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Raus aus dem Bahnhof von Chiang Mai fallen einem direkt die vielen roten Pick Ups auf ,die auf einen warten. Diese sind die Taxis von Chiang Mai. Dem Fahrer wird das Ziel mitgeteilt, liegt das Ziel auf seinem Weg, wird ein Preis genannt – je nach Strecke zwischen 30 und 60 Baht- und man kann einsteigen. Meistens wird gewartet bis der Pick up voll besetzt ist, es passen ca . 12 Personen hinein und das Gepäck wird auf dem Dach befestigt. Je nachdem kann sich der Preis auch an den Mitfahrenden orientieren, wenn es z.b. zu einer Sehenswürdigkeit geht, je mehr Mitreisende desto günstiger . Liegt das Ziel nicht auf dem Weg, geht es zum nächsten Pick Up. Dadurch, dass viele Ziele angefahren werden, ist die Fahrt auch eine kleine erste Stadtrundfahrt durch Chiang Mai. Deshalb entschied ich mich nach dem Zug für einen Pick up und hatte Glück, dass ich als letzte zu meinem Hostel gebracht wurde und somit schon einiges sehen konnte. ( Korrektur zu meinem vorherigen Post, Chiang Mai ist die 5. Größte Stadt mit 140000 Einwohnern) Schon bei der kleine Stadtrundfahrt im Pick up, fühlte ich etwas ganz besonderes in der Stadt. Zwischen kleinen „Hippen“ Cafes, die teilweise auch sehr westlich angehaucht sind, findet man ebenso viele Streetfood Läden mit bunten Plastikstühlen unf die Küche ist auf der Straße. Auch hier findet großes Treiben auf den Straßen statt, aber gefühlt alles stressfreier und mit einer Prise mehr Gelassenheit. Eine gute Abwechslung zu Bangkok. Eigentlich kein Wunder, dass hier die Hochburg der „digitalen Nomaden“ ist, da sich in den wundervollen Cafés gut und ruhig arbeiten lässt, meistens mit super Wetter und es gibt viele Möglichkeiten für Unternehmungen in und um Chiang Mai. Aber den Flair dieser Stadt lässt sich nicht in Worte fassen und jeder sollte selbst einmal diesen Zauber um diese Stadt fühlen, die Viele in seinen Bann zieht. Viele wollen nur einige Tage bleiben, verlassen die Stadt aber oftmals erst Wochen später. Auch ich hatte erst einmal nur für 4 Nächte gebucht und bin letztendlich 8 geblieben. Im Hostel habe ich mich mit Bastian getroffen. Ihn hatte ich bereits, bevor es für mich nach Koh Tao ging, in Bangkok kennengelernt. Da er im gleichen Zeitraum nach Chiang Mai wollte und es menschlich gut passt, haben wir uns entschieden, das gleiche Hostel zu nehmen um Chiang Mai und Umgebung zusammen zu erkunden. Rund um Chiang Mai ist einiges los und es kann viel Zeit verbracht werden. Da die Stadt unweit vom Dschungel entfernt liegt, sind die angebotenen Touren sehr unterschiedlich. Es werden mehrtätige Trekking Touren mit Schlafmöglichkeiten im Dschungel angeboten, Fahrten zu Elefanten Schutzprogrammen, bei denen die Elefanten gefüttert und gebadet werden können, Bamboo Rafting auf dem Fluss, Hochseilgarten und Besuche von unterschiedlichen Wasserfällen und Tempel. In der Stadt , besonders in der Altstadt, die durch Teile der alten Stadtmauer und einem Wassergraben umgeben ist, können viele Tempel, schöne Cafés und Nachtmärkte besucht werden. Stundenlang kann durch die kleinsten bunt geschmückten Gassen geschlendert werden. Überall sind kleine (vegane) Cafés und Restaurants mit Ruheoasen im Garten, die zum Kaffee oder Mangoshake trinken und verweilen einladen. Das beste Fortbewegungsmittel hier ist natürlich – wie fast überall in Asien- der Roller. Deshalb haben wir uns auch einen Roller gemietet um zu dem 1,5 Stunden entfernten Wasserfall BUA TONG zu fahren. Ein Glück ist Bastian bereits des Öfteren Motorrad gefahren, so dass ich die Fahrt hinten auf dem Roller genießen konnte. Das Verkehrsaufkommen ist im Gegensatz zu den Städten in Myanmar, in denen ich gefahren bin, viel höher und zusätzlich ist hier links Verkehr. Durch die Straßen zu brettern macht Bastian sichtlich Spaß. Sein Motto: Mit einem Roller wird sich nicht hinten an einem Stau angestanden. Wie ein Thai fährt er durch jede kleinste Lücke an allen Autos vorbei bis zur ersten Reihe um dann ganz vorne ordentlich aufs Gaspedal zu drücken. Am Anfang saß ich noch relativ verkrampft hinten und das ein oder andere mal hieß es getreu meinem Motto „ no Risk, no fun“ , doch ziemlich schnell gefiel mir dieser Fahrstil. Außerhalb der Stadt führt der Weg Richtung Wasserfall durch den Dschungel, knallgrünen Reisfeldern und kleinen Dörfern. Ganz ohne Verkehr und durch die schöne Natur macht das gemütliche Fahren richtig Spaß und des Öfteren muss für ein Foto angehalten werden. Auf einem Bild lässt sich das saftige grün der Felder und die schöne Landschaft leider überhaupt nicht einfangen. Zum Glück bleibt es in meiner Erinnerung. Nach 1,5 Stunden und mit leichten Schmerzen im Hintern, da ein Roller für solche langen Fahrten nicht gemacht ist, kommen wir am Wasserfall an. Schon die Dame von der Rezeption hatte erwähnt, dass kaum Touristen an dem Ort sind und sie behielt recht. Nur ein paar andere haben sich zu dem kleinen, aber sehr schönen Wasserfall verlaufen. Der Wasserfall kann durch die Steinformation von unten nach oben erklettert werden. Da jedoch überall auf die Rutschgefahr hingewiesen wird und ich meine Beine für die restliche Zeit noch funktionsfähig brauche, entschieden wir uns in einen „Pool „ zu legen und das kalte Wasser zu genießen. Zurück ging es durch den Abendverkehr. Sehr dicht reihten sich in der Rush Hour die Autos und unzählige Mofas, so dass selbst mit einem Roller kaum ein durchkommen ist und unheimlich stickige Luft eingeatmet wird. Mein Tipp, mit einem Roller niemals neben einem Bus im Stau stehen bleiben, ich spreche aus Erfahrung. Ein Krankenwagen mit Blaulicht versucht vergebens durch den dichten Verkehr zu kommen, doch nicht einmal für einen Krankenwagen wird Platz gemacht, so dass wir diesen schnell hinter uns lassen. In Deutschland unvorstellbar und man wünscht sich, hier nie auf einen Krankenwagen angewiesen zu sein. Am 4. Tag in Chiang Mai ging es für uns auf eine 2 Tage 1 Nacht Eco Trekking Tour durch den Dschungel. Laut dem Flyer sollte auf dieser Tour kein Elefanten Sanctuary besucht werden. Wir haben uns erstmal bewusst dagegen entschieden, um uns nochmal über die Möglichkeiten und die Lebensbedingungen der Elefanten zu informieren. Also wurden wir um 8 Uhr von dem Unternehmen in unserem Hotel abgeholt. Nachdem wir alle anderen Tourteilnehmer , eine 5 Köpfige Familie aus Holland, ein Pärchen aus Deutschland und eine junge Philippinin, abgeholt haben, hieß es „ First Stopp Elephants“ . Große Fragezeichen in unseren Gesichtern. Die anderen Teilnehmer schienen nicht überrascht zu sein. Da es morgens etwas hektisch war, kam direkt die Frage auf : Falsche Tour, falsche Gruppe? Nach kurzer Nachfrage bei den Holländern zeigten sie uns ihren Flyer, weshalb sie gebucht hatten. Tatsächlich sah dieser Flyer optisch etwas anders aus als unserer, die Agentur war die gleiche, nur unsere Tour war etwas günstiger. Es schien, als hätten wir einen älteren Flyer erwischt und die Elefantentour wurde neu aufgenommen. Okay, das nehmen wir dann einfach mit!
Zwei Elefanten und ein paar Kühe standen zusammen auf einem großen Feld direkt an einem Fluss . Sobald wir das Feld mit den Tüten voller Bananen und Zuckerrohr betraten, kamen sie langsam in unsere Richtung geschlendert. Getrennt durch einen kleinen Holzzaun konnten wir die Elefanten füttern und auch streicheln. Völlig irritiert , wie sich ihre Haut anfühlt, hatte ich mir diese doch vollkommen anders vorgestellt. Einige borstenartige Haare auf dem Rüssel und die Haut fühlte sich daher etwas nach „Schmirgelpapier“ an. Die Fütterung ging einem Elefanten sichtlich zu langsam so dass er beschloss, den Zaun zu umgehen und direkt zu den Tüten voller Bananen zu uns zu kommen. Die Elefanten konnten sich völlig frei bewegen und daher fühlte es sich für uns ungezwungen und somit gut an. Nach der Fütterung ging es mit den Elefanten ins Wasser um mit ihnen zu „baden“ .Die Elefanten strahlten auf mich eine Ruhe und Gelassenheit aus, völlig stressfrei. Leider habe ich versäumt zu fragen, woher diese Elefanten stammen. Es gibt z.b. Auffangstationen für misshandelte Elefanten oder es sind die Haustiere der Einheimischen, wie bei uns die Katze oder der Hund. Niemals sollte eine Tour gebucht werden, in der die Elefanten geritten werden. Danach wurde uns unsere Guide vorgestellt. Er heißt Lang und spricht zwar kein perfektes Englisch, welches aufgrund seiner fehlenden Vorderzähne noch schlechter zu verstehen ist, aber er ist super lustig und bringt die Gruppe immer wieder zum lachen. Zudem kennt der 37 jährige den Dschungel richtig gut, da er schon mit 8 Jahren zusammen mit seinem Vater die Tour mitgelaufen ist und kann uns daher einiges zeigen und erklären. Nach einer kleiner Stärkung, die aus Reis mit Gemüse und einem Ei bestand, ging es Richtung Bergspitze auf der sich ein „Karen village“ ( südostasiatisches Bergvolk) befindet. Der Aufstieg erfordert schon etwas Kondition, ist aber in dem angeschlagenen Tempo machbar. Vorbei an Wasserfällen ging es zum Karen Dorf. Da hier aktuell Sommer ist uns es teilweise richtig heiß wird, kam die Abkühlung am Wasserfall genau richtig. Das Karen village besteht aus einigen Holzhütten die teilweise nur aus einem Boden, Dach und paar Wänden besteht. Vielen einige Kinder, Hühner und Küken, Schweine und einige Ferkel, Hunden und Welpen liefen durch das kleine Dörfchen. Der Dorfälteste mit 98 Jahren begrüßte uns und wir konnten etwas zu trinken sowie Schmuck kaufen. Die Lebensweise ist für mich immer wieder faszinierend. So einfach, kein Schnickschnack und trotzdem wirkten Mensch und Tier sehr glücklich und zufrieden. Das einzige was für mich bisher überall in Asien unverständlich ist, warum muss überall der Müll hingeschmissen und liegen gelassen werden. Auch in diesem Dorf wird nur im eigenen Haus gekehrt . Weiter ging es zum nächsten Dorf. Dieses sollte auch unser Schlafplatz sein. Das Haus stand eigentlich nur auf Holzbeinen und hatte ein Dach aus Bambus. Auf dem Boden lagen dünne Matten und die ingesamt 16 Schläfplätze waren durch Moskitonetze getrennt. Es gab eine kleine Küche und einen langen Tisch mit Holzbänken. Back to Basic hieß es also für uns. Die Aussicht in den Dschungel war mal wieder atemberaubend. Nach einem leckeren Curry ging es mit ein paar Bier zum Lagerfeuer. Hier spielten wir mit den Einheimischen und insgesamt 4 unterschiedlichen Sprachen Flüsterpost, was natürlich sehr schlecht gelang aber doch sehr lustig war. Nach einer erstaunlich guten Nacht ging es dann erneut 2 Stunden durch den Dschungel, vorbei an Reisfeldern, leider waren diese durch die Hitze nur braun und nicht saftig grün, zurück zum Anfangspunkt. Der letzte Punkt auf der Tour war Bamboo Rafting. Ob ich es unbedingt Rafting nennen würde, bin ich mir nicht sicher. Aber auf einem Bamboo Steg ging es flussabwärts, vorbei an schönen Landschaften und einigen Elefanten. Was ein super entspannter Abschluss für die Tour war. Die Tour hat uns super gefallen und können wir nur jedem ans Herz legen. Zurück in Chiang Mai meldet wir uns direkt für den nächsten Abend zu einer Cooking Class an, da uns vermehrt Leute dazu geraten haben. Abgeholt wurden wir am Hostel und es ging zu einem Markt, wo uns unsere Kochlehrerin Pukky einige Besonderheiten erklärte und zeigte ( Ingwer hat in einem Thai Curry nichts zu suchen – habe also einige Jahre was falsch gemacht). Weiter ging es abseits von Chiang Mai auf eine Organic Farm zu unsere Kochschule. Zuerst durften wir uns die Gerichte aussuchen die wir kochen wollten. Ich entschied mich für Pad Thai – ich liiiiiebe pad thai und könnt es täglich mindestens 2x essen- , Red Curry und eine scharfe süß-sauer Suppe. Zusätzlich gab es für jeden noch eine selbstgedrehte Frühlingsrolle. Ausgestattet mit Kochschürzen und großen Sonnenhüten ging es in den Garten, in dem zeigte Pukky uns einige Früchte und Kräuter und erklärte uns die Unterschiede und ihre Wirkungen in der Küche. Danach ging es an den Herd um die leckeren Gerichte zu kochen. Jeder hatte seinen eigenen Herd und konnte daher seine Gerichte selbst kochen. Obwohl jeder die selben Zutaten bekam, sah doch bei jedem das Gericht anders aus. Jeder hat also seine persönliche Note dazu gegeben. Obwohl ich immer behaupte, dass ich nicht kochen kann, ist an mir wahrscheinlich ein guter Koch verloren gegangen, denn alles schmeckte super. Pukky war eine der lustigsten Thais, die ich bisher getroffen habe und machte diesen Kochkurs zusätzlich zu etwas ganz besonderem. Zum Abschied gab es noch ein Kochbuch aus dem ich bestimmt noch für einige Freunde kochen werden und das mich ich an die gute Zeit erinnert. Nach Chiang Mai ging es Für uns nun mit dem Roller zu nächsten nördlicheren Stadt : Pai. In Chiang Mai kann ein Roller ausgeliehen werden und in Pai wieder abgeben. Das Gepäck wird ebenfalls nach Pia gebracht. Da die Strecke bis Pai sehr kurvenreich ist, insgesamt 768 Kurven, haben uns einige bereits über ihre horrorstory in einem Minivan erzählt. So oder so war es für uns die beste Entscheidung, einen Roller zu mieten und die Strecke auf eigene Faust zu fahren. Es macht einfach so viel Spaß unabhängig zu sein und durch diese wunderschöne grüne Landschaft zu fahren. Bergauf und Bergab durch den Dschungel und Dörfern, anhalten wann immer man möchte. Auf dem Weg hielten wir an einem Geysir und Hot Springs Pool ( diese waren jedoch so heiß, dass wir nicht mal unsere Füße rein halten konnten ohne verkochte Füße zu haben). Pai ist eine kleine Hippie Stadt. Alles ist super alternativ und bunt. Viele Leute mit Dreadlocks, viele Tattostudios und viele alternative Partys. Der Nachtmarkt war auch nicht mehr sehr asiatisch, stattdessen gab es Burger, Falafel oder Pizza. Ich habe mich für ein Hostel etwas außerhalb entschieden. In dem wird täglich 2 mal Yoga und Meditation angeboten. Ich hatte mir vorgenommen 2 Tage nichts zu machen außer Yoga und lesen und es hat geklappt. Habe es vom Bett zum Yoga , dann zu Hängematte, wieder zum Yoga und dann ins Bett geschafft. Zwischendurch gab es leckeren Mangoshake und Pad Thai. |