Oh, wie schön ist Panama ...Nach 12 Stunden Flug komme ich endlich in Panama City an. Pünktlich zum Sonnenuntergang bringt mich der Fahrer zu meiner Unterkunft. Wir fahren durch die City und hinter der Skyline geht die Sonne unter. Einen besseren Empfang hätte ich mir nicht wünschen können. In Panama City wollte ich 2 Wochen bleiben um eine Spanisch Schule zu besuchen. Diese Mal wollte ich sprachlich für Zentralamerika vorbereitet sein. Während der Schulzeit wohnte ich in einem Homestay ( im Haus einer Einheimischen Familie). Ich brachte nur kurz meine Sachen ins Zimmer und fuhr mit dem Taxi direkt wieder Richtung Stadt. Denn mich erwartete Enja schon. Mit Enja bin ich letztes Jahr 2 Monate in Indonesien und Borneo gereist. Zufällig ist sie auch in Panama. Ich freue mich meine Lieblings Schweizerin endlich wieder zu treffen. Die Schule liegt direkt in Casco Antiguo, der wunderschönen Altstadt von Panama City. Leider ist meine Unterkunft sehr weit vom Zentrum entfernt bzw. nicht gut zu erreichen. Mit dem Bus würde ich 1 Stunde benötigen und zu Fuß müsste ich 25 Minuten durch ein etwas unangenehmeres Viertel gehen. Zudem empfinde ich die Unterkunft etwas schmuddelig, überall tote Kakerlaken und ich wohne mit fünf jungen Männer, die in der Nähe studieren und es mit der Sauberkeit nicht so ernst nehmen, in der Wohnung. Leider sprechen die aus Venezuela, Panama und Ecuador stammenden Männer kaum Englisch. Daher bleibt es bei „ Hola“ und „ adios" . Ich habe von 8 bis 11 Uhr Schule und entweder ich verbringe danach die ganze Zeit in der City , was in der Hitze nicht so toll ist, oder ich fahre zurück zum Homestay und bleibe da. Mehrere Taxifahrten passen nicht in mein Budget. Summiert fühle ich mich einfach nicht wohl dabei und entscheide mich frühzeitig das Homestay zu verlassen, um mir eine Unterkunft in der Stadt zu suchen. Nach einer Woche ziehe ich in die Stadt und es war die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Von der Schule aus werden ab 17 Uhr Aktivitäten angeboten. Somit lerne ich Salsa zu tanzen, dabei merke ich jedoch, das mir das südländische Rhythmusgefühl fehlt. Aber man muss sich eben durch die Musik treiben lassen und den Kopf mal ausschalten. Für mich gar nicht so einfach. Wir machen eine Sonnenuntergang Tour mit dem Fahrrad und spielen Beachvolleyball. Beim Beachvolleyball treffe ich auf vier lustige Franzosen. Wir verabreden uns den Freitagabend mit ein paar Bier ausklingen zu lassen. Nach den Bieren folgten ein paar Shots, ein paar Mutproben und am Ende landen wir alle im Pool der Rooftop Bar. Sehr zum Vergnügen der anderen Gäste. Die Franzosen sind mit einem Segelboot von Frankreich gekommen und wollen durch den Panamakanal zurück Richtung Frankreich. Sie kamen auf die Idee, ob ich mit kommen möchte. Da ich noch eine Woche Schule hatte, sagte ich als pflichtbewusster Deutscher ab. Jedoch ließ mich der Gedanke nicht los, denn es könnte eine schöne und lustige Erfahrung werden. Ich entschied mich, das Glück entscheiden zu lassen und wollte am Montag in der Schule anfragen, ob ich die Schule für 3 Tage pausieren könnte um den Kanal zu durchqueren. In Panama City fühle mich direkt sehr sicher und wohl. Die meiste Zeit verbringe ich in der Altstadt mit den wunderschönen alten Häusern, den vielen Cafés und der tollen Aussicht auf die City. Sonntags treffe ich mich mit Romi, sie habe ich über Facebook kennengelernt. Romi ist 67 Jahre, bereist grade für 5 Monate Süd- und Zentralamerika und ist topfit. Wir laufen zu Fuß Richtung Ancon Hill durch das „ Ghetto" von Panama City und besteigen den Ancon Hill mit einer schönen Aussicht auf die Stadt. Auf dem Berg sehe ich auch mein erstes Faultier, zwar hoch in der Baumkrone, aber es ist da. Danach fahren zur Miraflores, dem Aussichtspunkt für die Schleusen vom Panamakanal. Bis das erste Boot eintrifft gehen wir noch ins Museum. Irgendwie ist die Miraflores ein Must do – when in PC, aber für mich doch irgendwie … ja… Schleusen halt. Aber für einige andere Besucher scheint es sehr sehenswert zu sein. Den Eintritt mit 20 Dollar für Touristen ( 5 Dollar für Einheimische) empfinde ich aber etwas übertrieben. Spiegelt jedoch die aktuellen Preise in Panama wieder. Abends treffe ich mich nochmal zum Abendessen mit den Franzosen um noch einige Fragen bezüglich Panamakanal Durchquerung zu besprechen und ich merke, wie viel Lust ich hätte mit den Adrenalinjunkies ein paar Tage auf dem Segelboot zu verbringen. Montags frage ich daher direkt in der Schule an, ob die Möglichkeit besteht. Nach kurzer Rücksprache mit dem Manager erhalte ich das „Go“. Somit steht der Durchquerung nichts mehr im Wege. Manchmal schaltet sich zwar mein Kopf ein, ob es alles so sicher ist, mit nahezu wildfremden auf einem Boot gefangen zu sein, aber „ no risk , no fun". Kopf vs. Herz 0:1. Da wir Mittwoch morgens um 5 Uhr bereits Richtung Schleusen müssen, geht es Dienstagabend schon auf das Boot. Wir sind noch auf dem Boot eines Belgier eingeladen, der seit 5 Jahren mit seinem Boot die Welt bereist. Mit sieben Personen, fünf Franzosen und zwei Deutschen, wird es die nächsten Tage sehr kuschelig auf dem Segelboot. Beim Sonnenaufgang geht es zur ersten von drei Schleusen, besonders für den Kapitän ist es sehr aufregend, da die Durchquerung nicht so einfach ist und kleinste Fehler seinem Boot Schaden anrichten könnten. Zur Durchquerung muss jedes Boot einen aus Panama stammenden Agenten haben, der hilft und Anweisungen gibt und zusätzlich müssen insgesamt mindestens fünf Personen an Board sein. Ein Glück klappt alles wie geplant und wir fahren auf dem Kanal bis zum Lago Gatun, wo wir die Nacht verbringen werden. Da Jerome, der Kapitän, ein passionierter Taucher ist, hat er natürlich auch Tauchausrüstungen auf dem Boot. Somit bekommen alle Tauchanfänger einen kleinen Einsteigerkurs und mit mir möchte er 20 Meter bis auf den Grund tauchen. Was im Wasser ist, kann keiner sagen. Man munkelt Krokodile. Für den Adrenalinjunkie genau das Richtige, für mich doch eher etwas beängstigend. Langsam tauchen wir ab, die Sicht ist ganz schlecht, alles grünmilchig. Bei Meter 7 bekomme ich doch etwas Panik, nichts zu sehen, nicht zu wissen was unter und neben mir ist…. Ich muss auftauchen. Nach gutem Zureden von Jerome und meiner Neugierde starten wir einen neuen Versuch. Bei 13 Metern wird die Sicht nur noch schlechter und wir entscheiden uns dann doch die Zeit lieber für ein Bier zu nutzen. Den Abend lassen wir bei einem schönen Sonnenuntergang, selbstgebackenem Brot, Oliven, Bier und einem Kartenspiel ausklingen. Am nächsten Tag geht es mittags zu den nächsten Schleusen die Richtung Atlantik führen. Es ist schon sehr Interessant, wie viele große Frachter durch die Schleusen fahren. Und wenn diese hinter dem Segelboot in die Schleuse einfahren, wird einem die Größe erst bewusst. Alles klappt super, wir fahren Richtung Atlantik und legen im nächsten Hafen in Fuerte Sherman an. Der Hafen grenzt direkt an einen Dschungel in dem wir nach Affen suchen und auch fündig werden. Zusätzlich hat er einen Pool und endlich wieder Duschen. Mit Pina Colada feiern wir im Pool unsere Ankunft und die geglückte Durchquerung. Am nächsten Tag heißt es für mich Abschied nehmen. Das Boot muss weiter und ich habe die Woche wieder Schule. Mit dem Bus fahre ich nach Colon, wohl einer der gefährlichsten Städte in Panama. Hier muss ich umsteigen in einen Bus nach Panama Stadt. Ein Glück spreche ich bereits ein paar Brocken Spanisch, so dass ich die Einheimischen um Hilfe bitten kann. Ich werde zum richtigen Bus geführt und sitze 1,5 Stunden auf dem Boden, da der Bus bereits voll ist. Aber alle Einheimischen sind sehr nett und schenken mir ein Lächeln und bieten mir sogar ihren Platz an. Zurück in Panama fühlt es sich an, als käme ich nach Haus. Mein Hostel, mein Bett und meine gewohnte Umgebung. In der Stadt ist tagsüber sehr wenig los. Alle sitzen im Auto oder in Restaurants, Hauptsache Klimaanlage um sich vor der Hitze zu schützen. An einem späten Nachmittag leihe ich mir ein Fahrrad und fahre 2 Stunden um die Stadt am Wasser vorbei. Die Parks sind voll mit Sporttreibenden Menschen. Inliner, Fahrrad, Skateboard, Fussball, Beachvolleyball… Panama City hat super gute ausgebaute Fahrradwege, Sportparks und Spielplätze. Die Parks haben mehrere Fussball und Basketballfelder. Ich bin begeistert, wie sauber und sportlich diese Stadt ist. Die Woche gehe ich noch 3 Tage zur Schule bevor es weiter zu den San Blas Inseln geht. Wer die Netflix Serie „ Haus des Geldes“ kennt, ich gehe auch auf die Insel von Rio und Tokyo 😉 Enja ist extra zurück nach PC gekommen um mit mir auf die San Blas Inseln zu fahren, die zwischen Panama und Kolumbien auf der Karibikseite liegen und zu dem Stamm der Guna Yala gehören. Mit einer organisierten Tour geht es für 2 Nächte ins Camp Ina. Die Autofahrt dorthin gleicht einer dreistündigen Achterbahnfahrt. Bergauf, bergab, Schlaglöchern ausweichen und sehr kurvig. Die Fahrer haben es eilig. Zeit ist Geld bekommt eine ganz neue Bedeutung. Ich bin froh noch nicht gefrühstückt zu haben. Enja und ich wissen bereits von Sumbawa wie das für mich enden könnte. Unser Mantra den kompletten Weg :„ es wird nicht gekotzt, es wird nicht gekotzt" Der Fahrer fragt öfters, ob noch alles gut bei uns ist. Er weiß bestimmt, wie es enden kann. Am Hafen angekommen geht es mit einem kleinen Boot weiter. Den Wellen nach zu urteilen, wird es eine nasse Sache. Tüten für unser Hab und Gut werden verteilt, der erste Eindruck war wohl der Richtige. Vorsicht bei der Platzwahl kann ich im Nachhinein sagen. Während ich ziemlich trocken auf der Insel ankommen, ist Enja komplett nass. Nach der chaotischen Zimmerverteilung geht es direkt weiter auf die nächste Sandbank und zwei weitere Inseln, darunter auch die Flamingo Insel, bekannt aus der Serie Haus des Geldes. Im Nachhinein finde ich nicht, dass sich ein Besuch der restlichen Inseln gelohnt hat, da sie doch alle sehr ähnlich sind aber natürlich alle deshalb auch sehr schön. Frühstück, Mittag- und Abendessen unterscheiden sich auch nicht. Ei, Fisch, Kartoffeln und Reis. Aber das stört uns bei der tollen Aussicht auch nicht. Die Insel hat nicht viel aber ein Beachvolleyball Feld. Was mein Herz natürlich direkt höher schlagen lässt. Ich spiele zusammen mit einem Einheimischen und schlagen dabei unsere Gegner – drei Engländer- in Grund und Boden. Wir sind ein perfektes Team. Der nächste Tag wird nur in der Hängematte gelegen. Ab und an erwachen die Hummeln in meinem Hintern und ich umrunde die kleine Insel ein paar mal, beobachte die kleinen Einheimischen wie sie Fußball mit einer Bierdose spielen oder auf Palmen klettern. Abends wird noch etwas Beachvolleyball gezockt und mit anderen Reisenden gequatscht. Morgens, als wir die Insel verlassen müssen, zieht sehr viel Wind und Regen auf … es wird nicht gekotzt…. Nach einer gefühlten unendlich langen Bootsfahrt, ich sah uns mindestens 5 mal kentern, kommen wir am Hafen an. Schon bei der Ankunft vor 2 Tagen war alles chaotisch, fünf mal wurde ich gefragt, wer ich sei und wie viele Personen, ebenso auf der Insel bezüglich der Bettenaufteilung. Nun sieht es so aus, als gäbe es zu viele Leute und zu wenige Autoplätze. Ins Auto rein, alle wieder raus, wieder in ein anderes und wieder raus. Und wir wissen, so läuft das JEDEN Tag ab, jeden verdammen Tag schafft es keiner Ordnung zu schaffen. Nach einem Tag in Panama City fahren wir nach Playa Venao. An diesem Ort war Enja die Wochen während ich in der Schule war und hat sich in diesen Ort verliebt. Es ist ein kleines Örtchen mit vielen Surfern, welches alles von Israelis geführt wird. Es ist wirklich ein schöner Strand, mit schönen Wellen und chilliger Atmosphäre . Ich hatte bereits für 6 Tage das Hostel gebucht, verlängerte aber relativ schnell auf 9 Tage. In dem Hostel findet nämlich über Karneval ein großes Festival mit elektronischer Musik mit dem Dj Oliver Koletzki aus Deutschland statt. Das möchte ich ungern verpassen. Ich nehme Surfstunden, liege in der Hängematte, im Pool, im Meer oder unterhalte mich mit den anderen Reisenden. Abends wird getanzt und gefeiert. An dem Abend mit Oliver Koletzki, der übrigens erst um 3 Uhr nachts anfängt aufzulegen, feiern wir bis morgens um 8 Uhr. Bis uns die Sonne blendet und es langsam zu heiß wird. Eine komplett gelungene Nacht! Eigentlich war mein Plan nach dem Festival weiter Richtung Costa Rica zu ziehen . Enja hat einen Job an der Bar bekommen und wird wahrscheinlich noch einen Monat da bleiben. EIGENTLICH, alles kommt anders als geplant. Jerome, der Franzose mit dem Segelboot, fragte mich , ob ich nicht Lust habe mit dem Segelboot durch die Bahamasinseln zu segeln. Er schulde mir noch einen schönen Tauchgang. Innerhalb von einer Stunde habe ich zugesagt und einen Direktflug von Panama City gebucht. Kopf vs. Herz 0:2. Und nicht mal eine Woche später sitze ich im Café in Nassau auf den Bahamas. In 2 Tagen kommt das Boot hier an und ich freue mich die französische Crew wieder zu sehen.
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Last but not least und leider etwas sehr verspätet, da ich in Deutschland doch direkt wieder voll eingenommen wurde. Mein letzter Eintrag für meine Reise in 2019. Eddie holte mich an der Fähre in Cozumel ab und wir gingen noch ein paar Bier trinken. Da Eddie deutsches Bier bevorzugt, Geschmack hat er also schon mal, trinken wir deutsches Bier in einer Bar. Dort werden wir von einem jungen Mexikaner angesprochen. Als er erfährt, dass ich Deutsche bin kann er seine Aufregung nicht mehr verbergen. Er ist ein absoluter „Rammstein" Fan und ich solle mit ihm Lieder singen. Ein fast normaler deutscher Abend, wer kennt es nicht . Leider kenne ich nur wenige Rammstein Lieder und werde aufgefordert die Texte zu übersetzen, was gar nicht so einfach ist, da mir der Sinn einiger Texte fernbleibt. Wie geplant gehe ich die Tage auf der Insel sehr entspannt an. Morgens spiele ich, während Eddie arbeiten ist, mit seinem Dobermann „ Baleros" und suche die Schildkröten im Garten um ihnen einen neuen Außenbereich zu bauen, liege in der Hängematte und höre Musik, lese oder gucke mir Dokumentationen an. Wenn es nicht zu heiß ist schnappe ich mir ein Fahrrad und gehe einkaufen oder setze mich in ein Cafe und beobachte das Treiben. Irgendwie ist es dann doch sehr entspannt nichts mehr zu planen, organisieren und buchen. Wenn Eddie frei hat gehen wir tauchen, fahren mit seinem Motorrad über die Insel oder legen uns an einen der vielen schönen Strände. Viel zu erzählen gibt es über die Zeit nicht. Aber ich tanke so viel Sonne um hoffentlich den Winter in Deutschland zu überstehen. Die Zeit vergeht viel zu schnell, aber vielleicht komme ich ja nochmal zurück um endlich meinen Divemaster zu machen… Zum Abschluss meiner Reise geht es in die USA nach Atlanta zu meinem ehemaligen Arbeitskollegen Ralph. Er wohnt seit 4 Jahren mit seiner wundervollen Frau Nicole und dem Familienhund Betty in Atlanta und ist für meinen ehemaligen Arbeitgeber in Atlanta unterwegs. Nachdem die beiden mich am Flughafen abgeholt haben, verbrachten wir den Abend im Wohnzimmer bei ein paar Gin Tonic. Schließlich hatten wir uns einiges zu erzählen. Auch schon bei unserer gemeinsamen Zeit bei A.Schulman konnten wir ziemlich gut über Gott und die (Arbeits-) Welt sprechen. Und obwohl ich Nicole erst jetzt kennenlernte kam es mir doch eher so vor, als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen. Glücklicherweise war ich über Halloween da um es einmal in den USA zu erleben. Wir waren bei Freunden der Familie zur Halloween Party eingeladen. Das Thema war Moviestars der 80er. Kostümauswahl musste schnell erfolgen und so gingen wir als Charly und seine Engel. Vormittags wurde am Kostüm gearbeitet und schaurige Leckereien erstellt. Wir haben selbstgemachte Zigaretten im Aschenbecher ( Salzstangen mit Schoki) und kleine Geister ( Eier mit Senfsoße) gemacht. Jeder ist so kreativ und so perfektionistisch mit seinem Kostüm, Snacks und Hausschmuck. Auf der Party treffe ich viele Freunde von Ralph und Nicole und unterhalte mich gut. Am nächsten Tag beschenkt uns der Tage mit viel Sonne, daher entscheiden wir uns eine kleine Wanderung auf dem Appalachian Trail zu machen. Die frische Luft tut gut und die Sonne scheint auf die bereits rötlich gefärbten Blätter - wunderschön. Auf dem höchsten Punkt der kleinen Wanderung und bei einer grandiosen Aussicht, baut Ralph seine Hängematte zwischen zwei Bäumen auf und wir verweilen einige Zeit in der Sonne und genießen die Zeit. Da Ralph tagsüber noch arbeiten muss verbringe ich viel Zeit mit Nicole. Wir machen lange Spaziergänge mit Betty, gehen Shoppen oder quatschen über alles. Wir verstehen uns blenden und es fühlt sich wie eine langjährige Freundschaft an. Die letzten zwei Tage verbringen wir in Atlanta Downtown. Die Stadt gefällt mir mit den kleinen alternativen Stadtteilen und ihren Second- Hand Läden und kleinen Boutiquen besonders gut. Atlanta scheint für mich nach diesem kurzen Einblick eine lebenswerte Stadt zu sein. Nach einer Woche heißt es für mich wieder Abschied von Atlanta und den beiden zu nehmen und ich trete meinen letzten Flug für 2019 an. Für mich geht es nach 10 Monaten wieder nach Hause. Meine Gefühle kann ich nicht beschreiben. Auf der einen Seite glücklich meine Familie und Freunde zu sehen, auf der anderen Seite traurig, dass die Reise erstmal zu Ende ist. Viel zu schnell ist die Zeit vergangen.
Am Flughafen in Düsseldorf werde ich von meiner Schwester, meinem Neffen und meinem Papa empfangen. Durch die sozialen Medien wie whats App fühlte sich die Entfernung auf der Reise nie groß an, aber es ist schön, alle wieder in die Arme zu nehmen. Es geht direkt in die Eifel zu unserem jährlichen großen Familientreffen, welches zufällig auf den Tag meiner Heimkehr liegt, mit allen Tanten, Onkeln und Cousins. Die kommenden Wochen verbringe ich viel Zeit mit der Familie, Freunden und Kollegen und endlich wieder Volleyball spielen. Für mich ist jedoch relativ schnell klar, dass dies nicht das Ende der Reise war und ich im Januar nochmal auf unbestimmte Zeit starten möchte. Durch die ganzen Termine und Feiertage verging die restlichen 2 Monate in Deutschland sehr schnell. Jetzt sind es nur noch 7 Tage bis es für mich wieder los geht. Am 26. Januar fliege ich nach Panama Stadt, mache dort einen Spanisch-Sprachkurs und dann möchte ich Richtung Norden über Costa Rica und Nicaragua weiter. Mal sehen wie lange und wo es mich hintreibt. Ich bin auf jeden Fall schon wieder voller Vorfreude! Viva la MexicoIm Flugzeug freut ich mich bereits auf die warmen Strandtemperaturen in Mexiko . Doch kaum verließ ich den Flughafen, lief ich gefühlt gegen eine Hitzewand. Ich hatte die hohe Luftfeuchtigkeit vergessen und direkt lief mir der Schweiß den Rücken runter. Erst dachte ich, bei den Temperaturen ist nichts möglich. Doch wir sind ja auch nur Gewohnheitstiere und somit mag ich das Wetter nach ein bisschen Akklimatisierung sehr gerne. Ich weiß, ich bin in der Regenzeit in Mexiko aber das bisschen Regen ist oft eine willkommene Abkühlung. Unser erster Stopp war in Playa del Carmen, neben Cancun die Touristenhochburg in Yucatan. Doch in der Nebensaison war es ziemlich entspannt, in der Hauptsaison möchte ich nicht da sein. Was mir direkt auffiel: die Freundlichkeit der Mexikaner. Jedoch kann ich jetzt jedem nur raten, Grundkenntnisse in Spanisch zu haben, da leider nur wenige Mexikaner Englisch sprechen. Das Essen hat mich , wie fast in jedem Land weshalb ich wohl die einzige bin, die bei einer solchen Reise zugenommen hat, direkt umgehauen. Wie lecker mal wieder alles schmeckt; von Guacamole mit Nachos, über Quesidilla, Burritos und Enchiladas. Relativ schnell trug ich bereits einen kleinen Burrito-Bauch vor mir her ;). Die ersten Tage verbrachten wir zur Akklimatisierung und um uns auf den neusten Stand der letzten 9 Monate zu bringen am Strand von Playa del Carmen. Von Playa del Carmen ging es eine halbe Stunde mit der Fähre auf die Insel Cozumel. Diese Insel ist bei Tauchern und großen Kreuzfahrtschiffen beliebt. Wir spazierten am späten Nachmittag an der Promenade entlang als mich plötzlich 100 Mücken angriffen und völlig zerstörten. Ich wusste nicht, wo ich als erstes hinschlagen sollte. Das war der erste Kontakt mit den mexikanischen Mücken und leider nicht der letzte. Vorbei war die schöne Ruhe und der Spaziergang. Wir hatten zwei Nächte in einem Doppelzimmer in einem Hostel gebucht, doch bereits nach der ersten Nacht war uns klar, hier bleiben wir keine Zweite. Nicht nur der Dreck, sondern auch ein paar unbeliebte Tiere haben uns im Bett besucht. Wir buchten spontan ein Zimmer über Airbnb und konnten aber erst am Abend einchecken. Deshalb ließen wir unsere Rucksäcke im Hostel und liehen uns für den Tag zwei Roller aus. Da die Insel innerhalb von 1,5 Stunden umrundet werden kann, ist sie perfekt für eine Erkundung mit dem Roller. Endlich wieder Roller fahren und diese Freiheit genießen. Wir hielten an wo es uns gefiel, machten Mittags- und Kaffeepausen und genossen die Sonne am Strand. Die Insel hat schöne Strände und jede Seite der kleinen Insel ist unterschiedlich. Langsam wurde es Zeit in die neue Unterkunft zu ziehen. Da wir kein Internet hatten, mussten wir für die Wegbeschreibung zu unserem Hostel um das Internet zu nutzen. Leider sind die Straßenbezeichnungen etwas anders als bei uns und Hausnummern scheint es auch nicht zu geben. Die Städte sind ähnlich wie in den USA in Blöcke eingeteilt. Die Unterkunft war 2,5 km von unserem Hostel entfernt. Da wir beim fahren keine Navigation benutzen konnten ( im Nachhinein wissen wir beide nicht warum, da Google Maps auch ohne Internet funktioniert), merkte ich mir die ersten zwei Abbiegungen und Melanie die letzten. So rasten wir mit unseren Rollern quer durch die Stadt. An der Adresse angekommen ähnelte aber kein Haus dem auf dem Bild. Diese Straße erinnerte mich an das Mexiko aus Filmen. Auf der Straße sitzen die Mexikaner in ihren Plastikstühlen, zwei waschen ihr Auto, die Kinder spielen auf der Straße, auf den Dächern sitzen fünf Hunde und bellen uns an. Die Hunde auf den Dächern werden als Alarmanlage benutzt. Alle gucken zu den „weißen chicas" auf den Rollern. Englisch kann hier keiner, trotzdem sind sie bemüht uns zu helfen aber es ist nicht möglich das richtige Haus ausfindig zu machen. Also wieder zum Hostel zum Internet. Mel hat eine Nachricht von Eddy, dem Gastgeber, mit der Wegbeschreibung erhalten. Zwischenzeitlich ist es schon dunkel, wir sind müde, müssen die Roller noch am Hostel abgeben, müssten mit dem Gepäck zur Unterkunft laufen und am nächsten Morgen ist die Fähre viel zu weit entfernt um bei der Hitze zu Fuß mit Gepäck zu erreichen. Wir entschieden uns daher, doch die Nacht im Hostel zu bleiben, schnell mit den Rollern zu Eddy zu fahren und ihm persönlich unsere Entscheidung mitzuteilen.( später nennt er das „typisch Deutsch", andere wären einfach nicht aufgetaucht). Wieder merkt sich jeder seinen Part… zwei Block links, 3 Block rechts, 6 Block links … Endlich finden wir das Haus mit dem roten Dach, es war ein Block von unserem ersten Versuch entfernt. Aus der Tür rennt ein Dobermann freudig auf uns zu gefolgt von Eddy, ein tätowierter sehr sympathischer Typ . Als wir ihm unsere Entscheidung und die Gründe dafür erzählen sind seine Antworten nur : no Problem , I can pick you up from the hostel und no worries, I can bring you to the ferry tomorrow morning. Damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet. Wir verbringen bei ihm einen lustigen Abend und das Bett ist einer der bequemsten der letzten Wochen. Nach einem gemeinsamen leckerem Frühstück geht es für uns zurück auf das Festland um unseren Mietwagen für die nächsten zwei Wochen abzuholen. Wir haben eine Airbnb Unterkunft in der Nähe von Tulum für drei Tage mitten im Dschungel reserviert. Letztendlich gefällt es uns in der Unterkunft so gut, dass wir noch um eine Nacht verlängern. Die Unterkunft ist wirklich abseits von allem, abends werden wir von Mücken zwar zerstochen, aber alles andere ist perfekt. Pavilina, die Gastgeberin ursprünglich aus Tschechien, hat die Bungalows mit Liebe und recycelten Materialien dekoriert. Nachts hören wir die Tiere im Dschungel, tagsüber begrüßen uns Schmetterlinge in der Unterkunft und morgens kommt uns zum Frühstück eine Tarantel besuchen- jetzt weiß ich auch, dass ich Ekel, Angst oder ähnliches bei dem Anblick einer Spinne empfinden kann. Beim Frühstück im Gespräch sehe ich aus dem Augenwinkel etwas großes schwarzes durch unsere Küche laufen. Direktes Fluchtverhalten meinerseits und ich konnte eine Minute nur noch „ ooooh, mein Gott" herausbringen. Pavilina ist diese Art von Besucher schon gewohnt und fängt die Tarantel ein um sie dann vor ihrem Gelände wieder in die Freiheit zu entlassen. Tulum ist ein kleines alternatives Städtchen an einem schönen Strand. Bis jetzt hat der Allinklusive-Tourismus noch keinen Einzug erhalten. Da wir mit dem Auto sehr flexibel sind, fahren wir jeden Tag in eine andere Himmelsrichtung. Einen Tag besuchen wir die Maya Ruinen von Coba, welche im Gegensatz zu den bekannten Ruinen von Chichen Itza weitaus günstiger sind, zwar kleiner aber trotzdem sehr schön und danach chillen wir am Pool eines Luxushotels. Den nächsten Tag geht es erstmal ins Azulik, ein von einem Künstler erstelltes Haus und Restaurant, in dem wir nur staunen können, was für ein wohliges Gefühl durch Formen und Farben kreiert werden kann. Danach gehen wir in die Cenote „Washroom" , eine Cenote von geschätzten 10.000 in Mexiko. Diese Cenote ist kleiner, aber daher sind wir auch alleine mit einer mexikanischen Familie und ein paar Tauchern. Cenoten sind große Kalksteinlöcher gefüllt mit Süßwasser und sind bei den heißen Temperaturen eine wirkliche Abkühlung und sehen mit ihren unterschiedlichen Wasserfarben einfach immer super aus- besonders wenn die Sonne scheint. Teilweise kann bis zum Boden geguckt werden und manchmal sind kleine Fische und sogar Schildkröten zu finden. Einen kompletten Tag verbringen wir, die meiste Zeit alleine wegen der Nebensaison, am Strand . Leider wird die Karibikküste von einer „Algenplage" heimgesucht, so dass der sonst weiße Strand mit Algen übersäht ist und auch das Wasser in der Nähe vom Strand durch die Algen eher braun gefärbt ist. Den letzten Tag beschließen wir nach Akumal zu fahren um mit Schildkröten zu schnorcheln. Das dieses eher touristisch ist, ließ sich schon an den Tourangeboten im Internet erschließen, aber so hätten wir es uns trotzdem nicht vorgestellt. Direkt am Eingang Richtung Akumal wurden wir zum anhalten aufgefordert, um auf dem ersten Parkplatz zu parken. Glücklicherweise hatte ich mir bereits auf einer Map einen Parkplatz an einer Tauschule rausgesucht. Also hielten wir an, erklärten ihm dies und fuhren weiter. Ungelogen, zwei Meter danach wurden wir erneut angehalten und wir wiederholten unseren Satz erneut und nur wieder zwei Meter weiter kam der nächste. Alle zeigen auf ihren „offiziellen„ selbstgemachten Ausweis, um so die Touristen zu sich zu locken. Nach dem dritten ignorierten wir diese „Offiziellen" einfach und fuhren bis zum Ende durch. Schon leicht genervt erklärte uns der letzte Parkwächter: parken kostet pro Stunde, es kostet nur am Strand liegen, es kostet noch mehr alleine zu schnorcheln - welches auch nur in einem abgegrenzten Bereich möglich ist und mit einem Guide kostet es noch viel mehr aber der Bereich ist größer. Genervt, über diese Touristenabzocke, das Wetter war auch nicht das Beste und wir haben schon mal mit Schildkröten geschnorchelt setzen wir uns direkt wieder ins Auto und fahren raus. Akumal kann ich leider „ minus“ empfehlen. Stattdessen fahren wir zu den Maya Ruinen von Tulum. Diese liegen direkt am Meer. Auch hier werden wir direkt am Eingang angehalten und uns wird versucht einiges zu verkaufen, zusätzlich auch einen viel zu teuren Parkplatz. Diese mal waren wir zu Naiv, bzw. vertrauten wir dem Kerl und dachten wirklich, er sei ein „Offizieller“ und parkten unser Auto dort. Im Nachhinein war es überteuert und nicht der offizielle Parkplatz. Ich kann so etwas einfach nicht leiden abgezockt und verarscht zu werden. Leider ist das in den Touristengebieten normal. Er erzählte uns auch, ohne Boot, welches weitaus teurer gewesen wäre, könnten die Ruinen nicht wirklich gesehen werden. Völliger Unsinn und im Nachhinein würden wir behaupten, ohne Boot ist die Aussicht sogar schöner. Ein Glück haben wir uns direkt dagegen entschieden. Die Ruinen sind wirklich schön. Gut erhalten und gut beschrieben. Von Tulum ging es ins landinnere nach Valladolid, die viertgrößte Stadt in Yucatan. Nicht unbedingt die schönste Stadt, da viele Häuser nicht gepflegt sind, jedoch vermittelt sie mir das typische Mexiko. Quirlig, bunt, voll, etwas runtergekommen. Und kaum zu glauben, aber mitten in der Stadt gibt es eine der schönsten Cenote- die Cenote Zaci. Trotz ihrer Lage ist es rundherum sehr ruhig, das Wasser eiskalt und somit die beste Abkühlung in der heißen Stadt. Unsere nächste Airbnb Unterkunft ist wieder irgendwo fernab von der Zivilisation. Die Beschreibung des Host war ungefähr so „ 20 Minuten von Valladolid, 10 Minuten von Chichen Itza und 2km von Espita". Sehr hilfreich war es nicht, daher verfuhren wir uns erstmal und kamen erst zur Dämmerung an. Uns öffnet ein junger Mann das Tor, jedoch war er wohl nicht darüber informiert, dass Gäste kommen. Zudem sprach er kein Wort Englisch und wir kein Wort Spanisch. Wir versuchten uns über Google Übersetzer zu verständigen jedoch weiß jeder, der schon mal versucht hat komplette Sätze zu übersetze, dass die Sätze meistens keinen Sinn machen. Nach einer Stunde vergeblicher Aufklärung machte er uns erstmal unser Zimmer fertig. Am nächsten Tag sollten wir es dann klären können. Am nächsten Morgen war auch alles geklärt und wir bekamen leckeres mexikanisches Frühstück von einer Hausdame, die leider auch nur Spanisch spricht. Wir versuchten es weiterhin mit dem Übersetzungsprogramm, aber laut dem Schmunzeln auf beiden Seiten kam wohl auch des Öfteren „Müll“ raus. Nichts desto trotz bemühten sich beide sehr, die Unterkunft war sehr schön mitten im Nirgendwo und es gab – zu unserer Freude- wieder Hunde die mit uns kuscheln wollten. Und jedes mal sind wir froh, wenn Straßenhunde eine schönes zu Hause gefunden haben, da auch auf Mexikos Straßen leider viel Tierleid zu finden ist. Wir fuhren zeitig los zu den wohl bekanntesten Maya Ruinen in Mexiko „ Chichen Itza“ um den Touristenströmen und der Hitze zu entkommen, aber beides ist irgendwie gescheitert. Ich möchte nicht wissen, wie voll diese Ruinen in der Hauptsaison sind. Ja, sie sind schön, aber meiner Meinung nach nicht schöner als die anderen Ruinen in der Umgebung und mit 25 Euro Eintritt doch etwas überteuert. Die Sonne knallt erbarmungslos. Nach ein paar Stunden entscheiden wir uns doch lieber in einer Cenote in der Umgebung zu schwimmen. Auch mit der nächsten wunderschönen Cenote hatten wir Glück, da kaum andere Touristen den Weg dorthin gefunden haben. Die Cenote Yokdzonot ist wohl einer der tiefsten und sieht super schön aus mit den Baumwurzeln, die versuchen an das Wasser zu kommen. Und eine gute Abkühlung ist es allemal, für mich als Warmduscher sogar fast etwas zu kalt Am nächsten Tag fragt uns unsere Hausdame Josephine , ob sie uns etwas zeigen darf, wir müssten sie nur im Auto mitnehmen. Es hört sich jetzt einfach an, aber bis wir verstanden haben was sie wollte, hat es doch etwas gedauert. Als erstes verstanden wir, dass sie unser Auto geliehen haben möchte, dann ob wir sie in die nächste Stadt fahren können. Am Ende bringt sie uns zu einer kleinen Cenote die nur für Einheimische ist, jedoch wurde sie wohl offensichtlich auch schön länger nicht mehr benutzt. Der Eingang in die Höhle war durch Gestrüpp versperrt. Durch ein großes Loch in der Decke schien die Sonne direkt auf die Cenote. Irgendwie komisch, aber wir trauten uns nicht ins Wasser. Eine halbe Stunde redeten wir und Josephine uns Mut zu. Es kostete uns wahnsinnige Überwindung. Die Sicht war zwar nicht ganz bis zum Boden aber das Wasser war klar und was sollte uns schon im Wasser begegnen? Ich machte den ersten Schritt, aber ich traute mich nur am Rand wo die Steine auf dem Boden sichtbar waren. Es war eher wie eine kleine Mutprobe und sobald ich bestanden hatte, ging es auch direkt wieder aus dem Wasser. Nun hatte Mel sich Mut angesammelt und schwamm sogar für einige Sekunden in die Mitte. RESPEKT! Was auch immer uns Angst gemacht hat, wir konnten uns nicht wirklich überwinden. Es ging weiter zur nächsten Unterkunft, direkt am Golf von Mexiko, in der Nähe von einem ganz kleinen Fischerdorf. Die nächste Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten sind einige Kilometer entfernt. Das kleine Dorf besteht aus einigen süßen bunten Häusern, einer rosa angestrichenen Kirche , einem kleinen Marktplatz und ein paar kleinen Kioske, in denen jedoch nur Chips und Cola gekauft werden kann. Die Mexikaner lieben Chips und Cola und trinken die 2Liter Flaschen und eine Tüte Chips als Mittagssnack. Auffällig war daher auch, aus meiner Sicht, dass die meisten Mexikaner übergewichtig sind ( das könnte natürlich auch an dem leckeren Essen liegen). Die Städtchen sind alle immer schön bunt gestrichen und in jedem Städtchen oder Dorf, egal wie klein es ist, gibt einen Marktplatz mit einem Kinderspielplatz und Basketballplatz. Unsere Unterkunft ist ein kleines Häuschen direkt am Strand abseits von allem. Die Besitzer leben mit ihren 6 Strassenhunde ( and still counting ;))in dem Nachbarhäuschen. Wir fühlen uns direkt super wohl besonders mit den lieben Hunden. Bei einem Gläschen Wein sehen wir von der Terrasse den bunten Sonnenuntergang an. Das Farbenspiel ist einfach wunderschön und anders als die bisherigen Untergänge. Irgendwie hat jedes Land seinen eigenen besonderen Sonnenuntergang. Als ich aus der Dusche komme „starrt“ mich ein großer schwarzer Skopion von der Tür aus an. Erstarrt schaffe ich nur noch Mel zuzurufen „ komm hier jetzt auf gar keinen Fall rein". Neugierig wie Mel ist, kommt sie trotzdem ins Badezimmer. Diesem Tier bin ich noch nie begegnet, aber es gibt ja doch einige Horrorgeschichten über diese Tiere. Patrick, der Besitzer, kommt uns zur Hilfe und bringt den Skorpion nach draußen. Jedoch ist uns allen klar, dass der Skorpion nicht draußen bleiben wird, da sie wohl ihr Leben lang das selbe Revier haben. Nun wird auf jeden Schritt geachtet, denn so etwas kann sehr schmerzhaft ( bei diesem Skorpion wohl nicht tödlich) enden. Von dieser Unterkunft machen wir ein paar Ausflüge. Nach Merida, die Hauptstadt und größte Stadt in Yucatan, vorbei an den pinken Salzseen und den Flamingos. Zum ersten Mal habe ich diese schönen und auch faszinierenden Vögel in freier Wildbahn gesehen. Merida ist wieder eine schöne bunte Stadt. Da wir sonntags da waren, wurde überall in der Stadt getanzt. Ob jung oder alt, und alle voller Lebensfreude. Wir schlendern durch die schönen Gassen und gönnen uns ein paar leckere „Churros" bei einem Straßenverkäufer. Den nächsten Tag wollen wir einige Stunden am Strand verbringen. Deshalb fahren wir zu einem schönen Strandabschnitt der uns von unseren Gastgebern empfohlen wurde. Dieser Strand war traumhaft, türkisblaues Wasser, weißer Sand, Palmen und wir sind komplett alleine. Wir vergessen die Zeit und leider die Sonnencreme auch, was sich bereits abends schmerzhaft bemerkbar macht. Nachmittags fahren wir noch nach Izamal – dieses Städtchen besteht nur aus gelben Häuser. Einen Abstecher in dieses schöne Städtchen – ein Traum aus gelb- kann ich nur empfehlen, besonders zum Sonnenuntergang. Am nächsten Tag geht es nach Rio Largartos, ein kleines Fischerdorf am Golf von Mexiko das sich auf Bootstouren zu Salzseen, Flamingos und Krokodile spezialisiert hat. Die Touren sind ziemlich teuer, wenn man nur zu zweit ist. Deshalb entscheiden wir uns selbstständig mit dem Auto nach Las Coloradas auf der Halbinsel zu fahren um die Salzseen, Flamingos und Krokodile zu finden. Als wir über die Brücke fahren sehen wir direkt ein Krokodil im Wasser schwimmen. Weiter geht es über die Halbinsel zu den pinken Salzseen. Auf den Salzseen stehen hunderte Flamingos. Auch wenn sonst fast nichts im Salzsee überlebt, fühlen sich die Flamingos sichtlich wohl. Wir treffen nicht nur auf hunderte Flamingos, auch hunderte Mücken scheinen ausgehungert zu sein und attackieren uns direkt. Diese Tiere haben mich nun schon öfters in den Wahnsinn getrieben. Da denkt man, es kann nicht schlimmer werden und es wird noch schlimmer… Als nächstes geht es auf die Insel Holbox. Diese Insel besteht nur aus Sand. Autos sind hier nicht zu finden. Als Taxis dienen Golfcarts, die einen über die Insel fahren. Wir haben uns zum Urlaubsabschluß von Melanie etwas gegönnt: ein Hotel am Strand mit Pool und Frühstück. Vom Hafen sind es nur 1,6km entfernt und da es nicht so heiß ist entscheiden wir uns die 2 Euro für das Taxi zu sparen und zu Fuß zum Hotel zu gehen. Großer Fehler, wie wir nach 500 Metern bemerken. Durch den vorherigen starken Regen, der durch den Sand nicht abfließt, gibt es viele große Pfützen und viel Matsch. Die Strecke zieht sich und jetzt knallt auch noch die Sonne. Gefühlt verfolgten uns wieder tausende Mücken und stechen uns an den Beinen, Armen und im Gesicht – absolute Mistviehcher. Völlig verschwitzt und zerstochen kommen wir am Hotel an und können ein Glück direkt einchecken. Wir hatten eigentlich 3 Nächte gebucht, entscheiden uns aber sehr flott eine Nacht zu verlängern und direkt von hier aus zum Flughafen zu fahren. Die Tage bewegen wir uns fast vom Strand zum Pool und zum Abendessen und auf der Liege vom Bauch auf den Rücken. Immer ausgestattet mit Mückenspray. Einen Abend wollen wir doch mal zum nördlichsten Punkt der Insel. An vielen Stellen fließt das Wasser gar nicht ab und wir können nur durch Matsch und Pfützen gehen. Wie es kommen musste, ich habe schon viel früher damit gerechnet, rutscht Mel aus und landet mit ihrem Popo im Matsch . Mal wieder kann ich mich vor lachen kaum auf den Beinen halten. Eigentlich hätte ich es ja auch langsam verdient.toi toi toi… Diese Pfützen sind natürlich gute Bedingungen für die Mücken, da hilft auch kein Mückenspray mehr. Wir werden auf dem Hinweg komplett zerstochen und verfolgt, so dass wir die Schönheit der Insel gar nicht wahrnehmen könnten. Für den Rückweg wollten wir uns ein Taxi Golfcart nehmen. Leider sind die an diesem verlassenen Stück Insel nicht zu finden. Ein Glück fährt ein Golfcart vorbei, welches zwar schon mit einem Pärchen besetzt ist jedoch war die Not wegen den Mücken so groß, so dass wir vor das Taxi springen und es zum anhalten zwingen. Und tatsächlich ließen sie uns mitfahren. Unsere Rettung! Die Sonnenuntergänge auf Holbox sind auch einfach nur Traumhaft, bis auf die Mücken, die dann komplett eskalieren Die Sonnenuntergänge genießen wir mit dem weltbesten Pina Colada am Strand.
Nach 3 Wochen hieß es mal wieder Abschied nehmen. Wir gaben das Auto am Flughafen ab, Mel stieg in den Flieger nach Deutschland und ich stieg in den Bus nach Playa del Carmen. Für mich geht es nochmal nach Cozumel zu Eddie. Für die letzten 12 Tage in Mexiko möchte ich nur tauchen, lesen und einfach nichts machen ( also theoretisch Urlaub vom Reisen). Du schönes Fleckchen Erde -KANADADer Grenzübergang ging schnell, schneller als andersherum, wie ich von einer Mitreisenden erzählt bekam. Ziemlich aufgeregt, schließlich habe ich meine Mutter seit 8 Monaten nur über Facetime gesehen, wartete ich in der Hotellobby. Mit etwas Verspätung kommen Steffi und meine Mutter dann endlich an. 2 Tage lang erkunden wir das schöne Vancouver. Wir laufen 19 km durch Gastown, über die Main Street bis zur Granville Island, leihen uns Räder aus und fahren durch den Stanley Park und genießen bei Kaffee und Kuchen das beste Wetter. Von Vancouver geht es nach Victoria auf Vancouver Island. Vorab holen wir das Auto am Flughafen ab und fahren mit der Fähre knapp 1,5 Stunden auf die Insel. Vancouver Island ist die Urlaubsinsel der Kanadier. Victoria ist ein schönes kleines Städtchen und auf den Tourismus zugeschnitten. Einige Souvenirshops reihen sich an Restaurants und Cafés. Das Parlamentsgebäude ist mit Lichterketten geschmückt und ist abends für alle ein Highlight. In Victoria gibt es das älteste Chinatown, was aber heutzutage nicht mit den Chinatown in anderen großen Städten konkurrieren kann. Die kleinen Gassen, der Fisherman's Wharf mit den schönen bunten Bootshäusern und das Zentrum mit den Straßenmusikern laden zum verweilen ein. Da aktuell noch Walsaison ist, buchen wir eine „Whale watching“ Tour. Am Vormittag fahren wir zusammen mit einigen anderen Touristen mit einem Boot raus und bereits nach kurzer Zeit lassen sich einige Orcas und Buckelwale entdecken. Was uns natürlich vorher nicht gesagt wurde, die Wale springen nicht wie auf den Bildern aus dem Wasser, da die Wale nur zum essen hier herkommen und verbringen deshalb die meiste Zeit unter Wasser. Ab und an kommen sie an die Oberfläche zum Luft holen und zeigen uns ihre Rückenflosse. Ist es trotzdem schön zu hören, dass ihr Bestand in den letzten Jahren erhöht werden konnte. Für uns ging es weiter in das schöne Fischer- und Surferdörfchen Tofino . Das Wetter wollte jetzt nicht mehr so gut mitspielen, aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Wir entscheiden uns für eine Wanderung im Pacific Rim Nationalpark und strotzen somit dem Wetter. Vom wirklich schönen langem „long beach" geht es durch den Regenwald zum „south beach". Und tatsächlich finden wir auf dem Trail die erste Spur eines Bären. In der Nähe einer Höhle, die für mich nach einer Bärenhöhle aussah und meiner Meinung nach auch extrem nach Tier roch, fanden wir Bärenkot auf dem Weg. Der Bär war aber leider - oder ein Glück- nicht zu Hause. Von Tofino ging es wieder bei schönstem Wetter auf das Festland nach Whistler – dem bekanntesten und größtem Skigebiet in Kanada. Aber auch im Sommer hat Whistler einiges zu bieten mit seinen schönen Bergen und Seen. Die Fahrt über den Highway 99 ist einfach nur wunderschön und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Wir fahren zwischen Berge und Wasser und die Farben sind einfach unbeschreiblich. Da wir leider noch eine längere Strecke fahren müssen, können wir nur die „Shannon Falls" auf dem Weg mitnehmen. Aber die Strecke mit dem Auto zu fahren macht bei der Aussicht unheimlich Spaß. Whistler erinnert mich irgendwie an das Outlet Center in Roermond. Hier wurden wahrscheinlich alle Gebäude im Jahr 2010 für die Olympischen Winterspiele hochgezogen. Es ist schön, aber es wirkt alles sehr künstlich. Im Winter, mit ordentlich viel Schnee, ist es bestimmt ein Winterwonderland. Für uns geht es mit der Gondel auf den Whistler Mountain. Die Aussicht ist grandios, besonders mit dem schönen klaren Himmel. Wir gehen auch über die Skybridge, die für Menschen selbst mit geringer Höhenangst nicht zu empfehlen ist. Sie wackelt sehr stark und es geht tief hinab. Wir wandern einige Kilometer bis zur Peak to Peak Gondel um direkt auf den Blackcomb Mountain zu gelangen. Überall bietet sich eine wunderschöne Aussicht. Von hier aus geht es mit der nächsten Gondel ins Städtchen. Zu Fuß geht es zum Strand des „ Lost Lake" um das schöne Wetter in vollen Zügen auszunutzen. Der nächste Stopp ist in Clearwater. Auf dem Weg dorthin hat man das Gefühl, man müsste alle paar Meter für die tollen Seen anhalten. In den wirklich unterschiedlichsten Grün- und Blautönen leuchten die Seen. Die Farben sind einfach nur unbeschreiblich. Auf dem Weg steht plötzlich mitten auf der Straße ein verwirrter Coyote und weiß nicht so recht wo er hin soll. Neben den unzähligen Eich- und Streifenhörnchen unser erstes Wildtier auf der Reise, von hoffentlich noch einigen anderen. Wir machen einen Stopp an dem Lower Joffre Lake. Wie gesagt: einfach unbeschreiblich. Leider konnten wir auch diese mal die beiden middle- und upper Lake nicht erklimmen, da wir zeitlich etwas unter Druck waren. ( die Reise war schon vorgebucht, da doch in der Hauptsaison einige Hotels früh ausgebucht sind, beim nächsten mal in Kanada, würde ich einen Camper nehmen um flexibler zu sein). In Clearwater machten wir eine Wanderung im „ Wells Gray Park". Im Clearwater River lassen sich Lachse finden, die flussaufwärts schwimmen und springen um ganz oben zu Laichen und dann zu sterben. Eigentlich irgendwie traurig. Die Hauptsaison ist vorbei, jedoch zeigen sich noch einige Nachzügler, die bis zu 20kg wiegen können. Wir starten unsere Wanderung bei wunderschönem Wetter und geraten mitten auf dem Weg in einen Wolkenbruch. Blitzschnell ist der Weg und wir ziemlich durchnässt. Stefanie führt die Gruppe an und versinkt mit einem Fuß im Matsch, kann sich jedoch mit dem anderen Fuß ins trockene retten. Meine Mutter, die hinter Stefanie geht, hört ihr „ Vorsicht" aufgrund des Regens nicht. Sie tritt in den Matsch, versinkt, bleibt hängen und legt sich mit dem Knie zusätzlich dazu. Wie mich die meisten kennen, konnte ich mich, nachdem ich mich versichert hatte das sie sich nicht verletzt hat, vor lachen kaum auf den Beinen halten. Noch jetzt muss ich über den Anblick lachen: komplett durchnässt wie ein begossener Pudel und mit einem Schlammbein. ( Fotos darf ich leider nicht zeigen ;)) Ich blieb übrigens verschont und war nur durchnässt. Wir entschieden uns erstmal zur Unterkunft zu fahren um uns zu trocknen um dann bei vorhergesagten besserem Wetter nochmal eine kleine Wanderung zum Sonnenuntergang zu machen. Auf dem Weg nach Jasper machten wir einen Stopp am Mount Robson, der höchste Berg in den kanadischen Rocky Mountains. Die 3stündige Wanderung war einer der schönsten und wurde mit einem wunderschönem, eiskalten Gletschersee belohnt. Diese Farben… einfach der Wahnsinn! Jasper ist ein kleines Touristenstädtchen. Die wenigen Einwohner arbeiten alle in den Hotels, Restaurants oder als Guides. Die Chance, besonders auf der Magline Lake Road, Tiere zu entdecken ist in Jasper wohl am höchsten. Daher fahren wir in der Dämmerung diese Straße auf und ab. Und tatsächlich lässt sich eine Elchherde finden. Erst beachteten alle nur die große weibliche Herde auf der Straßenseite. Auf der anderen Seite, gut getarnt mit einem riesen großen Geweih, sitzt der sehr majestätisch aussehende Elch und schaut sich das Treiben der Touristen gemütlich an. Am nächsten Tag machen wir eine Wanderung zu den Seen Patricia und Pyramid, die direkt hinter Jasper liegen. Da uns nach 12 km noch nicht die Lust auf Seen und Natur vergangen ist, entscheiden wir uns für eine weitere Wanderung zur „Valley of 5 Lakes". Auch nach so vielen Seen sind wir trotzdem noch immer von jedem See begeistert. Keiner gleicht dem anderen und jedes mal steigt die Vorfreude, was uns wohl jetzt am Ende des Wanderweges erwartet. Die Schönheit der Natur lässt sich nicht auf Bilder bringen und in Worte fassen. Der nächste Morgen beginnt sehr früh, da wir vor Sonnenaufgang die Strecke fahren wollen um eventuell noch einiges an Tiere zu sehen. Wir sehen Moose ( Elchart) und eine Elchkuh mit ihrem Jungen. Beim Frühstück in einem Park läuft noch ein Murmeltier an uns vorbei. Leider haben wir nicht sooooo viele Tiere auf der Reise gesehen. Der Bär hat sich leider gar nicht gezeigt. Also nochmal ein Grund nach Kanada zukommen, denn ein Bär in freier Wildbahn zu sehen, wäre noch ein Traum für mich. Auf dem Weg nach Banff halten wir an vielen Wasserfällen und machen kleine Wanderungen. Nun verlässt uns das gute Wetter kurz vor Ende der gemeinsamen Reise. Und es nieselt und regnet fast den ganzen Tag. Dieser Tag wird dann zum Shopping in Calgary genutzt. Am vorletzten Tag fahren wir noch zu dem Johnson Canyon. Ein Ansturm von Reisebussen macht die ersten 2km nicht so prickelnd. Aber deshalb empfehle ich unbedingt den weiteren Weg hoch zu den „ink pots" . Ca.5km geht es nur bergauf, aber die Farben der kleinen Seen ganz oben lohnen sich wirklich. Und hier verirren sich auch weitaus weniger Touristen und machen diesen Ort zu einem friedlichen und schönen. Der letzte Tag wird bei perfektem Wetter in Calgary verbracht, bevor es für Steffi und Mama wieder nach Deutschland geht und für mich nach Toronto. Calgary ist zwar eine schöne Stadt, aber eigentlich aus meiner Sicht keinen Besuch wert. Dann heißt es wieder Abschied nehmen, aber so lange ist es ja jetzt nicht mehr. Toronto ist die größte Stadt in Kanada. Mir hat die Stadt sehr gut gefallen. Besonders die Kingston Street, mit ihren Secondhandläden, kleinen Boutiquen und Cafés, so wie einige schöne Restaurants. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und somit laufe ich 24 km durch die Stadt. Von der Kingston Street, über Downtown zum Harbour. Von Toronto fahre ich mit dem Busunternehmen Greyhound nach Ottawa. Ottawa ist die Hauptstadt von Kanada und nur die viertgrößte Stadt. Jetzt mal Hand aufs Herz, wer hätte nicht Vancouver oder Toronto als Hauptstadt genannt? Aber man lernt ja nie aus. Irgendwie war Ottawa dann auch ein kleines Pflichtprogramm. Im Nachhinein wäre es für mich auch nicht schlimm gewesen, dieses Städtchen zu überspringen. Es ist ein kleines schönes Städtchen mit einem großen Parlament. Ich habe noch das Museum of history besucht bevor es dann auch schon weiter nach Montreal ging. Wie immer buche ich die Hostels nur höchstens für zwei Nächte, falls die Unterkunft mir nicht gefallen, damit ich noch wechseln kann. Als ich ankam, gefiel mir das Hostel direkt, so dass ich für eine Verlängerung anfragte. Doch das Hostel war für das Wochenende ausgebucht, schade! Ich dachte mir, dann eben in das nächste Hostel. Als ich versuchte über Booking ein neues Hostel zu buchen, traute ich meinen Augen nicht. Es gab kein Hostel mehr und die Hotels, die keine Bewertungsergebnis unter 6 hatten, lagen bei 300 Euro aufwärts. Auch die anderen Buchungsportale zeigten kein anderes Bild. Stündlich aktualisierte ich alle möglichen Seiten um eine Stornierung direkt zu erwischen. Nach einem ergebnislosen Tag entschied ich mich für ein teures Hotel direkt am Flughafen. Doch kaum wollte ich das buchen, war es auch schon ausgebucht. Meine Familie versuchte mir auch die ganze Zeit zu helfen, etwas passendes zu finden. Und dann kam endlich doch ein freies Bett in einem Frauendorm. Ich hätte mir das Hostel niemals ausgesucht und der Preis dafür ist auch nicht gerechtfertigt, aber ich bin sehr froh über das Bett. In Montreal fühlte ich mich wie in Frankreich. Überall wird französisch gesprochen und geschrieben. Die kleine Cafés mit ihren Croissants, der Style der Leute, an jeder Ecke steht ein Straßenmusiker, in der Stadt sind einige Klaviere verteilt, die auch sehr oft benutzt werden und es gibt sogar eine Basilika Notre Dame ( in ihr hat Celine Dion geheiratet) . Wie in jeder Stadt mache ich mich auch in Montreal zu Fuß durch die Straßen, obwohl es auch ein gut ausgebautes Metronetz gibt. Normalerweise schaue ich mir sonst nicht gerne Kirchen an, jedoch entscheide ich mich in die Notre Dame zu gehen und es hat sich vollkommen gelohnt. Für mich von Innen einer der schönsten Kirchen, die ich je gesehen habe. Von da aus ging es durch die Altstadt, zum Old Port und nach Downtown. In Kanada zählte es für mich zu einem Pflichtprogramm ein Eishockeyspiel zu sehen. Es ist zwar noch Vorsaison, aber dann sind zumindest die Karten bezahlbar. Die Montreal Canadians spielten gegen Florida Panthers. Ein sehr spannendes Spiel und es ging bis zu den Penalty ( ähnlich Elfmeter im Fußball) in dem die Canadians gewannen. Alle Städte in Kanada haben mir wahnsinnig gut gefallen, bestimmt auch, weil der Wettergott mir mit 25°C das perfekte Wetter für Städtetouren mitgab. Mein nächster Stopp wird Cancun Mexiko. Hier treffe ich mich für 3 Wochen mit einer Freundin und wir wollen etwas die Halbinsel Yucatan bereisen. Die letzten Tage in Asien...Unser Flug ging nach Kuching. Borneo ist bekannt für seinen großen Regenwald, die Nasenaffen, sowie die Orang-Utans. Kuching selbst empfand ich als keine schöne Stadt. Irgendwie alles ein bisschen drüber und auf die asiatischen (chinesischen) Touristen ausgelegt. Sehr kitschig, blinkend und bunt. Selbst die jeden Abend stattfindende Lichter- und Wassershow ist für den, ich würde mal behaupten, europäischen Geschmack zu bunt und nicht die richtige Musikauswahl. Aber nach Kuching sind wir gekommen um das Umland zu besuchen. Wir fuhren nach Semenggoh in das Wildlife Center. Hier gibt es eine Orang-Utan Aufzuchtstation und zwei mal täglich wird der Park zu den Fütterungszeiten geöffnet. In diesem Park können sich die Orang-Utans frei bewegen. Somit kann es auch sein, dass keiner zur Fütterung erscheint. Aktuell gibt es genug Essen im Dschungel für die Affen, so dass unsere Chancen nicht so gut standen. Daher entschieden wir uns die morgendliche Fütterung zu besuchen um eventuell nachmittags nochmal eine Chance zu bekommen. Als wir 30 Minuten vor der Fütterungszeit den Park betreten, sitzt bereits ein männlicher Orang-Utan an der Fütterungsstelle. Er hat eine Kokosnuss in der Hand und weiß genau wie er diese zu öffnen hat. Er schlägt die Nuss 3 mal feste gegen den Baumstamm und kann dann relativ schnell den Saft trinken. Es ist so traurig, dass die Orang-Utans vom Aussterben bedroht sind, da meist durch Palmölplantagen ihr Lebensraum immer mehr zerstört wird. Bereits aus dem Flugzeug ließen sich diese Plantagen sehr gut erkennen. Palmöl ist in vielen Lebensmitteln wie Nutella, Schokoriegel, Seifen usw. enthalten. Es wäre besonders für diese schönen Geschöpfe wichtig, wenn ein schnelles umdenken stattfinden würde. Nach der Kokosnuss verschwindet der Affe relativ schnell wieder in den Dschungel. Zur Fütterungszeit scheint es erst, als würde keiner der 30 in dem Park lebenden Orang-Utans auftauchen. Selbst die Rufe der Pfleger können die Tiere nicht anlocken. 45 Minuten später tauchen doch noch ein Weibchen und ein Männchen an der Fütterungsstelle auf und essen gemütlich die bereitgestellten Bananen. Ein bisschen fühlte sich der Anblick für mich wie im Zoo an, weshalb ich es in dem Moment nicht ganz genießen konnte. Aber als die Tiere wieder in den Dschungel verschwanden, wurde mir bewusst, dass es Ihnen gut geht und diese ein besseres Leben als viele andere führen und dies für ihren Bestand gut ist. Abends entschieden wir uns ziemlich spontan noch für eine Bootstour über den Sungai Santubong. Erst sahen wir etwas entfernt ein Krokodil, dann Flussdelfine, was wohl auch durch den niedrigen Wasserstand eher selten zu der Zeit ist, und am Flussufer saß im Baum ein Nasenaffe und aß gemütlich sein Abendessen. Nasenaffen sehen irgendwie so lustig aus. Sie sind ca. 1 m groß und wie der Name schon sagt, haben besonders die männlichen Tiere eine riesig große Nase. Zusätzlich haben sie einen dicken Bauch, da sie sich nur von Blättern und Beeren ernähren und deshalb sehr viel essen müssen, zu dem haben sie einen langen weißen Schwanz. Nach der Dämmerung warten wir auf die Glühwürmchen. Die Glühwürmchen zeigen sich ganz deutlich. Ein Baum sieht aus, als hätte er eine leuchtende Lichterkette um. Am nächsten Tag fahren wir in den Bako Nationalpark. Ich behaupte mal, dies ist der bekannteste Nationalpark auf Borneo, besonders für die Sichtung der Nasenaffen. In dem Park können unterschiedliche Wanderwege, je nach verfügbarer Zeit, gewählt werden. Gerne hätten wir direkt in dem Park übernachtet aber leider sind die Unterkünfte bereits Monate im voraus ausgebucht. Daher nichts für mich, die meistens nicht weiß, wo sie in 3 Tagen ist. Wir entscheiden uns für einen kurzen Wanderweg, auf dem die Wahrscheinlichkeit auf Nasenaffen zu treffen sehr groß ist, und für einen 3,5km langen Wanderweg. Direkt am Anfang vom ersten Treck sitzt ein Nasenaffe direkt am Weg in einem Baum und isst gemütlich. Ich könnte dem Affen ewig zugucken, wie er da gemütlich sitzt und isst und sich durch nichts stören lässt. Diese Affen sehen einfach zu lustig aus. Der 2. Weg ist etwas anspruchsvoller. Es geht bergauf und bergab, durch den Dschungel und auf dem Berg durch die knalle Sonne. Aber auch hier, obwohl die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch ist, treffen wir sogar auf mehrere Nasenaffen. Sobald ein männlicher Nasenaffe alleine zu finden ist, heißt es, er wurde von der Gruppe verstoßen und wird auch von keiner anderen Gruppe mehr aufgenommen. So etwas bricht mir das Herz. Die Wanderwege sind sehr gut ausgeschildert und obwohl es der bekannteste Nationalpark ist, begegnen uns besonders auf dem 2. Weg wenige andere Wanderer. Am nächsten Tag geht es nach Brunei. Vor meiner Reise war mir dieses Land eher unbekannt. Borneo teilt sich in 3 Länder: Malaysia , Indonesien und Brunei, obwohl Brunei mit Abstand den kleinsten Teil ausmacht. Auf dem Weg vom Westen in den Osten von Malaysia führt der Weg an Brunei vorbei. Da der Sultan einer der reichsten Menschen der Welt ist, dachte ich, sei das Land bzw. die Hauptstadt Bandar Seri Begawan voller Gold und Glitzer. Aber diesbezüglich wurde ich enttäuscht. Letztendlich sind nur die zwei großen Moscheen von außen sehr nett anzuschauen, von Innen haben die mich nicht überzeugt. Viele heruntergekommene Straßen und Häuser. Wir fahren mit dem Wasserboot die kurze Strecke nach Kampong Ayer, einer der größten Wasserdörfer der Welt. Viele Wasserhäuser wurden in den letzten Jahren durch luxuriöse Neubauten ersetzt. Die Stege, ohne Geländer, sind für meinen Geschmack etwas zu wackelig, aber es ist schön durch die Wohnsiedlung zu gehen. Einige kleine Häuser sind sehr bunt, voller Blumen und überall liegen Katzen und schlafen vor den Hauseingängen. Der eigentliche Reichtum in diesem Land ist jedoch der Regenwald. Das Land besteht zu 70% aus einem der besterhaltenden Regenwälder der Welt. Wir buchen eine Tour und übernachten im Ulu Temburong in einem Dorf des Iban Volkes. Mit einem Wassertaxi geht es zum Sumbiling Eco Village. Sobald es dunkel wird machen wir eine Nachtwanderung durch den Regenwald. Leider zeigen sich weder Schlangen noch andere größere Tiere. Am Abend machen wir einen kleinen Blasrohr-Dart (mit Hilfe eines Blasrohrs wird ein Pfeil auf die Dartscheibe gepustet) Wettbewerb. Deutschland wird zweiter, nach Malaysia und vor der Schweiz und Italien! Am nächsten Morgen geht es für uns zum Sonnenaufgang. Der Aufstieg ist nur sehr kurz trotzdem lässt es sich weit über die Bäume in die Ferne schauen. Und obwohl es etwas bewölkt ist, ist der Sonnenaufgang mit den tiefen Wolken die auf den Baumkronen des Regenwaldes hängen, wunderschön. Nach dem Frühstück geht es mit dem Bürgermeister aus dem Iban Dorf für 3 Stunden in den Regenwald. Er erzählt uns einiges interessantes über die Pflanzen- und Tierwelt. Zeigt uns wie mit Hilfe von Fallen Wildschweine gefangen werden können und andere – damals – für die Völker überlebenswichtige Sachen. Nach dem Mittagessen geht es zurück nach Bandar Seri Begawan. Der nächste Tag wird im Bus verbracht auf den Weg nach Kota Kinabalu in Malaysia. Auf der 8 stündigen Fahrt erhalten wir 8 (!!!!) Stempel in unseren Reisepass. Brunei raus – Malaysia rein/raus- Brunei rein/raus (Brunei ist durch Malaysia geteilt)- Malaysia rein/raus- Sabah rein (Sabah ist ein Bundestaat von Malaysia und teilautonom). In Kota Kinabalu kann eigentlich viel unternommen werden, aber irgendwie ist die Luft raus und Enja und ich benötigen einen Tag einfach nichts machen… daher geht es den ganzen Tag ins Shopping Center und Sushi essen bevor es für den letzten Tag nochmal nach Singapur geht. Mein letzter Tag in Asien. Der nächste Flieger geht nach Seattle /USA. Etwas früher machte ich mich auf dem Weg zum Singapur Flughafen um das Flughafenangebot auszunutzen. Hier gibt es neben einem Kino, Schwimmbad, kostenlose Massagestühle u.v.m. vieles zu entdecken. Am Schalter fragte mich bereits eine nette Frau über meine Pläne und Vorhaben in den USA aus. Dann wollte sie ein Ausreiseticket sehen. Als ich ihr sagte, dass ich keins habe, da ich nicht weiß wie lange ich bleibe, durfte sie mich leider nicht einchecken. Ohne Ausreisticket ist kein Flug in die USA möglich. Eigentlich kein Problem, es gibt eine Internetseite auf der kann ein Ticket für 12 Euro gekauft werden, was sich nach 24 Stunden automatisch löscht. Ich beantrage dies, jedoch kommt das Ticket einfach nicht auf meiner Mailadresse an. Es kann zwischen 30 Minuten und 3 Stunden dauern - so viel Zeit habe ich nicht mehr. Also entscheide ich mich, einfach ein Ticket nach Costa Rica zu buchen, dahin wollte ich so oder so und ich müsste mich nur etwas in meiner Freiheit einschränken. Mit dem Ticket ging ich wieder Richtung Check in. Die Frau blickte auf das Ticket und schaut mich dann fragend an. Sie ging wortlos zu ihrem Manager und kommt kopfschüttelnd zurück. Sie erklärt mir, ein Ticket nach Costa Rica würde nicht zählen, da es noch zu Amerika gehört. Bis heute ist mir noch nicht verständlich, dass es nicht zählt. Ich benötige ein Ticket nach Europa, Asien oder Australien. Und dazu habe ich jetzt noch 5 Minuten Zeit oder der Flieger geht ohne mich. Am liebsten hätte ich einfach alle angeschrien oder versucht zu betteln, aber ich wusste, das sind die Regularien und da bringt es einfach nichts. Zitternd versuche ich noch einen Flug nach Deutschland unter Einhaltung der Aufenthaltsdauer zu buchen. Dabei habe ich einfach nur Angst, erneut einen Fehler zu machen. Somit buche ich innerhalb von 3 Minuten einen überteuerten Flug zurück nach Deutschland. Damit darf ich einchecken und renne zum Flugzeug und sobald ich sitze hebt das Flugzeug auch schon ab. Wütend über mich, nicht vorbereitet gewesen zu sein mit einem „Fake“ Ticket und wütend darüber, dass es solche Regulationen überhaupt gibt, geht der Flug bis zum Zwischenstopp in Tokio schnell vorbei. Sobald ich Internet habe, versuchte ich beide Flüge zu stornieren. Der Flug nach Costa Rica kann schnell storniert werden, da er über die Airline direkt gebucht wurde. Der Flug nach Deutschland läuft über ein Buchungsportal, da sieht es schon etwas schwerer aus. Zwischenzeitlich habe ich die Info bekommen, dass der Flug nicht storniert werden kann. Somit werde ich wahrscheinlich am 1. November den Flug in Anspruch nehmen müssen, da ein Verfall einfach viel zu teuer ist. Dieses Rückflugticket macht mich aktuell etwas traurig. Klar, ich freue mich auf viele Menschen zu Hause, besonders auf die Familie. Für mich fühlt es sich jedoch noch nicht so richtig an, als dass ich bereit wäre, meine Reise zu beenden. Bis zu dem Rückflug bleibt mir noch etwas Zeit meine Optionen durchzugehen. Auch die Immigration in Seattle nimmt mich auseinander. Stellt 100 Fragen, möchte mein Ausreiseticket sehen und fragt mich 3 mal, ob ich wirklich alleine Reise. In der Zeit bearbeitet der andere Officer 3 Touristen. Seattle empfängt mich zumindest mit strahlend blauem Himmel. Die Temperaturen sind jedoch weit von den gewohnten asiatischen entfernt. Einen Pullover habe ich, jedoch keine lange Hose und für den nächsten Tag wird Regen vorhergesagt. Somit nutze ich den Tag zum Hosenshopping. Jetlag trifft mich dieses Mal auch sehr hart, hat man doch 14 Stunden Unterschied zu Singapur. Schlaflos in Seattle. Alles summiert vermisse ich das chaotisch, warme und günstige Asien doch etwas. Seattle gefällt mir aber sehr gut. Nicht zu groß, sehr grün, viel Wasser, von Bergen eingezäunt und mit viele schöne Altbauten. Nur die vielen - teilweise sehr kranken- Obdachlosen trüben das Bild etwas. Als ich am bekannten „Space Needle“ sitze, sitzt neben mir eine ältere Frau mit einem Schild „ please help me". Ich fragte mich, wobei braucht sie Hilfe? Also sprach ich sie kurzerhand an. Sie antwortet, sie habe seit Tagen nichts gegessen und hätte Hunger und Durst auf eine Sprite. Da um die Ecke ein Supermarkt ist, gehe ich ihr schnell ein Sandwich und eine Sprite kaufen. Ziemlich erfreut und dankend nimmt sie mein kleines Geschenk an. Man kann nicht allen Helfen, aber in dem Moment fühlte es sich für mich gut und richtig an. Da ich mit 4 vollen Tagen viel Zeit habe, laufe ich einfach jeden Tag viele Kilometer durch die Stadt um so den Flair der Stadt besser einzufangen. Mit dem Bus geht es über die kanadische Grenze nach Vancouver. Hier bin ich mit meiner Mutter und meiner Freundin Stefanie verabredet. 3 Wochen werden wir zusammen Westkanada mit dem Auto erkunden.
Mit dem Roller durch FloresWas wir in den 8 Tagen, 1012 km und über 40 Stunden Fahrtzeit mit dem Roller quer durch Flores erleben und sehen, lässt sich auf kein Bild festhalten und auch nicht in Worte fassen. Die Natur, die Kinder, die Erwachsenen und die Tiere sind einfach unbeschreiblich. Unser erster Stopp ist Wea Rebo. Ein altes Bergdorf, welches nur zu Fuß durch eine kleine Wanderung erreichbar ist. Wir fahren dafür von Labuan Bajo Richtung Süden. Die sogenannten Straßen abseits des Highways sind eher Schotterpisten. Schnell fahren ist hier nicht möglich. Durchgerüttelt kommen wir nach ca. 5 Stunden in Denge, dem Ausgangspunkt zum Bergdorf, an. 1,5 Stunden dauert der meist steile Weg bis ins Dorf. Bevor das Dorf betreten werden kann, muss mit einer Bambus „Klingel" auf Besuch aufmerksam gemacht werden. Wir dürfen dann direkt beim Dorfältesten vorstellig werden. Er begrüßt uns und erlaubt uns in seinem Dorf zu bleiben. Das Dorf besteht aus traditionellen runden so genannten Manggarai-Häusern aus Stroh. Wir schlafen und Essen mit den anderen Touristen in einem dieser Häuser auf dem Boden. Schade ist, dass wir mit den Einheimischen nicht in Kontakt kommen und die Touristen unter sich blieben. Die Nacht war kalt und der Boden hart. Aber im Endeffekt eine schöne aber auch einmalige Erfahrung für mich. Die Häuser sehen vom weiten wie kleine Schlumpfenhäuser aus. Nach dem Frühstück geht es für uns direkt weiter, da uns wieder eine lange Strecke nach Ruteng erwartet. Auch diese Straßen scheinen nicht besser zu werden. Kaum fahren wir in ein Dorf und werden als Touristen erkannt, ist es wie bei einem Domino Effekt und alle Menschen kommen aus den Häusern gerannt, winken, wollen high5 geben und rufen uns irgendetwas zu. Sobald wir in größeren Orten an einer Kreuzung oder Ampel stehen, wollen sich die Einheimischen neben uns unterhalten. Die häufigsten Fragen sind,“ wohin fahrt ihr? Woher kommt ihr? Was ist dein Name?“. Am Anfang waren wir nicht ganz so gesprächig, in Deutschland würde man wahrscheinlich gar nicht darauf eingehen, aber in Indonesien sind die Menschen einfach neugierig und freundlich. Die Schotterpisten ziehen sich am Strand entlang. Die Straßen im Landesinnere sind etwas besser, dafür geht es bergauf und bergab. Teilweise liegt in den Kurven Sand oder nach einer Kurve sind riesige große Schlaglöcher oder die komplette Straße ist aufgerissen- ohne ein vorheriges Hinweisschild. Zwar steht ab und an „ Hati- Hati" ( Vorsicht) am Straßenrand, aber überall lauern kleine Hindernisse. Das können auch Ziegen, Kühe, Hunde oder Menschen sein. Die angegeben Zeit auf Google Maps muß somit meistens verdoppelt werden. Auch wenn wir nach so vielen Stunden auf dem Roller immer froh sind in unserer Unterkunft anzukommen, macht es uns trotzdem viel Spaß und irgendwie glücklich. Anhalten und fahren, wie und wo man möchte. Von Ruteng geht es nach Bajawa und weiter nach Ende. Auf dem Weg kaufen wir uns Obst für unsere Pausen. Meistens finden wir für eine Pause den perfekten Platz z.B. mit Blick auf den Vulkan. Hier genießen wir unsere süße Wassermelone. Auf dem Weg sehen wir viele Arbeiter auf Reisfeldern, Frauen die im Fluss die Wäsche waschen, Kinder in Schuluniformen auf dem Weg zu oder von der Schule, Einheimische die mit ihren Kühen oder Schweine Gassi gehen, Straßenarbeiter oder auch einfach nur Grüppchen die irgendwo abhängen und wirklich alle schenken uns ein Lächeln sobald sie uns sehen. Vor uns fahren Bemos ( Pickup die als Taxi/Bus dienen) die voll gepackt mit Menschen, Kartons und Tiere ( Ziegen auf dem Dach) sind. Sie winken uns zu und rufen „ Hello Mister“ . Da können wir uns das Grinsen meistens nicht verkneifen. Die high 5 Marathons in den Dörfern sind auch nicht immer so einfach, da man ja noch immer auf einem Roller auf einer schlechten Straße fährt. Von Ende aus geht es in das kleine Dörfchen Moni, von dem sich der Kelimutu Nationalpark einfacher besuchen lässt. Wir hatten eigentlich geplant, wie die meisten Touren, den Kelimutu zum Sonnenaufgang zu besteigen. Wir gingen aber erstmal zum Sonnenuntergang zum Kelimutu. Die Straße dorthin war schmal, sehr kurvig, sandig und mit großen Schlaglöchern. Und da, wo sich sonst viele chinesische Touristen zum Sonnenaufgang drängeln, waren wir zum Sonnenuntergang ganz alleine. Was für eine Farbenpracht! Einfach nur Wunderschön. Die 3 Seen haben alle unterschiedlich Farben. Von türkis über grün und blau. Die Farben können sich durch Lichteinfluss und Ablagerungen wohl sogar rot oder schwarz färben. Wir genießen die Ruhe mit einer Mango und hören den Affen im Wald beim kommunizieren zu. In der Dämmerung fahren wir die Strecke mit unserem Roller zurück. Da wir im Dunkeln diese Strecke nicht fahren wollen und wir beim Essen hören, dass die Seen ihre Farbenpracht erst ab 9 Uhr, wenn die Sonne auf die Seen scheint, zeigen, beschließen wir nicht zum Sonnenaufgang hoch zu fahren. Dadurch entgehen wir zusätzlich auch den chinesischen Touren. Also geht es am Morgen um 8 Uhr wieder Richtung Kelimut. Mir haben die Seen und die Atmosphäre aber zum Sonnenuntergang besser gefallen. Da wir wieder eine lange Strecke bis nach Riung vor uns haben, laut Google Maps 4 Stunden, jedoch kann für uns und die schlechten Straßen diese Zeit verdoppelt werden, machen wir uns zeitig auf den Weg um vor der Dunkelheit in der Unterkunft einzutreffen. Nach einiger Zeit stehen sehr viele Menschen mit ihren Motorrädern, Busse und LKWs am Straßenrand. Es wirkte, als würden sie auf etwas warten. Es wurden immer mehr und wir dachten, vielleicht kommt gleich eine Art Parade. Alle zeigten uns jedoch, wir sollen weiter fahren. In einer Kurve kam uns keine Parade entgegen, sondern es gab eine Polizeikontrolle. Meine erste Polizeikontrolle in der ich selbst fahre. Eigentlich darf ich laut dem nationalen Führerschein keinen Roller fahren. Unsicher, ob ich mein Bestechungsgeld im Führerschein lassen soll, da so etwas auch in manchen Ländern nicht gestattet ist, oder das Geld doch heimlich wieder rausnehme. Unsicher, welche Erklärung ich habe, warum ich ohne Erlaubnis fahre…. Alles unnötige Sorgen in einem solchen Land. Als die Polizisten uns sehen, wird der Führerschein nicht mal angeguckt und stattdessen werden wieder Selfies mit uns gemacht. Ich möchte gar nicht wissen, in welchen Wohnzimmern zwischen Bildern von Familienmitgliedern ein Bild von mir hängt. Dann dürfen wir unsere Fahrt fortsetzten. Auch auf der anderen Seite stehen alle am Straßenrand und warten, das die Polizeikontrolle aufgehoben wird. Wir gehen davon aus, dass alle keinen gültigen Führerschein haben. Den Polizisten scheint dies völlig egal zu sein. 5 Minuten vor dem Sonnenuntergang erreichen wir völlig erschöpft unsere Unterkunft. So schön die Umgebung ist und das Fahren macht wirklich Spaß, ist es wirklich anstrengend und schmerzt im Hintern , Rücken und Knie. Von den größeren Ortschaften sehen wir meistens nur unsere Unterkunft, da wir direkt ins Bett fallen. Am nächsten Tag geht es zurück nach Ruteng. Diese Strecke ist meine absolute Lieblingsstrecke. Erst fahren wir an der Küste entlang, die Straßen sind zwar die schlimmsten bisher, aber die Flora und Fauna verändert sich stetig. Wir fahren durch muslimische und katholische Dörfer und werden überall herzlichst begrüßt, auch wenn die Dörfer sich optisch doch unterscheiden. Mein Eindruck ist, dass die katholischen Dörfer buntere Häuser haben. Als wir mal wieder in der knallen Sonne bergauf eine mit Schlaglöchern und großen Steinen übersäht Straße fahren, dachte ich mir, neben der Straße der Weg sieht viel besser und einfacher aus. Komplett falsche Einschätzung von mir! Ich verhakte mich zwischen zwei großen Steinen so sehr, dass sich mein Roller nicht mehr bewegen ließ. Auch mit Hilfe von Enja konnten wir den Roller kein Stück bewegen. Nun standen wir da in der heißen Sonne, das letzte Dorf hatten wir bereits seit einiger Zeit hinter uns gelassen und kein Handyempfang. Nach ca. 5 Minuten grübeln kam, ähnlich wie bei einer Fata Morgana, ein kleiner Bus mit einigen Einheimischen um die Ecke gefahren. Direkt sprangen 2 Männer aus dem Bus und übernahmen die Führung. Selbst sie hatten Probleme den Roller aus der Verankerung zu bekommen. Glücklicherweise konnten sie meinen Roller durch anheben vor - und zurück schieben befreien. Weiter ging es für uns Dank den helfenden Händen. Als wir durch ein kleines Dorf fuhren, sahen wir ein kleines Kiosk in dem wir Wasser kaufen wollten. Ich wartete draußen. Nach einigen Sekunden hatte sich bereits eine Traube neugierige Einheimische um mich versammelt. Englisch - Fehlanzeige. Die Verkäuferin kam mit Enja aus ihrem Kiosk und war sichtlich nervös, als sie nach einem Foto fragte. Alle starrten uns nur an , die Kinder mit großen Augen. Die Verkäuferin kam aus dem Foto machen und grinsen nicht mehr raus. Sie zeigte immer auf unsere Größe sagte was auf indonesisch und fing an zu lachen und mit ihr alle anderen, uns eingeschlossen, auch. Wir gehen davon aus, dass sie noch nie so große Frauen getroffen hat. Mit meinen 1,68m bin ich nicht groß für europäische Verhältnisse, jedoch einen Kopf größer als sie. Dieser kurze Stopp hat mich so begeistert, warum, kann ich nicht in Worte fassen. Diese Freundlichkeit, dieses wohlige Gefühl was ich hatte, das Lachen der Menschen… einfach alles. Ich grinste noch lange auf meinem Roller vor mich hin. Nach 8 Tagen gaben wir den Roller unbeschadet wieder zurück. Für uns hieß es dann auch nach 57 Tagen Abschied von Indonesien zu nehmen. Aber ich denke, es wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein, da es doch noch einige interessante Inseln gibt, die sich bestimmt auch stark von den bereits sehr unterschiedlichen besuchten Inseln unterscheiden. Unser Flug ging nach Singapur. In Singapur war ich zwar bereits schon, aber diese Stadt hat mir vor 2 Jahren schon gut gefallen. Den ersten Tag liefen wir 16km quer durch die Stadt, belohnten uns aber mit gutem Essen und „König der Löwen“ (was für ein toller Film) im Kino. Den 2. Tag verbrachten wir weitestgehend im „Hop on Hop off“ Bus und im „Gardens by the bay“ bei der Lichtshow. Dann ging es für uns nach Borneo auf der Malaysische Seite.
Von Lombok über Sumbawa nach FloresWir haben eine 2 Tage/ 1 Nacht Trekking Tour für den Berg Rinjani gebucht. Zu dieser Tour gehört ein Pick up in Kuta und eine Übernachtung in der Nähe vom Startpunkt in Senaru dazu. Leider ging es mir in der Nacht gar nicht gut, daher wusste ich bis morgens nicht, ob ich die Tour machen kann. Am nächsten Morgen ging es mir aber schon besser und ich entschied mich, die Tour zu machen, denn ganz so schlimm wird es schon nicht werden - dachte ich. Unser Guide kam uns pünktlich um 7 Uhr von der Unterkunft abholen und es ging los. Zum Team gehören neben dem Guide auch zwei Porter, die alle Utensilien wie Zelt, Schlafsack, Lebensmittel, Kochutensilien usw in Flip Flops mit 2 Körben an einer Stange auf dem Rücken auf den Vulkan tragen. Das ist harte Arbeit und trotzdem haben alle viel Spaß dabei und lachen viel. Was hier wieder extrem auffällt: alle Indonesier rauchen. In Indonesien rauchen wohl 90% aller Männer, die restlichen 10% habe ich bisher noch nicht kennengelernt. Und somit ist Indonesien der zweitgrößte Tabakmarkt nach China. Schon die ersten Kilometer waren für mich sehr kräfteraubend. Es ging zwar sehr schön durch den Dschungel, so dass die Sonne nicht auf uns knallte, aber schon nach einigen hundert Metern hatte ich das Gefühl, ich kann keinen Schritt mehr gehen. Jede Stufe, jeder Aufstieg zerrte jetzt schon an den letzten Kräften und es war nicht mal die Hälfte geschafft. Ich wollte und konnte nicht mal mehr quatschen, das heißt bei mir ja schon einiges. Bereits vor der Hälfte überlegte ich mir, wie ich das Überleben werde. Nach ca. 3 Stunden gab es ein sehr gutes Mittagessen, welches von den Portern direkt vor Ort gekocht wurde. Gut gestärkt mit neuen Kräften ging es auf in die zweite Hälfte. Die erste Stunde fiel mir wesentlich leichter, ich konnte reden, den schönen Weg durch den dichten Dschungel genießen und den Affen beim Klettern zu gucken. Die letzten 2 Stunden zum Gipfel gehen bergauf über Sand und wackeligen Steine. Dadurch wird der Aufstieg nochmal erschwert und ich muss gefühlt nach jedem 10. Schritt eine Pause machen. Würde nicht das Zelt am Kraterrand und eine genial Aussicht oben auf mich warten, hätte ich aufgegeben. Ein großer Lob an unseren Guide, der mich immer wieder versuchte, zu motivieren. Nach 6 Stunden, 1639 m über dem Meeresspiegel, kommen wir endlich an dem bereits von den Portern aufgestellten Zelt an. Die Aussicht von unserem Zelt ist einfach traumhaft. Von hier aus lässt es sich bis nach Bali blicken. Mit Popcorn, heißem Ingwertee und Pisang Goreng (gebackene Bananen) können wir die Aussicht auf uns wirken lassen. Unser Zelt steht etwas unterhalb des Kraterrands, da es aufgrund der Erdbebengefahr nicht näher erlaubt ist. Nachdem unsere Beine sich nicht mehr wie Pudding anfühlen, gehen wir ein kleines Stück hoch zum Kraterrand. Sofort fasziniert uns der Anblick des kleineren Vulkans im Kratersee. Ein paar Wolken und der Nachmittagssonne machen diese Aussicht, mit der ungewöhnlichen Stille und Farben, einfach unbeschreiblich schön. Hier verbringen wir einige Zeit, schweigend, von der Schönheit überwältigt. Am Zelt genießen wir beim Abendessen den schönen Sonnenuntergang. Sobald die Sonne weg ist, wird es eisig und windig auf dem Berg, so dass wir schnell ins windgeschützte Zelt hüpfen. Denn nach einer kalten Nacht, stehen wir schon wieder gegen 5 Uhr für den Sonnenaufgang auf. Der Sonnenaufgang ist zu dieser Jahreszeit von unserem Punkt zwar nicht optimal sichtbar, da die Sonne hinter dem Berg aufgeht, trotzdem gefällt mir das Farbenspiel mit dem See, dem Wald und dem Vulkan sehr gut. Nach dem Frühstück geht es wieder den Berg hinab. Die Strecke mit dem Sand wird gerannt, da die Rutschgefahr dann nicht so groß ist. Dass ein 4 stündiger Abstieg nicht unbedingt leichter ist als ein Aufstieg, zeigt sich schnell. Durch die hohe Kniebelastung treten schnell Schmerzen im Knie auf, ein Wanderstock schafft geringfügig Abhilfe. Am Ende sind wir froh, als wir endlich ankommen und mit wackeligen Beinen duschen gehen können. Wie heißt es so schön: nach den Schmerzen ist vor den Schmerzen oder Sport ist Mord? 3 Tage danach können wir wegen starkem Muskelkater kaum aufstehen, keine Treppen steigen oder liegen. Alles tut wahnsinnig weh. Aber alles zusammen, hat sich der Aufstieg und die Qualen trotzdem gelohnt. Da wir weiter gen Osten nach Sumbawa wollen, mieten wir uns in ein Zimmer im Guesthouse unweit vom Hafen in Ost-Lombok ein. Eigentlich wollten wir nur eine Nacht bleiben, beschließen aber kurzfristig, die unbekannteren Gilis östlich von Lombok mit einer Schnorchel-Tagestour zu besuchen. Im Osten von Lombok ist vom Tourismus auch noch nichts zu finden. Wir gehen ins Dorf um uns etwas zu Essen zu suchen. Nach einigen Straßen ohne sichtbaren Restaurants fragen wir eine junge Einheimische, die uns zuvor schon sehr euphorisch begrüßt hat, nach einem Restaurant. Englisch spricht sie nicht, versteht aber unsere Zeichensprache und gibt uns das Zeichen, ihr zu folgen. Und schwups, sitzen wir im Wohn-, Schlaf- und Esszimmer einer Familie. Keiner spricht wirklich Englisch, Google Übersetzer hilft uns da etwas weiter, da es für mich vegetarisch sein muss und für Enja nicht scharf sein darf, was eigentlich beides die indonesische Küche ausmacht! Es funktioniert und wir bekommen leckeren gebratenen Reis. Gefühlt das halbe Dorf kommt vorbei um Fotos zu machen oder uns einfach nur zu beobachten. Am nächsten Tag geht es zu den Gilis Kondo und Bidara zum Schnorcheln. Wirklich sehr schön und wir sind überall alleine und schnorcheln durch die Gegend. Ein sehr schönes Riff mit vielen bunten Fischen. Ich bin gespannt, wie Ostlombok und die Gilis in einigen Jahren aussehen werden, da ich bezweifle, dass der Tourismus sich nicht nach Osten ausweiten wird. Nochmals geht es zu unserer „Familie" essen. Der Onkel ist sichtlich erfreut über unseren zweiten Besuch und zeigt uns sein durch das Erdbeben zerstörte Haus, welches er gerade wieder aufbaut. Viele haben Angst, wieder in richtigen Häusern zu wohnen und leben daher in Notunterkünften aus Holz. Der nächste Tag führt uns nach Sumbawa. Vor meiner Reise wusste ich nicht, wo oder was Sumbawa ist. Sumbawa liegt östlich von Lombok und bisher noch nicht wirklich touristisch erschlossen. Das erschwerte vorab Informationen übers Internet zu bekommen, Hotels über Booking gibt es nur eine Handvoll auf der ganzen Insel, es wird daher eine kleine Reise ins Ungewisse. Da wir nie wissen, ob wir es zu unserem geplanten Tagesziel schaffen, reisen wir ohne ein gebuchtes Hotel. Von der Fähre, mal wieder mit einigen Selfies mit Einheimischen, geht es mit dem Bus nach Sumbawa Besar . Der kleine Bus fällt fast auseinander, Löcher im Boden, es wird im Bus geraucht und eigentlich wird im Bus fast alles transportiert. 3 Stunden geht es am nördlichen Inselrand durch Dörfer, am Strand entlang, vorbei an Bananenplantagen und Reisfeldern nach Besar. Besar gehört zu den „grösseren" Städten auf Sumbawa, aber außer einem Flughafen gibt es nicht viel. Wir bemerken bereits, dass die Einheimischen uns anders gegenüber treten als auf Bali oder Lombok. Etwas reservierter oder schüchtern, was jedoch auch an der Sprachbarriere liegen könnte, da doch einige kein Wort Englisch können. Von Besar wollen wir auf die Moyo Island. Selbst innerhalb des Landes ist es nicht einfach, Informationen zu erhalten. Es wirkt so, dass keiner so richtig sicher ist, wie die Transportmöglichkeiten innerhalb des Landes sind. Daher begeben wir uns um 8 Uhr morgens zum kleinen Hafen, in der Hoffnung, ein Boot nach Moyo zu erwischen. Das einzige Boot für Touristen fährt um 12 Uhr. Bis auf dem Boot haben wir in Sumbawa keinen anderen Touristen gesehen. Das kleine Boot verlässt dann nach 5,5 Stunden warten um 13.30h den Hafen um innerhalb von 2 Stunden nach Moyo Island zu fahren. Die Insel ist eigentlich relativ groß, jedoch gibt es bis dato nur einige kleine Unterkünfte, kein Restaurant und nur kleine Kioske. Die Insel wird wohl vermehrt durch Segelboote auf dem Weg von Bali nach Flores für einen Tagesausflug angefahren. Auf der Insel gibt es keine Autos, nur Roller oder Fahrrad, jedoch sind die zum ausleihen auch Mangelware. Wir entscheiden uns zum bekannteste Wasserfall auf Moyo „Mata Jitu“ zu Fuß zu gehen. Auf der Karte sah der Wasserfall nicht so weit entfernt aus. Letztendlich laufen wir 20km hin und zurück in Flip Flops. Der Weg über die Insel führt uns durch kleine Dörfer ( eigentlich eher 10 Holzhäuschen). Hier kommen die Kinder aus den Häusern gelaufen und rufen „ Hello Mister, Mister" winken uns zu oder wollen uns high5 geben. Selbst die Erwachsenen winken uns alle zu und fragen, wo wir herkommen. Auf der Insel scheint es nicht die Zurückhaltung wie auf dem Festland zu geben, vielleicht sind die Menschen hier auch nur die Touristen schon gewohnt. Der Wasserfall sieht mit seinen kleinen natürlichen Pools sehr schön aus. Ein Stück entfernt vom Wasserfall soll in einem natürlichen Pool sogar Lady Diana gebadet haben. Ohne andere Besucher können wir im klaren eiskalten Wasser baden. So schwer es war auf die Insel zu kommen, so schwer ist es auch wieder weg zu kommen. Wir entscheiden uns nicht an den Ausgangsort zurück zu fahren, sondern von der anderen Seite der Insel zum Festland zu gelangen. Dann haben wir uns einen großen Teil im Bus schon gespart. Von dort aus fahren jedoch keine „offiziellen“ Boote, sondern wir müssen jemanden Privat anheuern. Mit seinem kleinen Boot, in dem wirklich nur wir und unser Gepäck Platz finden, holt er uns ab und fährt uns ins 2 Stunden entfernte Calabai. Völlig durchnässt kommen wir in diesem kleinen Dorf an. Da es keine öffentlichen Toiletten gibt, dürfen wir bei Einheimischen im Haus die Toilette benutzen. Um zur Toilette zu gelangen, müssen wir durch das komplette Haus. Auf der Terrasse sitzen die Leute und spielen Gitarre, im nächsten Raum wird TV geschaut, im nächsten Raum wird gebastelt und in der Küche werden frische Kekse gebacken. Ziemlich viele Leute finden Platz in dem Haus und jeder ist sichtlich überrascht, aber auch erfreut, uns zu sehen. Während wir auf den Bus für das 6 Stunden entfernte Birma warten, werden wir zum Essen im Wohnzimmer eingeladen. Auf dem Boden sitzend gibt es Reis mit Tempe und Gemüse (für Enja gibt es Krabben). Da uns Sumbawa zum Reisen nicht zusagt, haben wir uns entschlossen, Flores und Komodo zu bereisen bis unser 2 monatiges Visa ausläuft. Der alte Bus sammelt uns ein und fährt, ähnlich wie in Sri Lanka, mit lauter Techno Musik, viel zu schnell über die kurvige, staubige und hügeligen Straßen. Die Männer rauchen ihre ekeligen Nelkenzigaretten und von draußen kommt der Geruch von verbranntem Plastik in den Bus. Keine gute Kombi für mich und meinen Magen….. Nach einer Nacht in Bima geht es mit der Fähre in 7 Stunden von Sape nach Labuan Bajo auf Flores. Labuan Bajo wird von vielen als Ausgangsbasis zur Komodo Tour oder zum Tauchen benutzt, dem entsprechend kann in diesem kleinen Städtchen ordentlich Geld gelassen werden. Die Stadt hat einiges vor, da überall groß gebaut wird, obwohl die Regierung plant, die Komodo Inseln für Touristen zu schließen, um der Natur eine Erholung zu gönnen. Wir entscheiden uns auch fürs Tauchen, da es in Komodo die besten Tauchplätze weltweit geben soll. Mit dem Boot geht es morgens los um bis nachmittags 3 Tauchplätze anzufahren. Tatsächlich springen wir vom Boot in das schöne 28° C warme türkisfarbene Wasser. Am ersten Tauchspot sehen wir bestimmt 15 Schildkröten. Einige davon sind wirklich riesig. Egal wie viele Schildkröten ich bereits unter Wasser gesehen habe, ich freue mich immer wieder, wenn ich welche antreffe. Schildkröten wirken immer so im Einklang mit sich selbst und lassen sich durch nichts stören. Der 2. Tauchspot ist eine Art Pyramide mit Korallen. Sehr viele bunte große und kleine Fische und es herrscht ein reges Treiben. Wir fangen auf 22 Metern Tiefe an und bewegen uns stufenartig langsam wieder hoch. Auch die Strömung ist nicht zu unterschätzen. Der 3. Tauchgang ist nicht so bunt, hat viele Weichkorallen über die wir hinweg tauchen und wir sehen ein paar Weißflossenhaie. Alle 3 Tauchgänge sind super schön, jedoch besonders der 2. Tauchgang war viel zu überfüllt mit Tauchgruppen. Es ist auch immer wieder traurig zu sehen, wie einige Taucher mit den empfindlichen Korallen umgehen. Komodo Nationalpark hat wirklich einen großen und schönen Fisch- und Korallenreichtum. Für die letzten Tage in Indonesien, bevor unser Visa ausläuft, leihen wir uns für 8 Tage einen Roller, um Flores zu erkunden. Unser Plan ist es, bis ca. zur Mitte der Insel, wo der Vulkan Kelimtu mit seinen 3 verschiedenfarbigen Seen liegt, zu fahren. Wir packen unseren kleinen Rucksack, der große bleibt im Hostel, klemmen ihn wischen unsere Füße und düsen los.
Von Bali nach LombokPat kommt für eine Woche nach Bali und hat einiges auf seiner Bucketlist. Das klingt nicht nach einer relaxten Woche. Unser Weg führt vom Flughafen 2,5 Stunden in den Norden von Bali nach Amed. Zufälligerweise haben wir ein Bungalow in einem Tauchresort gebucht. Daher überrede ich Pat bereits auf der Fahrt, seinen Tauchschein dort zu machen, damit wir gemeinsam mal tauchen können. Tatsächlich gefielen ihm die Tauchschule sowie die Lehrer so gut, dass er einen 3 Tages- Tauchkurs OWD bucht. Am zweiten Tag geht es für Pat zum Tauchen ans USS Liberty Wreck . Dieser Tauchspot soll einer der besten in Bali oder vielleicht sogar in Indonesien sein. Daher lass ich mich von Juan, dem Manager, überreden, mit ihm dort ganz relaxt tauchen zu gehen und sogar einen Teil zusammen mit Pat. Dieser Tauchspot ist wirklich traumhaft schön. Das alte Wrack ist voller Korallen, unterschiedlichen Fischen und man kann sogar durch einige Räume durchschwimmen. Einfach traumhaft! Ich kann jedem Taucher einen Besuch an dem USS Liberty Wreck empfehlen! Mir wurde schon öfters gesagt, dass ich der perfekte Tauchlehrer sei, da ich sehr relaxt unter Wasser bin und einen grandiosen Luftverbrauch habe. Daher können Juan und ich 72 Minuten unter Wasser bleiben. So lange war ich noch nie am Stück tauchen, hätte aber auch noch länger dem Treiben der Fische zuschauen können. Vielleicht sollte ich doch nochmal in mich gehen und überlegen, ob ich vielleicht mein Hobby zum Beruf machen sollte. Für den nächsten Tag liehen wir uns einen Roller, um die Umgebung zu erkunden. Eigentlich wollten wir nur eine kleine Tour machen. Diese eskalierte jedoch etwas und somit fuhren wir 6 Stunden durch die Gegend. Erst ging es zum „heaven's gate". Ein Temple, der durch Instagram berühmt wurde. Auf den gemachten Bildern sieht es so aus, als würde der Tempel bzw. das Gate im Wasser stehen. Stattdessen wird von einem Fotografen (manche stehen hier 2 Stunden in der Schlange an, um ein Bild zu bekommen) ein Spiegel unter die Kamera gehalten. Daher ist dieser Spot dann doch etwas enttäuschend im Endeffekt. Noch ein kurzer Stopp am schönen Wassertempel, bevor es durch Reisfelder, Dschungel, Berge und kleine Dörfer Richtung Küste ging. In den kleinen Dörfern im Dschungel winken uns die Menschen zu, wahrscheinlich fahren nicht oft Touristen durch ihr Dorf. Da Pat einige Tattoos hat, na gut eigentlich ist sein kompletter Körper ein Kunstwerk, werden wir immer von Einheimischen angesprochen, sobald wir irgendwo anhalten und so kommen wir schnell ins Gespräch. Es ist mal wieder schön zu sehen, wie einfach die Menschen hier zusammen mit Kühen, Hühner, Hunden und Katzen leben und wie wenig zum glücklich sein benötigt wird. Obwohl ich mich selbst als „Miss Navigation“ betitle, vergesse ich doch zu oft zu navigieren, so dass wir uns regelmäßig verfahren. Aber Umwege erweitern ja bekanntlich die Ortskenntnisse und so kommen wir doch an einigen schönen Orten vorbei, die man sonst nicht gesehen hätte. Nach 6 Stunden, einem platten Hintern, aber glücklich geht es bereits um 19.30h ins Bett, da der Wecker um 00:30 h wieder klingelt. Um 1 Uhr werden wir von unserem Taxi zur Sonnenaufgang-Wanderung am Vulkan Mount Batur abgeholt. 2 Stunden fahren wir mit dem Taxi, dann gibt es ein kleines Frühstück. Bereits beim Frühstück ist uns eiskalt und auf dem Vulkan wird es nicht wärmer, im Gegenteil. Ich war zwar mit Pullover, Windbraker-Jacke und kurzer Hose ausgestattet, Pat hatte jedoch nur T-Shirt und kurze Hosen an. Ob es für uns zu früh war, den Kopf einzuschalten oder warum wir im Sommeroutfit den Berg besteigen wollten, wissen wir nicht. Pat bekam den Pullover von unserem Fahrer und wir liehen uns lange Hosen bei den Verkäuferinnen am Eingang– ja, die Frauen wissen wie bei Touristen Geld gemacht werden kann. Ausgestattet mit Taschenlampe ging es dann ca. um 4 Uhr los. Natürlich sind wir nicht die einzigen, die den Sonnenaufgang auf dem Vulkan sehen wollen. Somit zieht sich eine komplette Lichterkette den Berg hinauf. Bei mancher Bekleidung ist eher die Frage, ob es eigentlich auf einen Laufsteg gehen sollte anstatt auf den Vulkan. Wir empfanden den Aufstieg nicht ganz so schwierig, jedoch stellten wir die Sicherheit in Frage, da doch einige Meter ohne Halterung in der Nähe des Abgrunds geklettert werden musste. Nach ca. 1:45 Stunden kommen wir oben an. Es ist eiskalt, wirklich eiskalt, und super windig auf dem Berg. Mir frieren die kompletten Finger und das Gesicht ein! Es ist etwas wolkenverhangen, doch durch den Wind kann doch ab und zu ein Blick auf den Sonnenaufgang erhascht werden. Ich liebe Sonnenaufgänge, besonders von einem Berg der vorher bestiegen wurde, denn dann weiß ich, wofür sich die Anstrengung gelohnt hat. Dieser Moment, diese Stille und diese wundervollen Farben, einfach wunderschön. Ein schöner neuer Tag wird begrüßt, in dem wir gesund sind und einem so viele Möglichkeiten offen stehen. Der Weg zum Ausgangspunkt ist aufgrund der vielen Menschen, die gleichzeitig absteigen, etwas tricky. Wir kommen aber gut an und sind um 11 Uhr zurück im Hotel. Für uns geht es direkt weiter nach Semukul. Nach diesem Ort ist der Wasserfall in der Mitte von Bali benannt. Der Semukul Wasserfall wurde zu den schönsten Balis' gekürt und den wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Obwohl uns einige Einheimische erzählen, dass die Wasserfälle nur mit einem Guide erkundet werden dürfen, machen wir uns alleine auf den Weg, denn -no risk no Fun! Und letztendlich sparen wir dadurch einiges an Geld und es klappt super! Da wir früh losgehen und direkt in der Nähe wohnen, sind kaum Leute unterwegs. Durch den Dschungel geht es zum Semukul Wasserfall. Der liegt mitten im Dschungel. Wunderschön fällt er viele Meter tief. Das Wasser ist eiskalt, aber nach der kleinen Wanderung eine schöne Abkühlung. Viele Vögel und Schmetterlinge lassen sich hier sichten. Weiter geht es zu Fuji und Secret Wasserfall. Beide auch sehr schön gelegen und kaum besucht. Von den Wasserfällen ging es gefühlte 1000 Stufen in das nächste Dorf zum Mittagessen. In einer kleinen Warung (so werden die kleinen Restaurants genannt) mit Blick über die grünen Reisterrassen gab es Nasi- (Reis) und Mie (Nudeln) Goreng. Pat wollte unbedingt zu der natürlichen Wasserrutsche, von der er gehört hat. Wo genau die liegt ist aber noch nicht ganz klar. Daher geht es quer durch die Reisterrassen, bergauf und bergab, auf der Suche nach der Water slide. Und wirklich finden wir diese. Es sind einige einheimische Familien da, die dort ihren Tag verbracht haben. Und tatsächlich ist diese Wasserrutsche nicht nur für Kinder toll. Erst war mir nicht ganz wohl dabei, da ein Verletzungsrisiko nicht ganz ausgeschlossen ist. Nachdem aber Pat und einige andere Erwachsene vor Freude schrien und lachten, dachte ich mir mal wieder „ no risk, no fun" und setzte mich auf einen kleinen Reifen und rutschte los! Es hat wirklich super viel Spaß gemacht. Auch hier waren wir als einzige offensichtliche Touristen die Attraktion. Jeder wollte uns den Vortritt lassen, uns aus dem Wasser helfen und die Kinder fragten uns sehr neugierig „ what‘s your name" . Es gibt in Indonesien wohl ein relativ bekanntes Lied mit meinem Namen, da 90% der Einheimischen meinen Namen singen, sobald ich den nenne. Für Pat war die Woche schon rum und er flog nach Deutschland zurück und für mich ging es weiter zur Nachbarsinsel Lombok auf die Insel Gili Air. Auf der Insel gibt es keine Autos oder Roller sondern nur Fahrrad oder Pferdekutsche. Letzteres würde ich nicht empfehlen, da die Tiere nicht glücklich aussehen und gut behandelt werden. Ich entschied mich, entgegen meinen Drang mal wieder ständig aktiv zu sein, einfach mal nichts zu machen auf der kleinen Insel. Stattdessen nur die kleine Insel zu umrunden, was in 2 Stunden möglich ist, Ananassaft zu trinken, den Sonnenuntergang zu genießen und zu lesen. Das gelang mir dann auch ziemlich gut. Abends treffe ich mich mit Linda, sie habe ich in Kuala Lumpur kennengelernt und sie ist aktuell auf Gili Air, um ihren Dive Master zu machen. Da merkt man doch, wie klein Südostasien ist oder alle haben eine ähnliche Route, da ich doch einige Bekannte nochmal in einem anderen Land wiedergetroffen habe. Wie es der Zufall so möchte, gehe ich für einen Kaffee in ein kleines Restaurant. Da kein Tisch mehr frei ist, setze ich mich zu einem anderen Mädel und wir kommen schnell ins Gespräch. Sie ist noch mit einer anderen Gruppe Mädels verabredet, wo ich mich dazu geselle. Hierbei treffe ich auf Enja aus der Schweiz, die genauso wie ich, über Land nach Flores reisen möchte. Somit habe ich meinen nächsten Travelbuddy gefunden und wir werden ab Kuta (auf Lombok gibt es ebenfalls ein Surfer Städtchen namens Kuta) zusammen reisen.
Mit einem kleinen Boot geht es zusammen mit den Einheimischen und ihrem gefangenen Fisch nach Senggigi. Jedem, dem ich mein nächstes Ziel nenne, fragt mich, was ich denn da wolle. So richtig weiß ich das auch nicht. Ich dachte, ich reise mal etwas abseits der üblichen Route. 2 Tage später wusste ich auch, dass es die richtige Entscheidung war. In Senggigi „feier“ ich zusätzlich meine halbjährige Reise- 6 Monate bin ich bereits unterwegs! Ich kann sagen, dass es die beste Entscheidung für mich war. Kein Neurodermitis, kein Sodbrennen, kein Herzrasen mehr. Da realisiere ich erst, was der Stress all' die Jahre in mir ausgelöst hat. Klar, auch auf Reisen ist nicht alles immer „Friede, Freude, Eierkuchen", aber ich nehme es entspannter und mache nichts, was mir nicht gefällt. Ich freue mich auf die weitere Zeit und alles was noch kommt! In Senggigi wollte ich mir entspannt den Sonnenuntergang angucken, werde aber dauernd von Einheimischen angesprochen. Wir quatschten so lange, dass ich den Untergang verpasse. Die Einwohner von Lombok haben nach dem Erdbeben letztes Jahr unter dem Fernbleiben von Touristen zu kämpfen und freuen sich über jeden Gast. Am nächsten Tag fahre ich mit dem Roller der Küste entlang Richtung Norden. Vorbei an tollen verlassenen Stränden. Hier ist das Erbeben durch einige verlassene und zerstörten Häuser noch sehr sichtbar. In kleinen Warungs an den Stränden wird günstiges Essen gekocht. Ich habe das Gefühl, sobald ein Tourist kommt, werden sie etwas nervös und wollen es für jeden perfekt machen . Wir schlürfen eine Kokosnuss am Strand und der Rückweg geht über das Landesinnere. Die kurvenreiche Straße führt uns vorbei an Affen, überladenen Trucks und Roller, winkenden Kindern, Dschungel und Reisterrassen. Eine unglaublich schöne Route. Die Insel und ihre Bewohner habe ich jetzt schon ins Herz geschlossen. Es geht weiter in den Süden zu Enja und dem Surfer-Hotspot Kuta. Kuta ist ein ganz kleines Städtchen und alles dreht sich ums Surfen oder guten Kaffee, Smoothie Bowls und Essen. Wir bleiben 7 Tage in Kuta, leihen uns einen Scooter und erkunden die Umgebung. Einen Tag geht es entlang der westlichen Küste zu unterschiedlichen Stränden und auf einen Berg zum Sonnenuntergang, den nächsten Tag Richtung Osten an der Küste entlang und den darauffolgende Tag ins Landesinnere zu unterschiedlichen Wasserfällen. Den anderen Tag geht es in die Inselhauptstadt Mataram Enjas' Reisepass abholen und Shopping, den Tag darauf wird Enjas' Geburtstag gefeiert, gesurft und das Leben genossen. So schnell geht eine Woche vorüber. Am Reisen liebe ich, nicht zu wissen, welcher Tag noch welches Datum es ist, sondern einfach nur den Tag zu genießen. Nach den relativ relaxten 7 Tagen geht es für uns zum Vulkan Mount Rinjani. Wir entscheiden uns für ein 2 Tage / 1 Nacht Trekking. Geschlafen wird in einem Zelt auf dem Berg. Kurzfristig entschieden Connor und ich uns doch erstmal auf Koh Tao zu treffen, da er seinen Advanced Diver machen wollte. Auf Koh Tao war ich ja bereits im Februar und die Insel hatte mir doch sehr gut gefallen bzw. hatte ich beim ersten Mal durch meinen Tauchkurs nicht so viel gesehen. Dieses mal ging es nach Connor's Tauchstunden mit dem Roller über die Insel zu unterschiedlichen kleinen Buchten und Aussichtspunkten. Da die Insel gerade einmal 21km2 groß ist, haben wir die Insel relativ schnell durchquert. Trotz der vielen Tauchshops und Touristen mag ich die Koh Tao. Für mich ging es dann auch nochmal, zusammen mit Connor, unter Wasser. Dieses mal tauchten wir durch große Fischschwärme, sahen kleine Rochen und viele andere bunte Fische. Auch wenn ich die ganze vorherige Organisation, wie Taucherausrüstung anprobieren, fertig machen und mit dem Boot fahren nicht so gerne mache, entspannt mich das Tauchen aber vollkommen und ich bin glücklich und könnte stundenlang unter Wasser bleiben. Leider konnte ich nur einmal tauchen auf Koh Tao, da ich mich nach dem Tauchgang etwas erkältet habe. Nach 4 Tagen Koh Tao ging es für uns nach Koh Phangan. Zum ersten Mal zeigt das Wetter was Regenzeit bedeutet. Nachts fing es an in Strömen zu regnen und der Regen hielt bis zum Nachmittag an. Somit war die Überfahrt nach Koh Phangan sehr nass und -für mich- zum ersten Mal sehr kalt. Da Connor die „Männergrippe" hatte, konnte er sich nicht bewegen und musste im Bett liegen. Ich spazierte am Strand entlang, las ein Buch und ließ mich massieren. Durch die Regenzeit waren alle Klamotten klamm und überall waren so viele Mücken, was die Zeit außerhalb unseres Bungalow doch etwas verkürzte. Für mich ging es dann wieder nach Bangkok um nach Bali zu fliegen, wo ich meine Freundin Saskia am Flughafen treffen sollte und wir zusammen einen Surfkurs machen wollten. Da Connor ein paar Tage später wieder in die Heimat flog, fuhren wir zusammen 12 Stunden mit Fähre und Bus nach Bangkok. Mit dem Doppeldeckerbus hatten wir mal wieder wahnsinnig Glück und bekamen extra breite Sitze im unteren Abteil, wo außer uns nur noch eine Person saß. Nach einer kurzen Nacht ging mein Flieger um 6 Uhr nach Denpasar, Bali. Schon in der Nacht wurde ich von Saskia informiert, dass sie nicht pünktlich nach Bali kommt, da ihr Flieger in Deutschland aus technischen Gründen nicht abheben konnte. Einen neuen Flug hatte sie bis dato noch nicht. Ich wollte eigentlich nie nach Bali, irgendwie hat mich diese Insel nie gereizt. In meiner Vorstellung war Bali super touristisch, dreckig und nichts besonderes. Doch bereits am Flughafen fühlte ich mich schon wohl. Und nach 2 Wochen hat mich die Insel doch etwas von sich überzeugt und ich kann verstehen, warum so viele Menschen gerne nach Bali kommen. Die SurfWg liegt mitten in den Reisfeldern in der Nähe von Canggu. Wir hatten einen Surf- Anfängerkurs gebucht. Saskia bekam einen neuen Flug und kam 1 Tag verspätet an. Da es nicht weit entfernt ein kleines Erdbeben im Meer gab, waren die Wellen aktuell sehr hoch. Das hielt die Lehrer aber nicht davon ab, uns Frischlinge ins Meer zu scheuchen. Nach 5 Minuten Theorieübung am Strand, ging es direkt ins kalte Wasser. Nach einigen Bauchplatschern stand ich doch relativ schnell wieder. In unserer Gruppe sind auch Judith und Julia. Mit denen verstehen wir uns auf Anhieb super, so dass es bei den teilweise langen Fahrten durch den dichten Verkehr zu den Stränden immer sehr lustig im Van zugeht. Und selbst unsere indonesischen Lehrer uns nur noch „crazy German girls„ nennen. Abends nehmen wir uns die kostenlosen Camp-Roller und fahren durch chaotischen Verkehr zu den unterschiedlichsten Strandbars. Niemals hätte ich gedacht, in einem solch chaotischen Verkehr zu fahren, aber getreu meinem Motto „no risk, no fun" mache ich es einfach! Die nächsten Surfstunden waren ein Auf und Ab. Mal funktionierte gar nichts und das nächste Mal fühlte ich mich fast wie ein „Pro". Es machte mir auf jeden Fall so viel Spaß und mein Ehrgeiz wurde geweckt, so dass ich immer wieder gegen die Wellen kämpfte um eine kleine weiße Welle zu erwischen. Obwohl ich am zweiten Tag im Sand umgeknickt bin und ich kaum laufen konnte, waren die Schmerzen im Wasser vergessen. Auch waren wir als Anfänger mit einem Softboard unterwegs, diese Boards haben eine raue Oberfläche um einen besseren Halt zu bieten. Doch diese Oberfläche verursachte Schürfwunden auf unseren Knien und starke Brandblasen an meinen Händen. Ich konnte mir kaum das Gesicht waschen aber im Meer beim Surfen war alles vergessen. Nach 5 Tagen im Surfcamp ging es für uns zusammen mit Julia, sie reist 2 Wochen alleine in Bali, also beschlossen wir uns zusammen zu tun, nach Nusa Lembongan. Diese Insel ist für mich jetzt der Inbegriff der „Honeymoon" Insel. Nur Pärchen und um 22 Uhr werden die Bürgersteige hochgeklappt. Trotzdem hat die Insel mir sehr gut gefallen mit den kleinen Stränden, schönen Cafes und beeindruckenden Sonnenuntergänge. Wir düsen mit unseren Rollern quer über die Insel und auch zur Nachbarinsel Nusa Ceningan . Am zweiten Tag auf der Insel wird meine Kreditkarte von einem Bankautomaten ohne jeglichen Grund eingezogen. Da dies meine Hauptkarte ist, lag mir doch viel daran, diese Karte wieder zu bekommen. Ein Bank Office gibt es auf der Insel nicht. Nach längerem telefonieren, wird uns mitgeteilt, dass am Mittwoch ein Techniker zu dem Bankautomaten kommt. Eine Uhrzeit kann uns nicht genannt werden. Deshalb begebe ich mich um 9 Uhr morgens zu diesem Bankautomaten und warte. Erst davor, dann gegenüber im Cafe. Ganze 6 Stunden sitze ich da mit Blick auf den Automaten. Nachdem der Kellner erfuhr, warum ich da sitze, meinte er, dass der Techniker so spät nicht mehr komme, da in einer Stunde die letzte Fähre fährt. Ich hinterlasse meine Handynummer, falls er am nächsten Morgen kommt bevor ich da bin. Saskia, Julia und ich entschieden uns dann noch zum anderen Ende der Insel zu den Magrovenwäldern zu düsen. 20 Minuten nachdem wir das Cafe verlassen haben, blicke ich auf meine Handy und habe einige Anrufe und Kurznachrichten in Abwesenheit, in denen der Kellner hofft, dass ich bald komme. Der Techniker ist doch noch aufgetaucht. Panik macht sich breit, jetzt doch die Karte nicht zu bekommen, da der Rückweg länger dauert als der Techniker Zeit hat. Eigentlich ohne Hoffnung fragte ich den Kellner, ob der Techniker ihm die Karte aushändigen könnte. Und tatsächlich ticken die bürokratischen Uhren auf Nusa Lembongan etwas anders. Ohne jegliche Dokumente oder Ausweise ließ der Techniker die Karte im Cafe zurück-zu meinem Glück. Auf der Insel „feier“ ich auch meinen Geburtstag. Zum Geburtstag schenke ich mir selbst einen Tauchgang, in der Hoffnung, Manta Rochen zu sehen. Tatsächlich treffen wir beim Tauchen auf diese Schönheiten. Diese großen Geschöpfe übertragen auf mich immer eine vollkommene Ruhe! Richtig entspannt nach dem schönen Tauchgang lassen wir den Tag mit ein paar leckeren Cocktails ausklingen. An meinen 35. Geburtstag werde ich mich wohl immer erinnern können. Das Roller fahren in Asien für Touristen öfters schmerzlich endet, erfahren wir dann am letzten Abend. Julia und Saskia fahren auf einem Roller und müssen plötzlich wegen Gegenverkehr auf Sand so stark bremsen, dass der Roller ausrutscht und mit den beiden auf die Seite fällt. Die Schürfwunden am Arm und Knie sind so verdreckt, dass diese umgehend im Krankenhaus gereinigt werden müssen. Ein Glück ist nichts schlimmeres passiert, jedoch fällt schwimmen und wandern jetzt erstmal aus! Nach 5 Tagen geht es für uns in die Hippie- und Yoga Stadt Ubud. Diese Stadt liegt, umrandet vom Dschungel und Wasserfällen, im Zentrum von Bali. Hier futtern wir uns durch sämtliche vegane Restaurants und Cafes. Für einen Tag mieten wir uns einen Fahrer, der uns nach Munduk im Norden von Bali fährt. Hier gibt es im „Waterfall Breeze Eco Cafe“ direkt am Wasserfall den Kopi Luwak (Katzenkaffee), der jedoch von freilaufenden Fleckenmusangs gewonnen wird, den wir unbedingt probieren wollten. Tatsächlich schmeckt der Kaffee ziemlich gut! Zwischendurch halten wir an Wasserfällen, am See und Tempeln an. Besonders an Bali ist, dass jedes Haus seinen eigenen kleinen Tempel im Innenhof hat. Die Tempel werden jeden Morgen mit reichlichen Opfergaben, wie Blumen, Zigaretten, Honig und Keksen geehrt. 2 Wochen Urlaub gehen doch relativ schnell um, so dass Julia und Saskia ihren Heimflug antreten müssen. Eine Nacht – ein Glück nur eine Nacht - verbringen wir in der von australischen Touristen überfüllten Stadt Kuta. Der eine Urlaub endet und der andere beginnt. Somit freue ich mich auf Pat, ein langjähriger Freund aus Köln, der mich für eine Woche auf Bali besucht. Aktuell könnte ich Bali so oder so nicht verlassen, da mein Reisepass zur Erweiterung meines Visas bei einer Agentur liegt….
In Kalpitiya verlängert sich die Ausgangssperre bis zum nächsten Tag um 16 Uhr. Dann wird sie für 2 Stunden außer Kraft gesetzt um dann von 18 Uhr bis um 10 Uhr morgens wieder angesetzt. Da wir nicht darauf vorbereitet waren, mussten wir unsere Wasser in der Zeit gut einteilen. In den 2 Stunden ohne Sperre, sieht es in den kleinen Geschäften und Straßen so aus, wie in Deutschland vor einem Feiertag. Jeder muss schnell seine Vorräte aufstocken. Nach 3 Tagen wird auch die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben. Dana, eine Freundin und Arbeitskollegin von Sebi , kommt pünktlich zum Anfang der Saison mit ihrer Mutter wieder nach Sri Lanka. Da aufgrund der aktuellen Situation die Touristen noch fernbleiben , verbringen wir die Tage am Strand oder am Pool. Wir sind alle im Meer und genießen das warme Wasser, was mit 29°C nicht wirklich erfrischend ist. Ich kämpfe etwas mit dem zwicken der kleinen Quallen auf meiner Haut, als Sebi hektisch anfängt zu paddeln. Eine Wasserschlange schwimmt im Wasser. Panisch versuchen wir aus dem Wasser zu kommen. Am Strand sehe ich 2 rote Stiche an meinem Fuß, die einem Schlangenbiss ähneln. Unsicher, ob ich nun gebissen wurde, da ich mich mehr auf die Quallen konzentriert habe und ob mein Körper die plötzlich auftretenden Schmerzen jetzt einbildet und es nur alte Ameisenbisse sind. Auch die Einheimischen am Strand konnten einen Schlangenbiss nicht wirklich ausschließen. Da es mir doch jetzt etwas mulmig wurde, entschieden wir uns kurz einen Arzt aufzusuchen. Die Arztpraxen hier sind natürlich nicht ansatzweise mit denen bei uns zu vergleichen. Ein kleiner Raum nur mit einem Vorhang getrennt. Den Arzt hätte ich auch nicht direkt als Arzt erkannt. Nachdem wir ihm alles erzählt haben und er den „Biss“ angeschaut hat, verwies er uns direkt ins nächste Krankenhaus. Auch er konnte keinen Biss ausschließen. Das nächste kleine Krankenhaus ist nicht weit entfernt. Dort eingetroffen, saßen alle Mitarbeiter im Kreis und bastelten Lampions für den bevorstehenden Feiertag. Der Arzt musste auch erstmal telefonisch verständigt werden. Es kam eine Frau mit ihrem Kind und setzte sich neben mich, so dass ich sie erstmal fragen musste, ob sie der Arzt hier sei. Sie schaute sich den Biss an und war sich auch unsicher. Also musste ein schneller Bluttest her. Wenn das Blut nach 20 Minuten gerinnt, ist alles in Ordnung, wenn nicht, ist es vergiftet und ich müsste direkt in die nächstgrößere Stadt. Mein Blut war nach 20 Minuten halb geronnen, halb nicht. Damit wusste die Ärztin jetzt auch nicht wirklich was anzufangen und meinte, ich sollte unter Beobachtung in diesem Krankenhaus bleiben. Ich lehnte eine Nacht in diesem Krankenhaus dankend ab und entließ mich auf eigene Verantwortung. Sobald sich irgendwas verändert, sollte ich schnellstmöglich wiederkommen. Der Nachbar von Sebi kam Abends noch vorbei und versuchte mit einer Limette und einer am Stein abgeriebenen Rinde das Gift aus meinem Körper zu ziehen. Letztendlich habe ich den möglichen Schlangenbiss ohne Komplikationen überstanden. Am nächsten Morgen entdeckte ich auf meinem Rücken etwas, was da vorher nicht gewesen ist. Es sah aus wie ein entzündeter Stich, aber doch auch anders. Ich versuchte es erstmal paar Tage mit Cortison. Bilder wurden nach Deutschland gesendet, doch eine Ferndiagnose konnte nicht erstellt werden. Nach ein paar Tagen ohne Veränderung ging es nach Puttalam ins Krankenhaus zu einem Hautarzt. Um 16h sollte der Arzt anfangen und ich bin die 4. in der Reihe. Da insgesamt 4 unterschiedliche Ärzte in den kleinen Räumen untergebracht sind, sind auch dementsprechend viele Leute vor den Räumen. Die Singalesen gehen auch nicht alleine zum Arzt, sondern werden von der ganzen Familie plus Oma und Opa begleitet. Wir sind in dem Vorraum die Hauptattraktion. So etwas wie Privatsphäre kennen die Singalesen nicht. Sehr offensichtlich starren die meisten uns an und stellen sich sehr nah an uns. Der Arzt ist auch sichtlich erfreut über meinen Besuch und fragt mich über meine Reise aus und ist sehr glücklich, dass ich trotz der Umstände im Land geblieben bin. Er diagnostiziert das „etwas“ auf meinem Rücken und bietet mir an, es direkt im kleinen Kabuff zu entfernen. Er öffnet seinen Koffer, der wie ein Versuchskoffer aus dem Physikunterricht aussieht, betäubt meine Stelle und fängt an zu Fräsen oder so ähnlich. Was genau gemacht wurde, bin ich mir nicht sicher. Es ist weg und ich habe eine kleine Wunde. Mit Dana, Beate und Sebi verbringe ich fast meine kompletten Tage in Kalpitiya. Morgens frühstücken wir zusammen und Abends spielen wir des Öfteren Karten, lachen bis wir keine Luft mehr bekommen und haben eine gute Zeit. Dazwischen versuche ich Sebi's Hund „Schnauzi“ so gut es geht zu verwöhnen. In diesen Hund habe ich mich komplett verliebt und könnte ihn stundenlang beobachten und mein Herz geht auf! Zusätzlich hat mir eine süße Spitzmaus, ich wusste gar nicht wie süß die sind, das Leben zu verdanken. Während der Ausgangssperre fanden wir die kleine in der Lebendfalle. Normalerweise werden die dann doch sehr qualvoll umgebracht. Ich hätte das nicht mit mir vereinbaren können und überredete Sebi, die Maus am Strand freizulassen. Bis dahin fütterte ich sie in ihrem Käfig und zwei Tage später brachten wir sie in die Freiheit. So gerne ich auch länger bleiben könnte , da ich mich absolut wohl fühle, bekomme ich trotzdem das Gefühl, ich muss langsam weiter. Nach 64 Tagen verlasse ich Sri Lanka und fliege nach Phuket. Am Flughafen musste ich einige Tränen verdrücken. Freue mich aber auf etwas Neues und werde auch erstmal wieder alleine reisen. Nach 7 Stunden Flug kam ich etwas übermüdet in Phuket an. Ich hatte mir in Patong ein Hostel gebucht. Bis dato war mir Patong kein Begriff. Aber recht schnell wurde mir klar, dass es sich um eine reine Touristen und besonders auf den Sextourismus ausgelegte Stadt handelt. Preislich kommt es schon sehr nah an deutsche Preise ran. Ich schlenderte durch die Stadt, wo sich ein Massage Shop nach einander reiht. Vor den Shops sitzen die sexy zurecht gemachten Damen und fragen jeden Tourist „ Massageeeeee?“. Auf der „Bangla Road“ -die Partystraße- wird einem dauernd versucht ein Besuch der bekannten „Ping Pong show“ anzudrehen. Gelangweilte, unglücklich aussehende asiatische Frauen stehen an den Poledance Stangen. Dagegen ist die Khaosan Road in Bangkok sehr harmlos – finde ich. Nach 2,5 Monaten wieder alleine unterwegs und in einer Stadt, die mir nicht zusagte, machte es mir nicht ganz so leicht mich wohlzufühlen bzw. machte mir meine Entscheidung um so leichter. Ich buchte einen Transport nach Ao Nang, in der Nähe von Krabi. Da war ebenfalls Fawiee, der Holländer, den ich Kuala Lumpur kennengelernt hatte, mit seinen Freunden. In Ao Nang fühlte ich mich, obwohl es auch ein kleines Touristenstädtchen ist, sehr wohl. Ich hatte ein 4er Zimmer für mich alleine, da aktuell Off Season ist und eigentlich Regensaison. Geregnet hat es jedoch bisher nur Nachts. Am nächsten Tag ging es zu den 4 Island Hopping Tour. Ein Longboat bringt uns und einige anderen Touristen zu den Inseln Tup-, Chicken-,Poda- und Railay. Es sieht wirklich so aus, wie auf den zu oft gesehenen Bildern. Traumhafte weiße Sandstrände, türkisfarbenes Meer und Kalksteinformationen die aus dem Wasser ragen. So stellt sich jeder Thailand vor und so ist es auch! Unbeschreiblich schön. Auch hier hat das Wasser seine 29°C. Kaum bin ich 5 Minuten im Wasser, werde ich jedoch von einem Fisch blutig gebissen, womit das Baden ein schnelles Ende nimmt. Welcher feiger Fisch das war, weiß ich nicht. Und warum immer ich, kann ich auch nicht sagen!
Abends ging es mit einigen Franzosen in eine Bar für ein paar Abschiedsbiere für Fawiee, da er nach 5 Monaten Reisen wieder nach Hause fliegt. Für den nächsten Morgen hatte ich mich mit den Franzosen für eine Wanderung auf den „Dragon Crest“ verabredet. Zu fünft ging es morgens um 9 Uhr auf drei Rollern Richtung Wanderweg. Bereits am Anfang, was eventuell aber auch schon der schwerste Teil der Wanderung war, da es nur steil bergauf ging, waren alle komplett nass geschwitzt. Mir tropfte der Schweiß in die Augen, welche Farbe mein Tshirt am Anfang hatte, war nicht mehr zu identifizieren. Nach 1,5 Stunden kamen wir auf der Spitze an und ich muss sagen, der Schweiß hat sich gelohnt. Super schöne Aussicht und mit uns nur ein anderer Tourist, so dass die Ruhe genossen werden konnte. Danach freuten wir uns um so mehr ins Meer zu hüpfen. Wie des Öfteren in letzter Zeit passiert, kam der ausgelassenen Stimmung ein Tier in die Quere. Mal wieder, kaum 5 Minuten im Wasser, berühre ich eine Qualle. Sofort fängt mein Arm an höllisch zu brennen. Somit ist auch hier das Baden sehr schnell beendet. Essig soll gegen das Brennen helfen, da wir aktuell im Nirgendwo sind, ist kein Essig aufzutreiben. Zurück bleibt ein Brennen und ein wenig Ausschlag. Am nächsten Tag fuhr ich nach Koh Lanta. Ich buche eigentlich immer ein Bett in Hostels, um neue Leute kennenzulernen. Aber auch auf der Insel bin ich in dem Zimmer komplett alleine. Die beiden Tage werden für mich wohl entspannt werden, bevor es nach Koh Phangan geht. Dort treffe ich Connor, den Ami hatte ich in Laos kennengelernt und wir hatten eine gute Zeit. |