Viva la MexicoIm Flugzeug freut ich mich bereits auf die warmen Strandtemperaturen in Mexiko . Doch kaum verließ ich den Flughafen, lief ich gefühlt gegen eine Hitzewand. Ich hatte die hohe Luftfeuchtigkeit vergessen und direkt lief mir der Schweiß den Rücken runter. Erst dachte ich, bei den Temperaturen ist nichts möglich. Doch wir sind ja auch nur Gewohnheitstiere und somit mag ich das Wetter nach ein bisschen Akklimatisierung sehr gerne. Ich weiß, ich bin in der Regenzeit in Mexiko aber das bisschen Regen ist oft eine willkommene Abkühlung. Unser erster Stopp war in Playa del Carmen, neben Cancun die Touristenhochburg in Yucatan. Doch in der Nebensaison war es ziemlich entspannt, in der Hauptsaison möchte ich nicht da sein. Was mir direkt auffiel: die Freundlichkeit der Mexikaner. Jedoch kann ich jetzt jedem nur raten, Grundkenntnisse in Spanisch zu haben, da leider nur wenige Mexikaner Englisch sprechen. Das Essen hat mich , wie fast in jedem Land weshalb ich wohl die einzige bin, die bei einer solchen Reise zugenommen hat, direkt umgehauen. Wie lecker mal wieder alles schmeckt; von Guacamole mit Nachos, über Quesidilla, Burritos und Enchiladas. Relativ schnell trug ich bereits einen kleinen Burrito-Bauch vor mir her ;). Die ersten Tage verbrachten wir zur Akklimatisierung und um uns auf den neusten Stand der letzten 9 Monate zu bringen am Strand von Playa del Carmen. Von Playa del Carmen ging es eine halbe Stunde mit der Fähre auf die Insel Cozumel. Diese Insel ist bei Tauchern und großen Kreuzfahrtschiffen beliebt. Wir spazierten am späten Nachmittag an der Promenade entlang als mich plötzlich 100 Mücken angriffen und völlig zerstörten. Ich wusste nicht, wo ich als erstes hinschlagen sollte. Das war der erste Kontakt mit den mexikanischen Mücken und leider nicht der letzte. Vorbei war die schöne Ruhe und der Spaziergang. Wir hatten zwei Nächte in einem Doppelzimmer in einem Hostel gebucht, doch bereits nach der ersten Nacht war uns klar, hier bleiben wir keine Zweite. Nicht nur der Dreck, sondern auch ein paar unbeliebte Tiere haben uns im Bett besucht. Wir buchten spontan ein Zimmer über Airbnb und konnten aber erst am Abend einchecken. Deshalb ließen wir unsere Rucksäcke im Hostel und liehen uns für den Tag zwei Roller aus. Da die Insel innerhalb von 1,5 Stunden umrundet werden kann, ist sie perfekt für eine Erkundung mit dem Roller. Endlich wieder Roller fahren und diese Freiheit genießen. Wir hielten an wo es uns gefiel, machten Mittags- und Kaffeepausen und genossen die Sonne am Strand. Die Insel hat schöne Strände und jede Seite der kleinen Insel ist unterschiedlich. Langsam wurde es Zeit in die neue Unterkunft zu ziehen. Da wir kein Internet hatten, mussten wir für die Wegbeschreibung zu unserem Hostel um das Internet zu nutzen. Leider sind die Straßenbezeichnungen etwas anders als bei uns und Hausnummern scheint es auch nicht zu geben. Die Städte sind ähnlich wie in den USA in Blöcke eingeteilt. Die Unterkunft war 2,5 km von unserem Hostel entfernt. Da wir beim fahren keine Navigation benutzen konnten ( im Nachhinein wissen wir beide nicht warum, da Google Maps auch ohne Internet funktioniert), merkte ich mir die ersten zwei Abbiegungen und Melanie die letzten. So rasten wir mit unseren Rollern quer durch die Stadt. An der Adresse angekommen ähnelte aber kein Haus dem auf dem Bild. Diese Straße erinnerte mich an das Mexiko aus Filmen. Auf der Straße sitzen die Mexikaner in ihren Plastikstühlen, zwei waschen ihr Auto, die Kinder spielen auf der Straße, auf den Dächern sitzen fünf Hunde und bellen uns an. Die Hunde auf den Dächern werden als Alarmanlage benutzt. Alle gucken zu den „weißen chicas" auf den Rollern. Englisch kann hier keiner, trotzdem sind sie bemüht uns zu helfen aber es ist nicht möglich das richtige Haus ausfindig zu machen. Also wieder zum Hostel zum Internet. Mel hat eine Nachricht von Eddy, dem Gastgeber, mit der Wegbeschreibung erhalten. Zwischenzeitlich ist es schon dunkel, wir sind müde, müssen die Roller noch am Hostel abgeben, müssten mit dem Gepäck zur Unterkunft laufen und am nächsten Morgen ist die Fähre viel zu weit entfernt um bei der Hitze zu Fuß mit Gepäck zu erreichen. Wir entschieden uns daher, doch die Nacht im Hostel zu bleiben, schnell mit den Rollern zu Eddy zu fahren und ihm persönlich unsere Entscheidung mitzuteilen.( später nennt er das „typisch Deutsch", andere wären einfach nicht aufgetaucht). Wieder merkt sich jeder seinen Part… zwei Block links, 3 Block rechts, 6 Block links … Endlich finden wir das Haus mit dem roten Dach, es war ein Block von unserem ersten Versuch entfernt. Aus der Tür rennt ein Dobermann freudig auf uns zu gefolgt von Eddy, ein tätowierter sehr sympathischer Typ . Als wir ihm unsere Entscheidung und die Gründe dafür erzählen sind seine Antworten nur : no Problem , I can pick you up from the hostel und no worries, I can bring you to the ferry tomorrow morning. Damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet. Wir verbringen bei ihm einen lustigen Abend und das Bett ist einer der bequemsten der letzten Wochen. Nach einem gemeinsamen leckerem Frühstück geht es für uns zurück auf das Festland um unseren Mietwagen für die nächsten zwei Wochen abzuholen. Wir haben eine Airbnb Unterkunft in der Nähe von Tulum für drei Tage mitten im Dschungel reserviert. Letztendlich gefällt es uns in der Unterkunft so gut, dass wir noch um eine Nacht verlängern. Die Unterkunft ist wirklich abseits von allem, abends werden wir von Mücken zwar zerstochen, aber alles andere ist perfekt. Pavilina, die Gastgeberin ursprünglich aus Tschechien, hat die Bungalows mit Liebe und recycelten Materialien dekoriert. Nachts hören wir die Tiere im Dschungel, tagsüber begrüßen uns Schmetterlinge in der Unterkunft und morgens kommt uns zum Frühstück eine Tarantel besuchen- jetzt weiß ich auch, dass ich Ekel, Angst oder ähnliches bei dem Anblick einer Spinne empfinden kann. Beim Frühstück im Gespräch sehe ich aus dem Augenwinkel etwas großes schwarzes durch unsere Küche laufen. Direktes Fluchtverhalten meinerseits und ich konnte eine Minute nur noch „ ooooh, mein Gott" herausbringen. Pavilina ist diese Art von Besucher schon gewohnt und fängt die Tarantel ein um sie dann vor ihrem Gelände wieder in die Freiheit zu entlassen. Tulum ist ein kleines alternatives Städtchen an einem schönen Strand. Bis jetzt hat der Allinklusive-Tourismus noch keinen Einzug erhalten. Da wir mit dem Auto sehr flexibel sind, fahren wir jeden Tag in eine andere Himmelsrichtung. Einen Tag besuchen wir die Maya Ruinen von Coba, welche im Gegensatz zu den bekannten Ruinen von Chichen Itza weitaus günstiger sind, zwar kleiner aber trotzdem sehr schön und danach chillen wir am Pool eines Luxushotels. Den nächsten Tag geht es erstmal ins Azulik, ein von einem Künstler erstelltes Haus und Restaurant, in dem wir nur staunen können, was für ein wohliges Gefühl durch Formen und Farben kreiert werden kann. Danach gehen wir in die Cenote „Washroom" , eine Cenote von geschätzten 10.000 in Mexiko. Diese Cenote ist kleiner, aber daher sind wir auch alleine mit einer mexikanischen Familie und ein paar Tauchern. Cenoten sind große Kalksteinlöcher gefüllt mit Süßwasser und sind bei den heißen Temperaturen eine wirkliche Abkühlung und sehen mit ihren unterschiedlichen Wasserfarben einfach immer super aus- besonders wenn die Sonne scheint. Teilweise kann bis zum Boden geguckt werden und manchmal sind kleine Fische und sogar Schildkröten zu finden. Einen kompletten Tag verbringen wir, die meiste Zeit alleine wegen der Nebensaison, am Strand . Leider wird die Karibikküste von einer „Algenplage" heimgesucht, so dass der sonst weiße Strand mit Algen übersäht ist und auch das Wasser in der Nähe vom Strand durch die Algen eher braun gefärbt ist. Den letzten Tag beschließen wir nach Akumal zu fahren um mit Schildkröten zu schnorcheln. Das dieses eher touristisch ist, ließ sich schon an den Tourangeboten im Internet erschließen, aber so hätten wir es uns trotzdem nicht vorgestellt. Direkt am Eingang Richtung Akumal wurden wir zum anhalten aufgefordert, um auf dem ersten Parkplatz zu parken. Glücklicherweise hatte ich mir bereits auf einer Map einen Parkplatz an einer Tauschule rausgesucht. Also hielten wir an, erklärten ihm dies und fuhren weiter. Ungelogen, zwei Meter danach wurden wir erneut angehalten und wir wiederholten unseren Satz erneut und nur wieder zwei Meter weiter kam der nächste. Alle zeigen auf ihren „offiziellen„ selbstgemachten Ausweis, um so die Touristen zu sich zu locken. Nach dem dritten ignorierten wir diese „Offiziellen" einfach und fuhren bis zum Ende durch. Schon leicht genervt erklärte uns der letzte Parkwächter: parken kostet pro Stunde, es kostet nur am Strand liegen, es kostet noch mehr alleine zu schnorcheln - welches auch nur in einem abgegrenzten Bereich möglich ist und mit einem Guide kostet es noch viel mehr aber der Bereich ist größer. Genervt, über diese Touristenabzocke, das Wetter war auch nicht das Beste und wir haben schon mal mit Schildkröten geschnorchelt setzen wir uns direkt wieder ins Auto und fahren raus. Akumal kann ich leider „ minus“ empfehlen. Stattdessen fahren wir zu den Maya Ruinen von Tulum. Diese liegen direkt am Meer. Auch hier werden wir direkt am Eingang angehalten und uns wird versucht einiges zu verkaufen, zusätzlich auch einen viel zu teuren Parkplatz. Diese mal waren wir zu Naiv, bzw. vertrauten wir dem Kerl und dachten wirklich, er sei ein „Offizieller“ und parkten unser Auto dort. Im Nachhinein war es überteuert und nicht der offizielle Parkplatz. Ich kann so etwas einfach nicht leiden abgezockt und verarscht zu werden. Leider ist das in den Touristengebieten normal. Er erzählte uns auch, ohne Boot, welches weitaus teurer gewesen wäre, könnten die Ruinen nicht wirklich gesehen werden. Völliger Unsinn und im Nachhinein würden wir behaupten, ohne Boot ist die Aussicht sogar schöner. Ein Glück haben wir uns direkt dagegen entschieden. Die Ruinen sind wirklich schön. Gut erhalten und gut beschrieben. Von Tulum ging es ins landinnere nach Valladolid, die viertgrößte Stadt in Yucatan. Nicht unbedingt die schönste Stadt, da viele Häuser nicht gepflegt sind, jedoch vermittelt sie mir das typische Mexiko. Quirlig, bunt, voll, etwas runtergekommen. Und kaum zu glauben, aber mitten in der Stadt gibt es eine der schönsten Cenote- die Cenote Zaci. Trotz ihrer Lage ist es rundherum sehr ruhig, das Wasser eiskalt und somit die beste Abkühlung in der heißen Stadt. Unsere nächste Airbnb Unterkunft ist wieder irgendwo fernab von der Zivilisation. Die Beschreibung des Host war ungefähr so „ 20 Minuten von Valladolid, 10 Minuten von Chichen Itza und 2km von Espita". Sehr hilfreich war es nicht, daher verfuhren wir uns erstmal und kamen erst zur Dämmerung an. Uns öffnet ein junger Mann das Tor, jedoch war er wohl nicht darüber informiert, dass Gäste kommen. Zudem sprach er kein Wort Englisch und wir kein Wort Spanisch. Wir versuchten uns über Google Übersetzer zu verständigen jedoch weiß jeder, der schon mal versucht hat komplette Sätze zu übersetze, dass die Sätze meistens keinen Sinn machen. Nach einer Stunde vergeblicher Aufklärung machte er uns erstmal unser Zimmer fertig. Am nächsten Tag sollten wir es dann klären können. Am nächsten Morgen war auch alles geklärt und wir bekamen leckeres mexikanisches Frühstück von einer Hausdame, die leider auch nur Spanisch spricht. Wir versuchten es weiterhin mit dem Übersetzungsprogramm, aber laut dem Schmunzeln auf beiden Seiten kam wohl auch des Öfteren „Müll“ raus. Nichts desto trotz bemühten sich beide sehr, die Unterkunft war sehr schön mitten im Nirgendwo und es gab – zu unserer Freude- wieder Hunde die mit uns kuscheln wollten. Und jedes mal sind wir froh, wenn Straßenhunde eine schönes zu Hause gefunden haben, da auch auf Mexikos Straßen leider viel Tierleid zu finden ist. Wir fuhren zeitig los zu den wohl bekanntesten Maya Ruinen in Mexiko „ Chichen Itza“ um den Touristenströmen und der Hitze zu entkommen, aber beides ist irgendwie gescheitert. Ich möchte nicht wissen, wie voll diese Ruinen in der Hauptsaison sind. Ja, sie sind schön, aber meiner Meinung nach nicht schöner als die anderen Ruinen in der Umgebung und mit 25 Euro Eintritt doch etwas überteuert. Die Sonne knallt erbarmungslos. Nach ein paar Stunden entscheiden wir uns doch lieber in einer Cenote in der Umgebung zu schwimmen. Auch mit der nächsten wunderschönen Cenote hatten wir Glück, da kaum andere Touristen den Weg dorthin gefunden haben. Die Cenote Yokdzonot ist wohl einer der tiefsten und sieht super schön aus mit den Baumwurzeln, die versuchen an das Wasser zu kommen. Und eine gute Abkühlung ist es allemal, für mich als Warmduscher sogar fast etwas zu kalt Am nächsten Tag fragt uns unsere Hausdame Josephine , ob sie uns etwas zeigen darf, wir müssten sie nur im Auto mitnehmen. Es hört sich jetzt einfach an, aber bis wir verstanden haben was sie wollte, hat es doch etwas gedauert. Als erstes verstanden wir, dass sie unser Auto geliehen haben möchte, dann ob wir sie in die nächste Stadt fahren können. Am Ende bringt sie uns zu einer kleinen Cenote die nur für Einheimische ist, jedoch wurde sie wohl offensichtlich auch schön länger nicht mehr benutzt. Der Eingang in die Höhle war durch Gestrüpp versperrt. Durch ein großes Loch in der Decke schien die Sonne direkt auf die Cenote. Irgendwie komisch, aber wir trauten uns nicht ins Wasser. Eine halbe Stunde redeten wir und Josephine uns Mut zu. Es kostete uns wahnsinnige Überwindung. Die Sicht war zwar nicht ganz bis zum Boden aber das Wasser war klar und was sollte uns schon im Wasser begegnen? Ich machte den ersten Schritt, aber ich traute mich nur am Rand wo die Steine auf dem Boden sichtbar waren. Es war eher wie eine kleine Mutprobe und sobald ich bestanden hatte, ging es auch direkt wieder aus dem Wasser. Nun hatte Mel sich Mut angesammelt und schwamm sogar für einige Sekunden in die Mitte. RESPEKT! Was auch immer uns Angst gemacht hat, wir konnten uns nicht wirklich überwinden. Es ging weiter zur nächsten Unterkunft, direkt am Golf von Mexiko, in der Nähe von einem ganz kleinen Fischerdorf. Die nächste Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten sind einige Kilometer entfernt. Das kleine Dorf besteht aus einigen süßen bunten Häusern, einer rosa angestrichenen Kirche , einem kleinen Marktplatz und ein paar kleinen Kioske, in denen jedoch nur Chips und Cola gekauft werden kann. Die Mexikaner lieben Chips und Cola und trinken die 2Liter Flaschen und eine Tüte Chips als Mittagssnack. Auffällig war daher auch, aus meiner Sicht, dass die meisten Mexikaner übergewichtig sind ( das könnte natürlich auch an dem leckeren Essen liegen). Die Städtchen sind alle immer schön bunt gestrichen und in jedem Städtchen oder Dorf, egal wie klein es ist, gibt einen Marktplatz mit einem Kinderspielplatz und Basketballplatz. Unsere Unterkunft ist ein kleines Häuschen direkt am Strand abseits von allem. Die Besitzer leben mit ihren 6 Strassenhunde ( and still counting ;))in dem Nachbarhäuschen. Wir fühlen uns direkt super wohl besonders mit den lieben Hunden. Bei einem Gläschen Wein sehen wir von der Terrasse den bunten Sonnenuntergang an. Das Farbenspiel ist einfach wunderschön und anders als die bisherigen Untergänge. Irgendwie hat jedes Land seinen eigenen besonderen Sonnenuntergang. Als ich aus der Dusche komme „starrt“ mich ein großer schwarzer Skopion von der Tür aus an. Erstarrt schaffe ich nur noch Mel zuzurufen „ komm hier jetzt auf gar keinen Fall rein". Neugierig wie Mel ist, kommt sie trotzdem ins Badezimmer. Diesem Tier bin ich noch nie begegnet, aber es gibt ja doch einige Horrorgeschichten über diese Tiere. Patrick, der Besitzer, kommt uns zur Hilfe und bringt den Skorpion nach draußen. Jedoch ist uns allen klar, dass der Skorpion nicht draußen bleiben wird, da sie wohl ihr Leben lang das selbe Revier haben. Nun wird auf jeden Schritt geachtet, denn so etwas kann sehr schmerzhaft ( bei diesem Skorpion wohl nicht tödlich) enden. Von dieser Unterkunft machen wir ein paar Ausflüge. Nach Merida, die Hauptstadt und größte Stadt in Yucatan, vorbei an den pinken Salzseen und den Flamingos. Zum ersten Mal habe ich diese schönen und auch faszinierenden Vögel in freier Wildbahn gesehen. Merida ist wieder eine schöne bunte Stadt. Da wir sonntags da waren, wurde überall in der Stadt getanzt. Ob jung oder alt, und alle voller Lebensfreude. Wir schlendern durch die schönen Gassen und gönnen uns ein paar leckere „Churros" bei einem Straßenverkäufer. Den nächsten Tag wollen wir einige Stunden am Strand verbringen. Deshalb fahren wir zu einem schönen Strandabschnitt der uns von unseren Gastgebern empfohlen wurde. Dieser Strand war traumhaft, türkisblaues Wasser, weißer Sand, Palmen und wir sind komplett alleine. Wir vergessen die Zeit und leider die Sonnencreme auch, was sich bereits abends schmerzhaft bemerkbar macht. Nachmittags fahren wir noch nach Izamal – dieses Städtchen besteht nur aus gelben Häuser. Einen Abstecher in dieses schöne Städtchen – ein Traum aus gelb- kann ich nur empfehlen, besonders zum Sonnenuntergang. Am nächsten Tag geht es nach Rio Largartos, ein kleines Fischerdorf am Golf von Mexiko das sich auf Bootstouren zu Salzseen, Flamingos und Krokodile spezialisiert hat. Die Touren sind ziemlich teuer, wenn man nur zu zweit ist. Deshalb entscheiden wir uns selbstständig mit dem Auto nach Las Coloradas auf der Halbinsel zu fahren um die Salzseen, Flamingos und Krokodile zu finden. Als wir über die Brücke fahren sehen wir direkt ein Krokodil im Wasser schwimmen. Weiter geht es über die Halbinsel zu den pinken Salzseen. Auf den Salzseen stehen hunderte Flamingos. Auch wenn sonst fast nichts im Salzsee überlebt, fühlen sich die Flamingos sichtlich wohl. Wir treffen nicht nur auf hunderte Flamingos, auch hunderte Mücken scheinen ausgehungert zu sein und attackieren uns direkt. Diese Tiere haben mich nun schon öfters in den Wahnsinn getrieben. Da denkt man, es kann nicht schlimmer werden und es wird noch schlimmer… Als nächstes geht es auf die Insel Holbox. Diese Insel besteht nur aus Sand. Autos sind hier nicht zu finden. Als Taxis dienen Golfcarts, die einen über die Insel fahren. Wir haben uns zum Urlaubsabschluß von Melanie etwas gegönnt: ein Hotel am Strand mit Pool und Frühstück. Vom Hafen sind es nur 1,6km entfernt und da es nicht so heiß ist entscheiden wir uns die 2 Euro für das Taxi zu sparen und zu Fuß zum Hotel zu gehen. Großer Fehler, wie wir nach 500 Metern bemerken. Durch den vorherigen starken Regen, der durch den Sand nicht abfließt, gibt es viele große Pfützen und viel Matsch. Die Strecke zieht sich und jetzt knallt auch noch die Sonne. Gefühlt verfolgten uns wieder tausende Mücken und stechen uns an den Beinen, Armen und im Gesicht – absolute Mistviehcher. Völlig verschwitzt und zerstochen kommen wir am Hotel an und können ein Glück direkt einchecken. Wir hatten eigentlich 3 Nächte gebucht, entscheiden uns aber sehr flott eine Nacht zu verlängern und direkt von hier aus zum Flughafen zu fahren. Die Tage bewegen wir uns fast vom Strand zum Pool und zum Abendessen und auf der Liege vom Bauch auf den Rücken. Immer ausgestattet mit Mückenspray. Einen Abend wollen wir doch mal zum nördlichsten Punkt der Insel. An vielen Stellen fließt das Wasser gar nicht ab und wir können nur durch Matsch und Pfützen gehen. Wie es kommen musste, ich habe schon viel früher damit gerechnet, rutscht Mel aus und landet mit ihrem Popo im Matsch . Mal wieder kann ich mich vor lachen kaum auf den Beinen halten. Eigentlich hätte ich es ja auch langsam verdient.toi toi toi… Diese Pfützen sind natürlich gute Bedingungen für die Mücken, da hilft auch kein Mückenspray mehr. Wir werden auf dem Hinweg komplett zerstochen und verfolgt, so dass wir die Schönheit der Insel gar nicht wahrnehmen könnten. Für den Rückweg wollten wir uns ein Taxi Golfcart nehmen. Leider sind die an diesem verlassenen Stück Insel nicht zu finden. Ein Glück fährt ein Golfcart vorbei, welches zwar schon mit einem Pärchen besetzt ist jedoch war die Not wegen den Mücken so groß, so dass wir vor das Taxi springen und es zum anhalten zwingen. Und tatsächlich ließen sie uns mitfahren. Unsere Rettung! Die Sonnenuntergänge auf Holbox sind auch einfach nur Traumhaft, bis auf die Mücken, die dann komplett eskalieren Die Sonnenuntergänge genießen wir mit dem weltbesten Pina Colada am Strand.
Nach 3 Wochen hieß es mal wieder Abschied nehmen. Wir gaben das Auto am Flughafen ab, Mel stieg in den Flieger nach Deutschland und ich stieg in den Bus nach Playa del Carmen. Für mich geht es nochmal nach Cozumel zu Eddie. Für die letzten 12 Tage in Mexiko möchte ich nur tauchen, lesen und einfach nichts machen ( also theoretisch Urlaub vom Reisen).
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