte ihm deutlich, dass er uns jetzt sofort zum Guesthouse fährt und von uns kein Geld zu erhalten wird. Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass er uns nun fährt und ich sah uns schon auf der Straße stehen. Aber vielleicht hat er gemerkt, dass mit nicht mehr zu spaßen ist. So fuhr er uns zum ca. 6km entfernten Guesthouse in die Walachei und verlangte kein Geld. Der hoteleigene Tuktuk Fahrer kam ohne uns vom vereinbarten Ort zurück. In Dambulla haben wir ein Guesthouse bei dem wir auch je Aufenthalt eine gratis Cooking Class bekommen. Das kleine Guesthouse liegt sehr abseits der Stadt in der Natur, um uns herum nur Bäume, Palmen und Häuser von Einheimischen. Auf unserer Veranda sind 5 unterschiedliche Vogelarten und singen um die Wette, Streifenhörnchen, Echsen und Hunde. Wir genießen noch eine Zeit die Geräuschkulisse der Tierwelt bevor wir uns zu Fuß zu dem knapp 3 km entfernten Cave Tempel aufmachen. Zu Fuß ist nicht die beste Idee, wie wir schnell merken. Auf der Hauptstraße angekommen gibt es keinen Schatten und die Sonne knallt uns voll auf den Kopf! Wo sind die Tuktuk Fahrer wenn man sie benötigt? Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt endlich unser Helfer und fährt uns zu den Caves. Die Höhlen liegen auf einem Berg, von dem sich weit in die Ferne blicken lässt. Ich empfand die Höhlen als nicht so schön. Sie waren sehr klein und mit identischen Buddhas voll gestellt. Nur die Wandmalerei und der Ausblick hat mir gut gefallen. Abends hatten wir dann unsere private Cooking Class. Erstmal musste die Kokosnuss geraspelt werden für den Coconut Sambal. Unsere Technik war wohl irgendwie nicht so gut, denn es war super anstrengend, hat lange gedauert und die Einheimischen haben beim beobachten etwas gelacht. Danach backten wir noch Roti und kochten Curry. Wie schon geschrieben, ich könnte hier den ganzen Tag nur mit essen verbringen und es dann noch selber zubereiten – war doch nochmal ein kleines Highlight. Am nächsten Morgen ging es für einen Tagesausflug mit dem Tuktuk Richtung „Lions Rock“ in Sigiriya. Der Eintritt auf den Lions Rock kostet stolze 25 Euro und ist von Touristen überfüllt. Aus diesen beiden Gründen und zusätzlich, wollten wir nicht auf dem Lions rock stehen sondern Ihn sehen, geht es für uns auf den gegenüberliegenden Berg „Pidurangala“. Dieser kostet nur 2,50 Euro und mit uns sind zu der Zeit nur ca. 10 andere Touristen auf dem Berg. Die Aussicht… diese Natur… diese Ruhe macht mich immer wieder sprachlos! Stundenlang könnte ich auf dem Berg sitzen und die Aussicht und die Atmosphäre einatmen. Auf dem Rückweg fährt uns der Tuktuk Fahrer, wie fast jeder Tuktuk Fahrer das macht, zu einem Herbal Garden ( oft sind es Restaurants oder Souvenirshops ). Hier erfahren wir einiges über Gewürze und Kräuter und bekommen mit den selbstgemachten Ölen noch eine kurze Massage. Das mit uns Backpackern kein Geld in solchen Shops gemacht werden kann, realisieren die meisten doch sehr schnell, daher gab es auch nur das Kurzprogramm für uns. Nach unserer täglichen Samosa geht es am Nachmittag wieder Richtung unserer kleinen Tieroase. Da es um ca. 18 Uhr schon dunkel wird, bin ich auch meistens bereits um 20 Uhr so müde, sodass ich mich nur mit Mühe wach halten kann. Am nächsten Mittag ist eine Safari im Eco Park in der Nähe geplant. In diesem Park lassen sich wunderbar Elefanten beobachten. Ich habe schon des Öfteren Elefanten in freier Wildbahn gesehen aber irgendwie erfreue ich mich trotzdem immer wieder an den Tieren. Tatsächlich treffen wir in dem kleinen Park auf 2 Elefantengruppen mit einigen Jungtieren. Diese Dickhäuter strahlen eine angenehme Ruhe aus und aus dem Schatten heraus können wir sie einige Zeit beobachten. Auf dem Heimweg sehen wir noch einen Elefanten außerhalb des Parks, wie er dahin gekommen ist, wissen wir nicht. Die Menschen und die Elefanten leben leider nicht unbedingt in Frieden miteinander… Von Dambulla geht es Richtung Ostküste nach Trincomalee. Auf meiner ganzen Reise hatte ich bisher nur 10 Tage in der Nähe eines Strandes verbracht, was eindeutig zu wenig ist. Die Busverbindungen auf der ganzen Insel sind einfach super. Dauernd fahren Busse überallhin auf der Insel. Jedes mal ist es ein neues kleines Abenteuer. Jeder Bus ist anders und jeder Busfahrer darf wohl in voller Lautstärke seine eigene Musik hören. Aus- und Einsteigen muss innerhalb von Sekunden passieren, sonst muss man dies beim fahrenden Bus machen. Ist mir schon passiert, und dann springe ich eben mal mit 18kg Gepäck aus dem fahrenden Bus. Anfang April ist auf der Ostseite noch keine Saison, daher fanden wir verlassene Stränden und nur vereinzelt Touristen. Wir übernachten in dem Vorort Uppuveli, im kleinen Guesthouse „the White house“, welches von Rangun geführt wird. Rangun ist ein leidenschaftlicher Taucher, ein toller Gastgeber und ein wunderbarer Mensch. Bei Kaffee und Kuchen reden und diskutieren wir über den Tsunami und die Folgen, Religion, Politik und Umweltschutz. Er zeigt uns die – für uns bis dahin unbekannte Frucht – Soursop. Warum mir diese Frucht all die Jahre verwehrt wurde, weiß ich nicht. Für mich war es nochmal ein ganz neues Geschmackserlebnis. Leider gibt es diese Frucht wohl nicht in Europa. Da er kurzfristig zu seiner Mutter in den Süden muss, überlässt er uns spontan das Guesthouse für eine Nacht, da wir die einzigen Gäste sind. Ein bisschen ungewohnt für uns, so ganz alleine und verantwortlich dafür zu sein, dass Türen abgeschlossen und Lichter aus sind. Vormittags liegen wir am wirklich wundervollen Strand zusammen mit unserem Straßenhund , der uns ausgesucht hat, und lesen, beobachten die Fischer und erholen uns vom harten Reisen. Nachmittags fahren wir nach Trincomalee. Trincomalee ist wahrscheinlich nicht annährend einer der schönsten Städte, aber uns gefällt das Gewusel, das Chaos und die netten Menschen. Besonders beim Sonnenuntergang taucht diese Stadt in ein schönes Licht. Am Anfang trauten wir unseren Augen nicht, als auf der Straße neben der Kuh plötzlich ein Reh steht. Ein Reh mitten in der Stadt in Sri Lanka? Je näher wir zum Fort Frederick kommen, desto mehr Rehe laufen uns über den Weg. Mit Schildern wird darauf hingewiesen, die Rehe zu achten und nicht zu verletzten. Vorbei an dem Fort, geht es zum Koneshwaram Temple. Dieser liegt auf einem Berg mit einer grandiosen Aussicht. Auch auf der Gottheit Shiva im Tempel wird die Bedeutung der Rehe dargestellt : ein Reh steht auf der linken Hand! Am Tempel freuen sich alle über unser Interesse, grüßen uns, winken uns zu und bitten uns an der Zeremonie teilzunehmen und wir nehmen dankend an. Laute Musik, überall bunte Gewänder, Männer oben ohne und jeder bekommt einen Streifen Asche ( Tilak) auf die Stirn. Wir lieben es in die kleinsten, nur mit Einheimischen gefüllten Restaurants zu gehen. Die Blicke, die Gastfreundschaft und das Interesse – wir fühlen uns rundum wohl. Auch in Trinco gehen wir in ein solches, welches um die Uhrzeit nur mit Männer gefüllt ist, wie auch die ganze Stadt sobald es dunkel wird. Als wir am nächsten Abend in das gleiche Restaurant erneut gehen, erkennen diese uns direkt wieder und ohne Worte bekommen wir direkt was wir möchten – unser geliebtes Kottu. In Deutschland würde ich so ein Restaurant nicht mal mit einem Fuß betreten, wobei so ein Restaurant bestimmt nicht mal öffnen dürfte, aber hier fühlen wir uns wohl und essen wirklich gut -> für 1,50 Euro für 2 Personen. Die Freude ist groß, als ich erfahre, dass mein Freund Markus aus Köln zufällig auch in Trinco ist. Wir verabreden uns daher auf ein paar Bier am Strand. Irgendwie ein schönes Gefühl nach 3 Monaten nochmal jemanden Vertrautes zu treffen und das noch an einem solch schönem Fleckchen Erde.
Auch im Urlaub stellen wir uns für besondere Aktivitäten einen Wecker – auch mal um 5.30 Uhr. Wir wollten uns dieses mal den Sonnenaufgang vom Strand aus anschauen. Als wir am Strand ankamen, waren wir doch erst was enttäuscht, da uns die Wolken die Sicht nahmen. Aber dann waren die Wolken noch das i-Tüpfelchen für diesen wunderschönen und friedvollen Sonnenaufgang. Für die nächste Woche haben wir über Workaway ( Arbeit gegen Kost und Lodgi) einen Platz im Westen auf einem Festival bekommen, um hinter der Bar auszuhelfen. Ob ich HINTER einer Bar so gut aufgehoben bin, bezweifle ich noch etwas. ;)
Für mich ging es von Vientiane nach Kuala Lumpur. Hier war ich mit Bastian, mit dem ich bereits Nordthailand bereist hatte, und mit Cindy , sie hätte mich über Facebook angeschrieben um zusammen zu reisen, getroffen. Uns blieben auch nur 10 Tage, da wir schon einen weiteren Flug gebucht hatten und Kuala Lumpur der günstigste Ausgangsort dazu ist. Erst um 23 Uhr landete ich in KL und trotzdem wurde ich außerhalb des Flughafens direkt von einer Hitzewelle erschlagen. Eindeutig zu heiß. Am nächsten Tag war es nicht kühler – und sollte es auch erstmal nicht werden. Das Thermometer sagt : gefühlte 43 ° C. Aufgrund der Hitze haben wir uns erstmal für den „Hop on, Hop Off“ Bus entschieden um die Stadt nicht völlig verschwitzt zu besichtigen. Eigentlich dachte ich, wir können oben auf dem Dach im Doppeldecker den Wind genießen, viele Informationen über die Stadt erhalten und gleichzeitig die Stadt besichtigen. Leider kam es anders als geplant. Zum einen stand der Bus mehr im Stau als das er fuhr und so knallte die Sonne unerträglich direkt auf meinen Kopf, so dass wir doch relativ schnell ins klimatisierte Abteil gingen. Zum anderen gab es nicht wie von anderen „Hop on, Hop Off“ Bussen gewohnt, mittels Kopfhörer in der Muttersprache Information über die Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Stattdessen kamen nur manchmal sehr leise und aufgrund des Verkehrs unverständliche Informationen aus dem Lautsprecher. Mir hat die Stadt eigentlich rechtmgut gefallen. Irgendwie strukturierter als die letzten asiatischen größere Städte die ich besucht hatte, trotzdem ist noch der asiatische Charme in manchen Teilen vorhanden. Hier leben Buddhisten, Hindus , Muslime sowie Christen friedlich zusammen. Neben einer Kirche lassen sich Moscheen sowie Tempel finden. Sehr viel Troubel in jedem Stadtteil auf den Straßen. Überall lassen sich kleine Märkte mit Souvenirs, Klamotten und Essen finden oder in Downtown kann auch bei Gucci, Prada & Co. geshoppt werden. Zudem empfand ich es als sehr sauber. Auf einem kleinen Streetmarkt in Chinatown habe ich frischgebackene Kokospfannekuchen mit Nüssen gefunden. Zu diesem Stand bin ich jeden Tag, da es einfach wunderbar geschmeckt hat und gerade mal umgerechnet 25 cent gekostet hat. Am Abend ging es für Basti und mich auf eine Techno Party. Die DJs „Dusky“ aus England waren in der Stadt, da Bastian ein großer Techno Liebhaber ist, konnten wir es uns nicht entgehen lassen. Nach ein paar Bier ( ein Bier kostete umgerechnet 6 Euro, aber man lebt ja nur einmal ;)) feierten wir in einem kleinen Club mit Blick auf die Skyline bis tief in die Nacht. Aufgrund der Hitze ließ sich die Stadt kaum erkundigen. Jedes mal freute ich mich über einen klimatisierten Raum. Wir versuchten so viel wie möglich morgens in der Umgebung zu besichtigen, um dann ab Nachmittags irgendwo in einem klimatisierten Raum zu verbringen. Für die Einheimischen schienen die Temperaturen nichts auszumachen, denn Sie liefen alle mit langer Jeans und T-Shirt und teilweise langem Hemd durch die Stadt und sahen nicht so verschwitzt aus. Morgens ging es zu den Batu-Cave. In diesen Kalksteinhöhlen befinden sich ein paar Hindu-Tempel . 272 Treppen führen vom Vorplatz zum Eingang dieser Höhle. Auf den Treppen sind hunderte Affen, die alles klauen was man nicht festhält. Selbst ungeöffnete Flaschen können von ihnen geöffnet werden. Abends ging es für uns einmal in die Heli Lounge und den anderen Abend in die Skybar um die Skyline bei Sonnenuntergang und im Dunkeln zu sehen. Die Heli Lounge ist ein Helikopterlandeplatz auf einem Hochhaus, auf dem einige Tische und bequeme Sitzmöglichkeiten aufgebaut sind. Ohne Absperrung – wahrscheinlich nichts für Menschen mit Höhenangst- kann mit einem Cocktail und Chill out Musik der Sonnenuntergang genossen werden . Ab 18h macht das Deck auf und um gute Plätze zu bekommen sollte man dann auch da sein. Leider ist die Sicht auf die Petronas Zwillingstürme durch ein anderes Hochhaus verwehrt. Ich empfand die ganze Atmosphäre als sehr ruhig und entspannt. Schnell konnte mit anderen Besuchern Kontakt aufgenommen werden, da doch hauptsächlich Touristen zu finden waren. Ab 21h gibt es einen Dresscode, den wir mit unseren Backpacking Klamotten nicht erfüllen konnten. Somit flüchteten wir danach noch auf einen der vielen Streetmarket in der Stadt. Am nächsten Abend haben wir uns für Skybar entschieden, um einen tollen Blick auf die Zwillingstürme zu haben. In einem Hotel ging es dafür in das 35. Stockwerk. Die Aussicht auf die Skyline war sehr schön, leider gab es keine Möglichkeit außerhalb der Räumlichkeiten Fotos zu machen. Inmitten der Skybar gab es einen Pool, am einem Ende eine Tanzfläche die von Indern mit wilden Tanzmoves eingenommen wurde und zusätzlich liefen die Bedienungen der Bar kostümiert z.b. als Manga Figur, Spiderman oder Fernseher rum. Da diese Bar keinen Eintritt kostet, waren die kleinen Cocktails mit 9 Euro vergleichsweise teuer. Wir tranken einen Cocktail , genossen die Aussicht und tanzten etwas zwischen den Indern umher. Den Abend ließen wir jedoch auf der Party-Straße in KL, mit einem Guiness- es war St.Patrick's day- ausklingen. Für den nächsten Tag und die verbliebenen 6 Tage in Malaysia haben wir uns ein Auto gemietet um etwas flexibler zu sein. Vorweg gesagt , mir hat Malaysia in den 10 Tagen nicht gefallen. Weder das Essen , noch die Landschaft hat mich beeindruckt oder die kleineren Städte haben mir im Vergleich zu anderen Ländern gefallen. Jedoch habe ich auch nur einen Bruchteil gesehen und werde definitiv wieder kommen, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Zu dritt ging es mit dem Auto über eine kurvenreiche Straße , vorbei an einigen Teeplantagen und unterschiedlichen Farmen wie z.b. Tee, Erdbeeren , Bienen oder Lavendel in die Cameron Highlands. Diese Farmen sind wohl extra für die chinesischen Touristen gedacht, die sich darüber freuen. Ich habe eine Tee, eine Erdbeere und eine Lavendel Farm besucht, leider konnten diese Farmen nicht Punkten und waren mir zu touristisch und kitschig und ohne Flair. Aber die Erdbeeren waren doch ziemlich lecker. In den Cameron Highlands war es angenehmen 26°C warm. Perfektes Wetter um ein paar Wanderungen zu machen. Im Internet sind die unterschiedlichen Trails, bei denen zwischen „ easy“, „moderate „ und „ tough“ entschieden werden kann, sehr schön beschrieben Wir haben uns für die Trails Nummer 6+10, die zwischen moderate und tough liegen, entschieden. Da Cindy sich an diesem Tag nicht gut fühlte, ging ich mit Bastian und Fawi, einem Holländer den wir auf der Techno Party in KL kennengelernt haben, los. Noch in der Stadt hörten wir ein Mädchen einen Einheimischen nach den Trails 6 und 10 fragen. Kurzentschlossen nahmen wir Barbara aus Polen in unsere Gruppe auf. Mitten im Wald begegnet uns eine aufgelöste Philippinen, dich sich nicht sicher war, ob sie den richtigen Weg genommen hat. Nun waren wir zu 5. Einen knappen km weiter, gabelten wir zwei deutsche Mädels auf, die sich genauso unsicher waren wie wir, wo die Route lang läuft. Leider waren die Routen nicht gut ausgeschildert, so dass ohne eine Karte der Weg nicht gefunden werden kann. Weiter an einem Aussichtspunkt begegneten wir einem Pärchen aus England, die sich aufgrund der Wildhunde nicht weiter trauten. Letztendlich wanderten wir zu 9. durch Wälder, Gemüse- und Teeplantagen. Leider waren in denn Plantagen oft Häuser mit Wellblechdächern gebaut, dass diese Aussicht immer etwas unschön wirken ließ . Die Wege waren teilweise so schlecht, daher konnten wir uns nie sicher sein ob es sich wirklich um den Wanderweg hielt. Nach 3,5 Stunden kamen wir an dem Ende der Tour in einem Teehaus an. Hier genossen wir einen Tee, der laut Beschreibung, direkt von den Plantagen kommt. Aber wie kommen wir jetzt mit so vielen Leuten in das 10 km entfernte Städtchen Tanah Rata zurück? Busse fahren keine, Taxen waren uns zu teuer! Also versuchten wir unser Glück per Anhalter. Und tatsächlich, das erste Auto ein Pick up, hielt an und wir konnten alle auf die Ladefläche springen. Danach aßen wir noch gemeinsam und verabredeten uns auf ein paar Kaltgetränke am Abend in unser Hostel. Hinzu kamen dann noch ein Thailänder, ein Kanadier und ein Australier und es wurde bis spät in die Nacht geredet und gelacht. Der nächste Stopp war Ipoh, nicht so weit entfernt von den Cameron Highlands. So viel ließ sich nicht im Internet finden, was man aber lass, war doch ganz nett. Ja, in der Altstadt waren wirklich 2 Gassen ganz schön geschmückt mit Regenschirmen und Graffiti und paar kleine süße Cafés. Aber in der Stadt hatte kein Restaurant geöffnet und wenn eins offen hatte, war es chinesisch und hatte nur „chicken“ im Angebot. Gefühlt verhungert fanden wir am Rande der Stadt ein hochpreisiges pakistanisches Restaurant. Das war super lecker. Auch der besuchte Nachtbazar war sehr kleine und verkaufte nur abgepackte Fake-Waren. Hier hatten wir uns doch mehr erhofft. Somit würde ich kein Besuch empfehlen, höchstens als Zwischenstopp. Am nächsten Tag ging es für uns südlich von Kuala Lumpur nach Malakka. Malakka ist eine schöne kleine Stadt aber das meisten ist extra auf Touristen zugeschnitten. Durch die Jonker Street kann vorbei an kleinen Cafés und klein Boutiquen geschlendert werden. Abends lässt es sich schön an dem mit Lichterketten geschmückten Malacca Fluss spazieren. Auch in dieser Stadt lassen sich überall kleine Graffiti Künste entdecken, wenn man die Augen offen hält. Auffällig sind die Tuktuks, denn hier waren einige Künstler am Werk. Diese Fahrzeuge sind alle unterschiedlich geschmückt z.b. mit Hello Kitty, Spiderman, Cars usw. und fahren die Touristen mit lauter Charts Musik durch die Stadt. Die Chinesen mochten es, für uns war es etwas drüber und zu kitschig. Abends gab es Reis, Curry und Dhal auf einem Bananenblatt , was super lecker war und gegessen wurde traditionell mit den Fingern. Für einen Zwischenstopp oder als Zeitvertreib kann ich das Städtchen wärmstens empfehlen. Mit diesem Stopp endete auch schön der kurze Roadtrip mit dem Auto. Für uns ging es zum Flughafen für das nächste Ziel auf der Reise, auf das ich mich schon wahnsinnig freue, da es bestimmt kulturell nochmal was ganz anderes ist : Sri Lanka!
Raus aus dem Bahnhof von Chiang Mai fallen einem direkt die vielen roten Pick Ups auf ,die auf einen warten. Diese sind die Taxis von Chiang Mai. Dem Fahrer wird das Ziel mitgeteilt, liegt das Ziel auf seinem Weg, wird ein Preis genannt – je nach Strecke zwischen 30 und 60 Baht- und man kann einsteigen. Meistens wird gewartet bis der Pick up voll besetzt ist, es passen ca . 12 Personen hinein und das Gepäck wird auf dem Dach befestigt. Je nachdem kann sich der Preis auch an den Mitfahrenden orientieren, wenn es z.b. zu einer Sehenswürdigkeit geht, je mehr Mitreisende desto günstiger . Liegt das Ziel nicht auf dem Weg, geht es zum nächsten Pick Up. Dadurch, dass viele Ziele angefahren werden, ist die Fahrt auch eine kleine erste Stadtrundfahrt durch Chiang Mai. Deshalb entschied ich mich nach dem Zug für einen Pick up und hatte Glück, dass ich als letzte zu meinem Hostel gebracht wurde und somit schon einiges sehen konnte. ( Korrektur zu meinem vorherigen Post, Chiang Mai ist die 5. Größte Stadt mit 140000 Einwohnern) Schon bei der kleine Stadtrundfahrt im Pick up, fühlte ich etwas ganz besonderes in der Stadt. Zwischen kleinen „Hippen“ Cafes, die teilweise auch sehr westlich angehaucht sind, findet man ebenso viele Streetfood Läden mit bunten Plastikstühlen unf die Küche ist auf der Straße. Auch hier findet großes Treiben auf den Straßen statt, aber gefühlt alles stressfreier und mit einer Prise mehr Gelassenheit. Eine gute Abwechslung zu Bangkok. Eigentlich kein Wunder, dass hier die Hochburg der „digitalen Nomaden“ ist, da sich in den wundervollen Cafés gut und ruhig arbeiten lässt, meistens mit super Wetter und es gibt viele Möglichkeiten für Unternehmungen in und um Chiang Mai. Aber den Flair dieser Stadt lässt sich nicht in Worte fassen und jeder sollte selbst einmal diesen Zauber um diese Stadt fühlen, die Viele in seinen Bann zieht. Viele wollen nur einige Tage bleiben, verlassen die Stadt aber oftmals erst Wochen später. Auch ich hatte erst einmal nur für 4 Nächte gebucht und bin letztendlich 8 geblieben. Im Hostel habe ich mich mit Bastian getroffen. Ihn hatte ich bereits, bevor es für mich nach Koh Tao ging, in Bangkok kennengelernt. Da er im gleichen Zeitraum nach Chiang Mai wollte und es menschlich gut passt, haben wir uns entschieden, das gleiche Hostel zu nehmen um Chiang Mai und Umgebung zusammen zu erkunden. Rund um Chiang Mai ist einiges los und es kann viel Zeit verbracht werden. Da die Stadt unweit vom Dschungel entfernt liegt, sind die angebotenen Touren sehr unterschiedlich. Es werden mehrtätige Trekking Touren mit Schlafmöglichkeiten im Dschungel angeboten, Fahrten zu Elefanten Schutzprogrammen, bei denen die Elefanten gefüttert und gebadet werden können, Bamboo Rafting auf dem Fluss, Hochseilgarten und Besuche von unterschiedlichen Wasserfällen und Tempel. In der Stadt , besonders in der Altstadt, die durch Teile der alten Stadtmauer und einem Wassergraben umgeben ist, können viele Tempel, schöne Cafés und Nachtmärkte besucht werden. Stundenlang kann durch die kleinsten bunt geschmückten Gassen geschlendert werden. Überall sind kleine (vegane) Cafés und Restaurants mit Ruheoasen im Garten, die zum Kaffee oder Mangoshake trinken und verweilen einladen. Das beste Fortbewegungsmittel hier ist natürlich – wie fast überall in Asien- der Roller. Deshalb haben wir uns auch einen Roller gemietet um zu dem 1,5 Stunden entfernten Wasserfall BUA TONG zu fahren. Ein Glück ist Bastian bereits des Öfteren Motorrad gefahren, so dass ich die Fahrt hinten auf dem Roller genießen konnte. Das Verkehrsaufkommen ist im Gegensatz zu den Städten in Myanmar, in denen ich gefahren bin, viel höher und zusätzlich ist hier links Verkehr. Durch die Straßen zu brettern macht Bastian sichtlich Spaß. Sein Motto: Mit einem Roller wird sich nicht hinten an einem Stau angestanden. Wie ein Thai fährt er durch jede kleinste Lücke an allen Autos vorbei bis zur ersten Reihe um dann ganz vorne ordentlich aufs Gaspedal zu drücken. Am Anfang saß ich noch relativ verkrampft hinten und das ein oder andere mal hieß es getreu meinem Motto „ no Risk, no fun“ , doch ziemlich schnell gefiel mir dieser Fahrstil. Außerhalb der Stadt führt der Weg Richtung Wasserfall durch den Dschungel, knallgrünen Reisfeldern und kleinen Dörfern. Ganz ohne Verkehr und durch die schöne Natur macht das gemütliche Fahren richtig Spaß und des Öfteren muss für ein Foto angehalten werden. Auf einem Bild lässt sich das saftige grün der Felder und die schöne Landschaft leider überhaupt nicht einfangen. Zum Glück bleibt es in meiner Erinnerung. Nach 1,5 Stunden und mit leichten Schmerzen im Hintern, da ein Roller für solche langen Fahrten nicht gemacht ist, kommen wir am Wasserfall an. Schon die Dame von der Rezeption hatte erwähnt, dass kaum Touristen an dem Ort sind und sie behielt recht. Nur ein paar andere haben sich zu dem kleinen, aber sehr schönen Wasserfall verlaufen. Der Wasserfall kann durch die Steinformation von unten nach oben erklettert werden. Da jedoch überall auf die Rutschgefahr hingewiesen wird und ich meine Beine für die restliche Zeit noch funktionsfähig brauche, entschieden wir uns in einen „Pool „ zu legen und das kalte Wasser zu genießen. Zurück ging es durch den Abendverkehr. Sehr dicht reihten sich in der Rush Hour die Autos und unzählige Mofas, so dass selbst mit einem Roller kaum ein durchkommen ist und unheimlich stickige Luft eingeatmet wird. Mein Tipp, mit einem Roller niemals neben einem Bus im Stau stehen bleiben, ich spreche aus Erfahrung. Ein Krankenwagen mit Blaulicht versucht vergebens durch den dichten Verkehr zu kommen, doch nicht einmal für einen Krankenwagen wird Platz gemacht, so dass wir diesen schnell hinter uns lassen. In Deutschland unvorstellbar und man wünscht sich, hier nie auf einen Krankenwagen angewiesen zu sein. Am 4. Tag in Chiang Mai ging es für uns auf eine 2 Tage 1 Nacht Eco Trekking Tour durch den Dschungel. Laut dem Flyer sollte auf dieser Tour kein Elefanten Sanctuary besucht werden. Wir haben uns erstmal bewusst dagegen entschieden, um uns nochmal über die Möglichkeiten und die Lebensbedingungen der Elefanten zu informieren. Also wurden wir um 8 Uhr von dem Unternehmen in unserem Hotel abgeholt. Nachdem wir alle anderen Tourteilnehmer , eine 5 Köpfige Familie aus Holland, ein Pärchen aus Deutschland und eine junge Philippinin, abgeholt haben, hieß es „ First Stopp Elephants“ . Große Fragezeichen in unseren Gesichtern. Die anderen Teilnehmer schienen nicht überrascht zu sein. Da es morgens etwas hektisch war, kam direkt die Frage auf : Falsche Tour, falsche Gruppe? Nach kurzer Nachfrage bei den Holländern zeigten sie uns ihren Flyer, weshalb sie gebucht hatten. Tatsächlich sah dieser Flyer optisch etwas anders aus als unserer, die Agentur war die gleiche, nur unsere Tour war etwas günstiger. Es schien, als hätten wir einen älteren Flyer erwischt und die Elefantentour wurde neu aufgenommen. Okay, das nehmen wir dann einfach mit!
Zwei Elefanten und ein paar Kühe standen zusammen auf einem großen Feld direkt an einem Fluss . Sobald wir das Feld mit den Tüten voller Bananen und Zuckerrohr betraten, kamen sie langsam in unsere Richtung geschlendert. Getrennt durch einen kleinen Holzzaun konnten wir die Elefanten füttern und auch streicheln. Völlig irritiert , wie sich ihre Haut anfühlt, hatte ich mir diese doch vollkommen anders vorgestellt. Einige borstenartige Haare auf dem Rüssel und die Haut fühlte sich daher etwas nach „Schmirgelpapier“ an. Die Fütterung ging einem Elefanten sichtlich zu langsam so dass er beschloss, den Zaun zu umgehen und direkt zu den Tüten voller Bananen zu uns zu kommen. Die Elefanten konnten sich völlig frei bewegen und daher fühlte es sich für uns ungezwungen und somit gut an. Nach der Fütterung ging es mit den Elefanten ins Wasser um mit ihnen zu „baden“ .Die Elefanten strahlten auf mich eine Ruhe und Gelassenheit aus, völlig stressfrei. Leider habe ich versäumt zu fragen, woher diese Elefanten stammen. Es gibt z.b. Auffangstationen für misshandelte Elefanten oder es sind die Haustiere der Einheimischen, wie bei uns die Katze oder der Hund. Niemals sollte eine Tour gebucht werden, in der die Elefanten geritten werden. Danach wurde uns unsere Guide vorgestellt. Er heißt Lang und spricht zwar kein perfektes Englisch, welches aufgrund seiner fehlenden Vorderzähne noch schlechter zu verstehen ist, aber er ist super lustig und bringt die Gruppe immer wieder zum lachen. Zudem kennt der 37 jährige den Dschungel richtig gut, da er schon mit 8 Jahren zusammen mit seinem Vater die Tour mitgelaufen ist und kann uns daher einiges zeigen und erklären. Nach einer kleiner Stärkung, die aus Reis mit Gemüse und einem Ei bestand, ging es Richtung Bergspitze auf der sich ein „Karen village“ ( südostasiatisches Bergvolk) befindet. Der Aufstieg erfordert schon etwas Kondition, ist aber in dem angeschlagenen Tempo machbar. Vorbei an Wasserfällen ging es zum Karen Dorf. Da hier aktuell Sommer ist uns es teilweise richtig heiß wird, kam die Abkühlung am Wasserfall genau richtig. Das Karen village besteht aus einigen Holzhütten die teilweise nur aus einem Boden, Dach und paar Wänden besteht. Vielen einige Kinder, Hühner und Küken, Schweine und einige Ferkel, Hunden und Welpen liefen durch das kleine Dörfchen. Der Dorfälteste mit 98 Jahren begrüßte uns und wir konnten etwas zu trinken sowie Schmuck kaufen. Die Lebensweise ist für mich immer wieder faszinierend. So einfach, kein Schnickschnack und trotzdem wirkten Mensch und Tier sehr glücklich und zufrieden. Das einzige was für mich bisher überall in Asien unverständlich ist, warum muss überall der Müll hingeschmissen und liegen gelassen werden. Auch in diesem Dorf wird nur im eigenen Haus gekehrt . Weiter ging es zum nächsten Dorf. Dieses sollte auch unser Schlafplatz sein. Das Haus stand eigentlich nur auf Holzbeinen und hatte ein Dach aus Bambus. Auf dem Boden lagen dünne Matten und die ingesamt 16 Schläfplätze waren durch Moskitonetze getrennt. Es gab eine kleine Küche und einen langen Tisch mit Holzbänken. Back to Basic hieß es also für uns. Die Aussicht in den Dschungel war mal wieder atemberaubend. Nach einem leckeren Curry ging es mit ein paar Bier zum Lagerfeuer. Hier spielten wir mit den Einheimischen und insgesamt 4 unterschiedlichen Sprachen Flüsterpost, was natürlich sehr schlecht gelang aber doch sehr lustig war. Nach einer erstaunlich guten Nacht ging es dann erneut 2 Stunden durch den Dschungel, vorbei an Reisfeldern, leider waren diese durch die Hitze nur braun und nicht saftig grün, zurück zum Anfangspunkt. Der letzte Punkt auf der Tour war Bamboo Rafting. Ob ich es unbedingt Rafting nennen würde, bin ich mir nicht sicher. Aber auf einem Bamboo Steg ging es flussabwärts, vorbei an schönen Landschaften und einigen Elefanten. Was ein super entspannter Abschluss für die Tour war. Die Tour hat uns super gefallen und können wir nur jedem ans Herz legen. Zurück in Chiang Mai meldet wir uns direkt für den nächsten Abend zu einer Cooking Class an, da uns vermehrt Leute dazu geraten haben. Abgeholt wurden wir am Hostel und es ging zu einem Markt, wo uns unsere Kochlehrerin Pukky einige Besonderheiten erklärte und zeigte ( Ingwer hat in einem Thai Curry nichts zu suchen – habe also einige Jahre was falsch gemacht). Weiter ging es abseits von Chiang Mai auf eine Organic Farm zu unsere Kochschule. Zuerst durften wir uns die Gerichte aussuchen die wir kochen wollten. Ich entschied mich für Pad Thai – ich liiiiiebe pad thai und könnt es täglich mindestens 2x essen- , Red Curry und eine scharfe süß-sauer Suppe. Zusätzlich gab es für jeden noch eine selbstgedrehte Frühlingsrolle. Ausgestattet mit Kochschürzen und großen Sonnenhüten ging es in den Garten, in dem zeigte Pukky uns einige Früchte und Kräuter und erklärte uns die Unterschiede und ihre Wirkungen in der Küche. Danach ging es an den Herd um die leckeren Gerichte zu kochen. Jeder hatte seinen eigenen Herd und konnte daher seine Gerichte selbst kochen. Obwohl jeder die selben Zutaten bekam, sah doch bei jedem das Gericht anders aus. Jeder hat also seine persönliche Note dazu gegeben. Obwohl ich immer behaupte, dass ich nicht kochen kann, ist an mir wahrscheinlich ein guter Koch verloren gegangen, denn alles schmeckte super. Pukky war eine der lustigsten Thais, die ich bisher getroffen habe und machte diesen Kochkurs zusätzlich zu etwas ganz besonderem. Zum Abschied gab es noch ein Kochbuch aus dem ich bestimmt noch für einige Freunde kochen werden und das mich ich an die gute Zeit erinnert. Nach Chiang Mai ging es Für uns nun mit dem Roller zu nächsten nördlicheren Stadt : Pai. In Chiang Mai kann ein Roller ausgeliehen werden und in Pai wieder abgeben. Das Gepäck wird ebenfalls nach Pia gebracht. Da die Strecke bis Pai sehr kurvenreich ist, insgesamt 768 Kurven, haben uns einige bereits über ihre horrorstory in einem Minivan erzählt. So oder so war es für uns die beste Entscheidung, einen Roller zu mieten und die Strecke auf eigene Faust zu fahren. Es macht einfach so viel Spaß unabhängig zu sein und durch diese wunderschöne grüne Landschaft zu fahren. Bergauf und Bergab durch den Dschungel und Dörfern, anhalten wann immer man möchte. Auf dem Weg hielten wir an einem Geysir und Hot Springs Pool ( diese waren jedoch so heiß, dass wir nicht mal unsere Füße rein halten konnten ohne verkochte Füße zu haben). Pai ist eine kleine Hippie Stadt. Alles ist super alternativ und bunt. Viele Leute mit Dreadlocks, viele Tattostudios und viele alternative Partys. Der Nachtmarkt war auch nicht mehr sehr asiatisch, stattdessen gab es Burger, Falafel oder Pizza. Ich habe mich für ein Hostel etwas außerhalb entschieden. In dem wird täglich 2 mal Yoga und Meditation angeboten. Ich hatte mir vorgenommen 2 Tage nichts zu machen außer Yoga und lesen und es hat geklappt. Habe es vom Bett zum Yoga , dann zu Hängematte, wieder zum Yoga und dann ins Bett geschafft. Zwischendurch gab es leckeren Mangoshake und Pad Thai. Angekommen am Busbahnhof in Kanchanaburi, wurden wir direkt – obwohl diese Stadt mit 170.000 Einwohnern nicht die Größte ist - von dem Lärm, den vielen Menschen und den Taxifahrern, die uns in ihre Taxis ziehen wollten, erschlagen. Damit wir schon ein Gefühl für die Umgebung bekommen, sind wir zu Fuß zu unserem Hostel gelaufen. Halbe Stunde zu Fuß sollte wohl kein Problem sein, dachten wir. Schlau war es allerdings nicht von uns, das merkten wir schon nach 10 Minuten. Erschöpft von der Fahrt, einer sehr hohe Luftfeuchtigkeit, keine ordentlichen Gehwege und zu guter Letzt noch 18 kg Gepäck auf dem Rücken, wurde der Weg sehr lang und schwer. Völlig verschwitzt kamen wir dann am Hostel an.
Von dem Hostel hatten wir wenig erwartet, da ein Doppelzimmer nur 8 Euro gekostet hat. Das Zimmer war super einfach, jedoch lag es sehr schön wie ein Floß direkt auf dem Wasser. Nichts für Menschen die Seekrank sind, was wir aber zum Glück nicht waren. Zudem lag das Hostel direkt an der Partystraße. Nach den Strapazen des Tages konnten wir so endlich bei lauter Musik den Abend mit ein paar kühlen Bier gemütlich ausklingen lassen (das gab es so vorher in Myanmar außerhalb von Yangon nirgends, was uns sehr erfreute). Am nächsten Tag ging es dann auch schon zum Erawan Nationalpark. Mit dem öffentlichen Bus war dieser in 1,5 Stunden zu erreichen. In dem Park gibt es einen wunderschönen Wasserfall der über 7 Stufen verfügt, welche durch den Dschungel bestiegen werden können. Auf jeder Stufe gibt es einen natürlichen „Pool “ mit glasklarem Wasser. Der Weg ganz nach oben bis zur 7. Stufe ist schon aufgrund der Hitze nicht ganz einfach, zusätzlich wird es sehr rutschig je höher man kommt, und ab der 4. Stufe sind die Treppen auch nicht mehr wirklich vorhanden, was dazu führte, dass wir des Öfteren klettern mussten, um weiter nach oben zu gelangen. Wir haben es aber letztlich geschafft und der Weg hat sich gelohnt. Der „Pool “ mit dem glasklaren Wasser ist wunderschön und lädt zum abkühlen regelrecht ein. Hinzu gab es auch noch eine kostenlose Fischpediküre durch die unzählig vielen Fische im Wasser. Sogar relativ große Fische knabberte an unseren Füßen, sobald wir diese ins Wasser gesteckt hatten. Am Anfang fühlte es sich noch etwas komisch an und ich war leicht erschrocken, doch nach ein paar Minuten war es ein angenehmes Gefühl und ein kompletter Fischschwarm schwamm um uns herum. Einzig die Tatsache den Park an einem Samstag zu besuchen, hat die Freude etwas getrübt, und würden wir jedem von abraten. Denn dann sind nicht nur viele Touristen unterwegs, sondern auch super viele Einheimische die ihre Familienausflüge dort verbringen. Daher gab es für uns nur eine kurze Abkühlung und es ging recht schnell wieder zurück in die Stadt. Am nächsten Tag ging es mittags schon weiter Richtung Bangkok um abends den Bus und die Fähre nach Koh Tao zu nehmen. Koh Tao wurde mir von vielen empfohlen, um endlich mal meine Tauchausbildung um den Advanced Diver zu erweitern - und sie behielten recht! In Koh Tao wimmelt es nur von Tauchschulen. Ich hatte mich vorab für die deutsche Tauchschule „Rainbowfish“ entschieden. Zu dem Tauchschein gab es eine vergünstigte Unterkunft und ein tolles Frühstück mit dem dunkelsten und leckerstem Brot seit 5 Wochen! Endlich ging es ins Wasser, denn das letzte mal war bereits ziemlich genau ein Jahr her! Damals noch in Australien am Ningaloo Reef an der Westküste. Umso größer aber die Vorfreude nun endlich wieder die Unterwasserwelt zu bewundern. Schon als ich mit voller Montur ins Wasser sprang, erreichte mich ein riesiges Glücksgefühl. JAAAA, ich liebe es unter Wasser Das Gefühl der Leichtigkeit, die vielen verschiedenen Fische, die unzähligen Farben und einfach gedankenlos zu sein…. Ich liebe es Fische zu beobachten und neue Dinge zu entdecken. Und dabei natürlich immer die Hoffnung Schildkröten, Haien, Walhaien oder sonstigen schönen Tieren der Unterwasserwelt zu begegnen. Innerhalb von 2,5 Tagen wurde mir die Handhabung des Tauchcomputer gezeigt, wir haben einen Tarierungstauchgang , einen Navigationstauchgang und einmal Wrack- und Tieftauchen auf 30m gemacht. Nun bin ich Advanced Diver und freue mich, auf meiner Reise noch weitere Kurse in unterschiedlichen Ländern zu machen. Thailand kann ich zum tauchen aufgrund der Farben und Fische empfehlen. Jedoch ist man als Tauchgruppe selten alleine und es tummeln sich viele Taucher an einem Spot, was ich teilweise als störend empfand. Die folgenden 3 Tage auf Koh Tao verbrachten wir mit lesen am Strand, die schönsten Sonnenuntergänge mit einem Bier zu genießen, live Music in Bars zu lauschen und unsere Skills beim Bier- Pong zum besten zu geben. Die Amis hatten keine Chance gegen uns! Nach insgesamt 6 Tagen ging es dann von Koh Tao mit der Fähre und Bus wieder zurück nach Bangkok. Bangkok hatte uns bei den letzten 2 Male nicht zugesagt und auch der 3. Besuch innerhalb von 5 Wochen änderte daran nichts. Wir sind wohl eher die naturelover oder Landeier . Nach weiteren 2 Tagen in Bangkok hieß es dann Abschied nehmen von Ramona. Für sie ging es wieder nach Deutschland und für mich ging es mit dem Nachtzug alleine in die 2. größte Stadt Thailands: Chiang Mai. Bisher hatte ich nur gutes über diese Stadt im Norden gehört. Ein großer Dank an Ramo für diese wundervolle Zeit. Du warst der perfekte Travelbuddy!!! Im Nachtzug selbst sah es aus wie ein großes Mehrbettzimmer. Ich hatte ein unteres Bett (damit ich aus dem Fenster schauen konnte) in der 2. Klasse mit aircon reserviert. Es gab ein in Plastiktüte eingepacktes frisches Bettzeug und das Bett war auch schon bezogen. Ich hatte mich bereits auf eine katastrophale Nacht eingestellt, aber es kam alles anders. Zum ersten mal seit 5 Wochen hatte ich das Gefühl von 23 Uhr bis 6 Uhr durchgeschlafen zu haben. Bis 9 Uhr noch etwas gedöst und um 10 Uhr wurde mein Bett wieder in einen Sitz umgewandelt und um 12 Uhr kam ich völlig ausgeruht in Chiang Mai an. Für mich also eine vollkommen empfehlenswerte Reisemöglichkeit in Thailand, für knappe 30 Euro. Nach dem wir Myanmar hinter uns gelassen haben und zwei Tage in Kanchanaburi verbracht und mittlerweile auf Koh Tao angekommen sind, wird uns immer wieder bewusst, wie gut uns die Reise durch Myanmar gefallen hat. Wie bereits erwähnt, liegt es zum einen an den vielen Touristen in Thailand , von denen wir in Myanmar deutlich weniger getroffen haben und zu dem handelte es sich bei denen, die wir dort getroffen haben hauptsächlich um Backpacker. Definitiv kann ich nach einigen Backpackertouren behaupten, dass die Art des Reisens eine Lebensart ist. Im Vergleich zu vielen Touristen sind Backpacker deutlich weltoffener und kommunikativer. Auf Koh Tao sind viele Menschen, die ihren Urlaub hier verbringen , um ihren Tauchschein und ein wenig Party zu machen. Demnach sind viele in Gruppen unterwegs und zeigen wenig Interesse für die Menschen um sie herum.
Wir fragen uns, ob es nur an den Touristenströmen liegt und dabei wird uns immer bewusster, was wir an Myanmar so schätzen gelernt haben. Ganz vorne dabei ist auf jeden Fall das Essen. Wir kleinen Fressis haben uns einfach in die burmesische Küche und die Art und Weise zum Dinner auszugehen verliebt. Zu dem sind die Burmesen aufrichtig hilfsbereit und freundlich, was jetzt nicht heißen soll, dass die Menschen in Thailand unfreundlich sind. Aufgrund des meist guten Englisch in den Hotels und Co, sind die Thailänder sogar recht witzig und liebenswert. Aber die Menschen in Myanmar waren einfach unglaublich! Jeder möchte helfen, auch wenn sie selbst keine Ahnung haben. Dann wird telefoniert oder andere Leute auf der Straße gefragt. Sie sind einfach sehr gastfreundlich und zuvorkommend. Es scheint, dass sie den Tourismus schätzen und möchten, dass wir uns in ihrem Land wohlfühlen. Menschen sprechen einen direkt an und fragen, woher man kommt und was wir suchen. Alles ganz ohne den Hintergedanken von uns Touristen Geld oder sonstige Dinge zu bekommen. Auch die Kinder sind so lieb und gut erzogen. 6-stündige oder längere Busfahrten ohne Spielzeug ( Nein, auch kein Handy oder anderen Krimskrams) – kein Problem. Es wird geschlafen oder die anderen Mitreisenden werden beobachtet. Hierbei hat man nicht das Gefühl, dass dies durch die Eltern erzwungen wird, sondern die Kinder gelernt haben, sich ohne viel Außeneinwirkung zu beschäftigen. In Myanmar ist der Buddhismus deutlich spürbar, was auch ein Grund ist, warum wir uns zu jedem Zeitpunkt sicher gefühlt haben. Der Buddhismus gibt unterschiedliche Werte vor, die jeder befolgen soll. Z.b. „Nimm nicht , was dir nicht gehört“ oder „Sprich nicht die Unwahrheit“. Wir hatten nicht einmal Angst um uns oder unser Hab und Gut, auch wenn dieses uns beispielsweise vor Busfahrten einfach abgenommen wurde , um es auf der anderen Seite des Busses zu verstauen, ohne das wir einsehen konnten, ob es wirklich im richtigen Bus gelandet ist. Zunächst ein unsicheres Gefühl, aber man gewöhnt sich dran und baut ein unheimliches Vertrauen zu den Menschen auf. An Gaststätten beispielsweise wussten wir nie, wie lang die Pause geht und die Busfahrer beherrschten oft kein Englisch, sodass wir auf Gut Glück los gezogen sind und einfach nach Gefühl wieder zum Bus zurück gegangen sind und uns nach den anderen Mitreisenden gerichtet haben. Und auch hier konnte man sich voll und ganz auf die Burmesen verlassen, die Busfahrer haben immer darauf geachtet, dass wir als Touristen wieder mit im Bus waren. Ein weiteres Gebot des Buddhismus lautet „Töte keine Lebewesen“. Das Zusammenleben mit Hunden, Katzen, Hühnern, Ziegen, Kühen und Schweinen unter einem Dach war bemerkenswert. Die Tiere wurden überall akzeptiert, gefüttert, gestreichelt und versorgt. Auf der Straße wurde immer Rücksicht auf die Tiere genommen, so dass kein sich in der Sonne (mitten auf der Straße) sonnender Hund unter die Räder kam. Überall in Myanmar gab es kostenloses Wasser. Ob am Straßenrand, in den Pagoden, Restaurants oder Hotels. Die eigene Flasche kann dort direkt aufgefüllt werden. Sollte man keine Flasche dabei haben, steht überall ein Becher dabei. Ja, jeder trinkt aus dem selben Becher ohne gespült zu werden! In Myanmar kein Problem. Was ein weiterer bemerkenswerter Punkt auf der Liste der Dinge ist, der die Burmesen so sympathisch macht. Alles wird geteilt: Essen, Schlafplatz, Betelnuss, Boot, Sitzplatz, Mofa und das häufig nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch zwischen Tier und Mensch. Es scheint auch kein Gefühl des direkten Wettbewerbs zu geben. Läden unterstützen sich gegenseitig und verhalten sich stets kollegial. Die Burmesen haben wir als sehr arbeitstüchtiges Volk kennen gelernt mit einer Prise Gelassenheit. Es gibt -so wie wir es erkennen konnte- keine geschlechtsspezifische Aufgaben. Wir haben Frauen auf dem Bau gesehen und Männer die in den Hotels geputzt haben. Jeder hat sich ums Baby gekümmert oder das Familien Business vorangetrieben. Weiterhin hat Myanmar eine wunderschöne, faszinierende Landschaft zu bieten. Diese zu erkunden mit so wenigen Touristen ist schon etwas ganz besonderes. Es gab auf unsere Reise wirklich keinen total überlaufenen Hotspot. In Bagan war es von Zeit zu Zeit etwas voller, aber man hat vor Ort einfach jede Menge Ausweichmöglichkeiten, um beispielsweise den Sonnenuntergang mit nur wenig Touristen zu bestaunen. Auch hier helfen die Locals gerne einen solchen Spot zu finden. Einfach fragen! Allen in Allem ist die ursprüngliche Art des Landes, dass was die Reise so lohnenswert gemacht hat. Es gibt wenig typische Touristenpfade, kaum jemand spricht gutes Englisch, es wird nicht versucht irgendwen über den Tisch zu ziehen bzw. sind alle Preise verhandelbar. Nur ab und an gibt es andere Preise für Locals. Im Bus müssen die sich aber dann auch einen Platz teilen oder sitzen auf der Ladefläche. Wenn ich mir die Frage stelle, was mir nicht so gut gefallen hat, dann fällt mir sofort wieder das Rotzgeräusch ein. Tief aus dem Rachen wird die Rotze hoch gezogen und dort wo man halt gerade steht auf den Boden gespuckt. Die Rotzflecken sind aufgrund des täglichen Konsums der Betelnuss zumeist rot und zu Beginn der Reise denken viele häufig es handelt sich um Blut. Die rote Farbe lässt ebenfalls ihre Spuren auf den Zähnen und dem Mund der Burmesen. Und jetzt Meckern auf hohem Niveau, der Musikgeschmack ist echt schlecht (seltsamer Kirmestechno) 😀 Aber davon bekommt man nur auf großen Märkten und in manchen Autos etwas mit. Ähnlich verhält es sich mit dem Fernsehprogramm, aber auch das muss man zum Glück nur in wenigen Bussen ertragen. Myanmar, es war wundervoll. Sollte ich ein Land doppelt besuchen , würde Myanmar auf jeden Fall auf den ersten Rängen stehen. Aber die Welt steht mir gerade offen und es gibt so viel zu entdecken. Und mal sehen, vielleicht kommt es noch zum 2. Date mit Myanmar, da es noch mehr zu entdecken gibt. Wie die meisten wissen, bin ich mit einer Freundin und einer Reisepartnerin, die ich am Flughafen nach vielen Telefonaten zum ersten mal getroffen habe, unterwegs. Leider hat sich bereits vor Yangon herausgestellt, dass es nicht wirklich matcht zwischen uns. Damit sich keiner einschränken muss, haben wir uns nach knapp 2 Wochen getrennt. Das bedeutet für mich, ab dem 12. Februar , wenn Ramo wieder ins winterliche Deutschland fliegt, werde ich alleine weiterziehen. Diese Situation weckt in mir stündlich unterschiedliche Gefühle. Zwischen Angst und „Wie soll ich das nur schaffen“ mischt sich Vorfreude auf das was kommt und endlich das zu tun worauf ich Bock habe. Falls jemand mich besuchen möchte: ich bin flexibel, join my Trip!! Hpa an hat in mir direkt ein wohliges Gefühl ausgelöst, so dass ich mich im Hotel sowie in der Stadt auf Anhieb gut gefühlt habe. Das Hotel ist komplett lila, es arbeiten nur Männer hier, die gefühlt den ganzen Tag singen und aufräumen und super freundlich sind. Wir haben zunächst die kleine Stadt erkundschaftet, einen leckeren Möhrenkuchen vernascht und typisch burmesisch an einem kleinen Stand gegessen. Typisch burmesisch bedeutet, du suchst dir an der Straße aus vielen Töpfen etwas aus, was dir zusagt uns setzt dich dann zum Verzehr auf kleine Plastikhocker. Das Streetfood in Myanmar ist wirklich lecker. Es gibt unterschiedliche Curry, unterschiedliche Salate ( watercress, green tea leaf und pumpkin leaf salat) und einige Fleisch und Fischgerichte. Dazu gibt es Reis, einige Pasten und zusätzlich noch etwas zum entschärfen wie Gurke, Aubergine und Minze. Die Entschärfung nach dem Essen ist auch häufig nötig, obwohl ich gerne scharf esse, ist mir schon oftmals im Mund einiges weggebrannt. Den Tag haben wir mit Anna, einer sehr netten Französin die wir im Hotel kennengelernt haben und einem Bier beim Sonnenuntergang am Fluss ausklingen lassen. An diesem Abend sind wir früh ins Bett gegangen, denn bereits um 3:45 klingelte der Wecker für ein weiteres Highlight in Myanmar. Wir wollten vor dem Sonnenaufgang auf den Berg Zwegabin steigen, um den Sonnenaufgang von ganz oben zu genießen. Einige werden schmunzeln, denn die meisten kennen mich doch als „ Morgenmuffel“. Das hat sich auch nicht ganz geändert, aber für ein solches Erlebnis fällt mir das frühe Aufstehen leichter als Gedacht. Um 4 Uhr ging es also mit dem Roller eine halbe Stunde, jaaaaa es war kalt auf diesem Ding, zum Zwegabin. Kaum ein anderer kam auf die gleiche Idee, so früh den Berg zu besteigen. Los ging es voller Elan, jedoch merkte ich schnell, dass mein Puls nicht steigen will (mein morgendlicher Puls nach dem ersten Kaffee liegt bei ca 50), mein Belastungsasthma zeigte sich beim beschwerlichen Aufstieg und der hohen Luftfeuchtigkeit auch recht schnell und mein Spray lag schön im Hotel und zusätzlich bin ich wohl irgendwie doch untrainiert. Mit vielen Pausen und durch gegenseitiges pushen , konnten die gefühlten 1 Millionen unterschiedlich grosse Stufen bestiegen werden. Da es kaum Geländer zum festhalten an den Stufen gab und teilweise nur lose Steine als Treppe dienten, war der Aufstieg nicht immer ganz sicher. ABER nach ca 1,5 Stunden sind wir pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Berg angekommen und die Aussicht, sowie das Gefühl ….. Es ist einfach unbeschreiblich schön! Dieses Glücksgefühl gemischt mit der Ruhe und dieser Aussicht-unbezahlbar. Nach dem Sonnenaufgang und getrieben von dem Gedanken noch pünktlich das super Frühstück im Hotel zu bekommen ging der Abstieg vergleichsweise -mit zitternden Beinen- relativ schnell . Das Frühstück Reis, Toast, Eier und Melone hatten wir uns auf jeden Fall verdient. Nach einem kurzen Nickerchen ging es mit den Rollern weiter zu den Saddan caves. Die halbstündige Fahrt dorthin führt durch sehr kleine Dörfer in dem uns viele Einheimische, besonders die Kinder zugewunken haben und über staubige und hügelige Landschaften. Ramona, die hinten auf meinem Roller saß, hat des Öfteren den Boden unter ihrem Hintern verloren. Die Höhle ist etwa 800m lang, innen stehen Buddah Statuen und andere Stupas. Es herrschte, ausgenommen von ein paar lauteren Touris, eine angenehme Stille in der Höhle, die in der Mitte, dort wo es am dunkelsten war von den Geräuschen der Fledermäuse durchbrochen wurde. Am Ausgang der Höhle wurden wir mit einem Bötchen vorbei an saftig grünen Reisfeldern zu unseren Rollern zurück gebracht. Eigentlich wollten wir eine weitere Höhle besuchen, dafür fehlte uns am Ende jedoch die Zeit und abstressen wollten wir uns auch nicht, daher sind wir direkt zum Sonnenuntergang an die Bat cave gefahren. Hier fliegen jeden Abend kurz vor Sonnenuntergang- ich würde sagen Millionen- Fledermäuse aus der Höhle, um auf Nahrungssuche. Ungelogen, es sind 15 Minuten lang ununterbrochen Fledermäusen in Scharren aus der Höhle geflogen. Unglaublich!
Der nächste Tag verging mit der Planungen für die weitere Reise. Der Süden von Myanmar, in dem unser nächster Stop Dawei, liegt, ist nicht mehr so einfach zu bereisen, da dieser Teil noch nicht so erschlossen ist und kaum öffentliche Verkehrsmittel dort hin fahren. Dies bedurfte also etwas mehr Planung als vorher. Letztendlich sind wir erst mit dem öffentlichen Bus nach Mawlamyine gefahren. Wir zwei Touris mit sonst nur Locals. Eine weitere neue Erfahrung. Platz für unser Gepäck gab es nicht, daher war es auf der 2 Stunden Fahrt nicht möglich die Beine auszustrecken, denn das Gepäck musste in unseren Fussraum. Auch in diesem Linienbuse kommen Frauen und verkaufen warmes Essen sowie Früchte und Betelnuss in Plastiktüten. Gute Laune Musik wird auch gespielt. Da wir die einzigen Touris in dem Bus sind, wurden wir öfters neugierig angeguckt. Ein Mann hat uns im Bus und beim Aussteigen erst heimlich, dann offenkundig gefilmt… vielleicht werden wir ja jetzt berühmt 😉 Eigentlich sollte unser Bus in Mawlamyine um 17h fahren, am Busterminal hieß es dann 18 Uhr und letztendlich ging es um 19.30h weiter in einem Bus voller Einheimischen. Was bei uns die „Kotztüten“ sind, sind bei den Burmesen die „ Rotztüten“. Die Betelnuss muss verständlicher Weise auch wieder ausgespuckt werden, was die Burmesen tief aus dem Rachen hochziehen und dann in die Tüte spucken. Das geht die ganze Nacht. …. Zusätzlich läuft ein anscheinend ziemlich lustiger Film auf höchster Lautstärke, was bedeutet, dass wir trotz Kopfhöhrer und eigener Musik auf voller Lautstärke den Fernseher immer noch höheren können. Auch halten wir gefühlt jede halbe Stunde für eine Essenspause an. Um 3 Uhr nachts hat diese Horrorfahrt ein Ende und wir werden irgendwo im nirgendwo rausgeschmissen. Ein Glück sind die Burmesen früh auf den Beinen, so dass ein Taxi Fahrer uns zu unserem Hotel fährt. Das Zimmer hatten wir vorab gebucht, da der Plan war um 12h anzukommen. Am nächsten Morgen wurden wir um 9 Uhr abgeholt. Es geht zum STRAAAAND! Diese Strandbungalows haben wir bereits in Deutschland gebucht, da wir unbedingt dahin wollten. In Sin Thauk gibt es 15 Bungalows, ein kleines Restaurant, einen schönen Strand und KEIN Internetempfang. Der Fahrer bringt uns bis zum Ende der Straße im Nirgendwo, dann müssen wir alleine mit unserem Gepäck 20 Minuten durch die Mangroven zum Strand. Es ist heiß, wir schwitzen aber es lohnt sich. 4 Tage sonnen, planschen und lesen. An unserem letzten Abend fragt uns ein Pärchen aus der Schweiz, ob wir Nachts mit zu einem anderen Strand gehen wollen. Da soll es fluoreszierendes Plankton geben. Also begeben sich ein Pärchen aus der Schweiz, ein „shy australian guy“ und 2 Mädels aus Deutschland, ausgerüstet mit Stirnlampen zu dem anderen Strand. Da ich das Plankton direkt am Wellenende vermutete, so sah es zumindest immer auf Bildern aus und hatte es auf den Malediven so gesehen, sind wir erst nicht mit ins Wasser. Nachdem wir aber so viel Gelächter und jubelschreie aus der dunklen Ferne hörten, liefen wir hinterher. Und tatsächlich! Sobald man sich bewegte glitzerte und funkelte es überall. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Wir zwei fühlten uns wie Disneyprinzessinen die ein Glitzerkleid tragen, wenn wir uns drehten. Auf dem Weg zurück zu den Bungalows sahen wir noch eine Krabben-Massen-Wanderung. Auf welchem Weg bzw. wohin die ca.100 Krabben wollten, ist uns unklar. Zum krönenden Abschluss unserer „Verabschiedungsparty“ (Danke Jungs😍) gab es noch ein Abschiedsbier, denn am nächsten Tag ging es für uns wieder zurück nach Dawei, um Myanmar zu verlassen und über Landweg nach Thailand einzureisen. Im Minivan für 12 Personen, sitzen 17 Personen 6 Stunden lang und 3 müssen sich übergeben, da die Strecke holprig ist und der Fahrer lebensmüde. An Schlaf ist nicht zu denken und so kommen wir verklatscht in Kanchanaburi in Thailand an. Überrascht und etwas frustriert über die vielen Touristen müssen wir uns erstmals akklimatisieren. |