Kurzfristig entschieden Connor und ich uns doch erstmal auf Koh Tao zu treffen, da er seinen Advanced Diver machen wollte. Auf Koh Tao war ich ja bereits im Februar und die Insel hatte mir doch sehr gut gefallen bzw. hatte ich beim ersten Mal durch meinen Tauchkurs nicht so viel gesehen. Dieses mal ging es nach Connor's Tauchstunden mit dem Roller über die Insel zu unterschiedlichen kleinen Buchten und Aussichtspunkten. Da die Insel gerade einmal 21km2 groß ist, haben wir die Insel relativ schnell durchquert. Trotz der vielen Tauchshops und Touristen mag ich die Koh Tao. Für mich ging es dann auch nochmal, zusammen mit Connor, unter Wasser. Dieses mal tauchten wir durch große Fischschwärme, sahen kleine Rochen und viele andere bunte Fische. Auch wenn ich die ganze vorherige Organisation, wie Taucherausrüstung anprobieren, fertig machen und mit dem Boot fahren nicht so gerne mache, entspannt mich das Tauchen aber vollkommen und ich bin glücklich und könnte stundenlang unter Wasser bleiben. Leider konnte ich nur einmal tauchen auf Koh Tao, da ich mich nach dem Tauchgang etwas erkältet habe. Nach 4 Tagen Koh Tao ging es für uns nach Koh Phangan. Zum ersten Mal zeigt das Wetter was Regenzeit bedeutet. Nachts fing es an in Strömen zu regnen und der Regen hielt bis zum Nachmittag an. Somit war die Überfahrt nach Koh Phangan sehr nass und -für mich- zum ersten Mal sehr kalt. Da Connor die „Männergrippe" hatte, konnte er sich nicht bewegen und musste im Bett liegen. Ich spazierte am Strand entlang, las ein Buch und ließ mich massieren. Durch die Regenzeit waren alle Klamotten klamm und überall waren so viele Mücken, was die Zeit außerhalb unseres Bungalow doch etwas verkürzte. Für mich ging es dann wieder nach Bangkok um nach Bali zu fliegen, wo ich meine Freundin Saskia am Flughafen treffen sollte und wir zusammen einen Surfkurs machen wollten. Da Connor ein paar Tage später wieder in die Heimat flog, fuhren wir zusammen 12 Stunden mit Fähre und Bus nach Bangkok. Mit dem Doppeldeckerbus hatten wir mal wieder wahnsinnig Glück und bekamen extra breite Sitze im unteren Abteil, wo außer uns nur noch eine Person saß. Nach einer kurzen Nacht ging mein Flieger um 6 Uhr nach Denpasar, Bali. Schon in der Nacht wurde ich von Saskia informiert, dass sie nicht pünktlich nach Bali kommt, da ihr Flieger in Deutschland aus technischen Gründen nicht abheben konnte. Einen neuen Flug hatte sie bis dato noch nicht. Ich wollte eigentlich nie nach Bali, irgendwie hat mich diese Insel nie gereizt. In meiner Vorstellung war Bali super touristisch, dreckig und nichts besonderes. Doch bereits am Flughafen fühlte ich mich schon wohl. Und nach 2 Wochen hat mich die Insel doch etwas von sich überzeugt und ich kann verstehen, warum so viele Menschen gerne nach Bali kommen. Die SurfWg liegt mitten in den Reisfeldern in der Nähe von Canggu. Wir hatten einen Surf- Anfängerkurs gebucht. Saskia bekam einen neuen Flug und kam 1 Tag verspätet an. Da es nicht weit entfernt ein kleines Erdbeben im Meer gab, waren die Wellen aktuell sehr hoch. Das hielt die Lehrer aber nicht davon ab, uns Frischlinge ins Meer zu scheuchen. Nach 5 Minuten Theorieübung am Strand, ging es direkt ins kalte Wasser. Nach einigen Bauchplatschern stand ich doch relativ schnell wieder. In unserer Gruppe sind auch Judith und Julia. Mit denen verstehen wir uns auf Anhieb super, so dass es bei den teilweise langen Fahrten durch den dichten Verkehr zu den Stränden immer sehr lustig im Van zugeht. Und selbst unsere indonesischen Lehrer uns nur noch „crazy German girls„ nennen. Abends nehmen wir uns die kostenlosen Camp-Roller und fahren durch chaotischen Verkehr zu den unterschiedlichsten Strandbars. Niemals hätte ich gedacht, in einem solch chaotischen Verkehr zu fahren, aber getreu meinem Motto „no risk, no fun" mache ich es einfach! Die nächsten Surfstunden waren ein Auf und Ab. Mal funktionierte gar nichts und das nächste Mal fühlte ich mich fast wie ein „Pro". Es machte mir auf jeden Fall so viel Spaß und mein Ehrgeiz wurde geweckt, so dass ich immer wieder gegen die Wellen kämpfte um eine kleine weiße Welle zu erwischen. Obwohl ich am zweiten Tag im Sand umgeknickt bin und ich kaum laufen konnte, waren die Schmerzen im Wasser vergessen. Auch waren wir als Anfänger mit einem Softboard unterwegs, diese Boards haben eine raue Oberfläche um einen besseren Halt zu bieten. Doch diese Oberfläche verursachte Schürfwunden auf unseren Knien und starke Brandblasen an meinen Händen. Ich konnte mir kaum das Gesicht waschen aber im Meer beim Surfen war alles vergessen. Nach 5 Tagen im Surfcamp ging es für uns zusammen mit Julia, sie reist 2 Wochen alleine in Bali, also beschlossen wir uns zusammen zu tun, nach Nusa Lembongan. Diese Insel ist für mich jetzt der Inbegriff der „Honeymoon" Insel. Nur Pärchen und um 22 Uhr werden die Bürgersteige hochgeklappt. Trotzdem hat die Insel mir sehr gut gefallen mit den kleinen Stränden, schönen Cafes und beeindruckenden Sonnenuntergänge. Wir düsen mit unseren Rollern quer über die Insel und auch zur Nachbarinsel Nusa Ceningan . Am zweiten Tag auf der Insel wird meine Kreditkarte von einem Bankautomaten ohne jeglichen Grund eingezogen. Da dies meine Hauptkarte ist, lag mir doch viel daran, diese Karte wieder zu bekommen. Ein Bank Office gibt es auf der Insel nicht. Nach längerem telefonieren, wird uns mitgeteilt, dass am Mittwoch ein Techniker zu dem Bankautomaten kommt. Eine Uhrzeit kann uns nicht genannt werden. Deshalb begebe ich mich um 9 Uhr morgens zu diesem Bankautomaten und warte. Erst davor, dann gegenüber im Cafe. Ganze 6 Stunden sitze ich da mit Blick auf den Automaten. Nachdem der Kellner erfuhr, warum ich da sitze, meinte er, dass der Techniker so spät nicht mehr komme, da in einer Stunde die letzte Fähre fährt. Ich hinterlasse meine Handynummer, falls er am nächsten Morgen kommt bevor ich da bin. Saskia, Julia und ich entschieden uns dann noch zum anderen Ende der Insel zu den Magrovenwäldern zu düsen. 20 Minuten nachdem wir das Cafe verlassen haben, blicke ich auf meine Handy und habe einige Anrufe und Kurznachrichten in Abwesenheit, in denen der Kellner hofft, dass ich bald komme. Der Techniker ist doch noch aufgetaucht. Panik macht sich breit, jetzt doch die Karte nicht zu bekommen, da der Rückweg länger dauert als der Techniker Zeit hat. Eigentlich ohne Hoffnung fragte ich den Kellner, ob der Techniker ihm die Karte aushändigen könnte. Und tatsächlich ticken die bürokratischen Uhren auf Nusa Lembongan etwas anders. Ohne jegliche Dokumente oder Ausweise ließ der Techniker die Karte im Cafe zurück-zu meinem Glück. Auf der Insel „feier“ ich auch meinen Geburtstag. Zum Geburtstag schenke ich mir selbst einen Tauchgang, in der Hoffnung, Manta Rochen zu sehen. Tatsächlich treffen wir beim Tauchen auf diese Schönheiten. Diese großen Geschöpfe übertragen auf mich immer eine vollkommene Ruhe! Richtig entspannt nach dem schönen Tauchgang lassen wir den Tag mit ein paar leckeren Cocktails ausklingen. An meinen 35. Geburtstag werde ich mich wohl immer erinnern können. Das Roller fahren in Asien für Touristen öfters schmerzlich endet, erfahren wir dann am letzten Abend. Julia und Saskia fahren auf einem Roller und müssen plötzlich wegen Gegenverkehr auf Sand so stark bremsen, dass der Roller ausrutscht und mit den beiden auf die Seite fällt. Die Schürfwunden am Arm und Knie sind so verdreckt, dass diese umgehend im Krankenhaus gereinigt werden müssen. Ein Glück ist nichts schlimmeres passiert, jedoch fällt schwimmen und wandern jetzt erstmal aus! Nach 5 Tagen geht es für uns in die Hippie- und Yoga Stadt Ubud. Diese Stadt liegt, umrandet vom Dschungel und Wasserfällen, im Zentrum von Bali. Hier futtern wir uns durch sämtliche vegane Restaurants und Cafes. Für einen Tag mieten wir uns einen Fahrer, der uns nach Munduk im Norden von Bali fährt. Hier gibt es im „Waterfall Breeze Eco Cafe“ direkt am Wasserfall den Kopi Luwak (Katzenkaffee), der jedoch von freilaufenden Fleckenmusangs gewonnen wird, den wir unbedingt probieren wollten. Tatsächlich schmeckt der Kaffee ziemlich gut! Zwischendurch halten wir an Wasserfällen, am See und Tempeln an. Besonders an Bali ist, dass jedes Haus seinen eigenen kleinen Tempel im Innenhof hat. Die Tempel werden jeden Morgen mit reichlichen Opfergaben, wie Blumen, Zigaretten, Honig und Keksen geehrt. 2 Wochen Urlaub gehen doch relativ schnell um, so dass Julia und Saskia ihren Heimflug antreten müssen. Eine Nacht – ein Glück nur eine Nacht - verbringen wir in der von australischen Touristen überfüllten Stadt Kuta. Der eine Urlaub endet und der andere beginnt. Somit freue ich mich auf Pat, ein langjähriger Freund aus Köln, der mich für eine Woche auf Bali besucht. Aktuell könnte ich Bali so oder so nicht verlassen, da mein Reisepass zur Erweiterung meines Visas bei einer Agentur liegt….
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